Bayern und die Kampfhunde""
16. November 1998 11:15

Hallo Anja,

ich schlage mich auch gerade mit meiner Gemeinde rum, um mir eine 6 Jahre alte, winzige und lammfromme Mastino-Hündin vom TSV Ostbayern holen zu können (lief auf Vermittlung von Frau Keck).
Der zuständige Mann ist völlig ahnungslos (Originalzitat: ich kenne mich bei Hunden nicht aus).
Zu der Hündin liegt ein Negativzeugnis vor, aber er will nochmal eines, nennt aber nur widerwillig den zuständigen Sachberständigen etc.
Beim Surfen zu diesem Thems habe ich folgendes gefunden:
[www.fu-berlin.de]
Lies es Dir mal durch, vielleicht hilft´s ja
:-)
Ralph

17. November 1998 20:19

::::Hallo Katharina,
::::
::::du hast recht, daß es leider viele verantwortungslose Hundebesitzer gibt und viele die sich über die Gesetze hinwegsetzen und auch ohne Erlaubnis einen "Kampfhund" anschaffen.
::::
::::Wir selbst haben für unseren Mastiff uns ja auch umgehend vorher informiert, aber ich mußte z.B. unsere Gemeinde, das Landratsamt, das Veterinäramt und unsere Tierklinik anrufen, bevor ich mir aus den Informationen, die man mir gab, dann die tatsächlichen Vorschriften und Vorgehensweise herausfiltern konnte. Von Seiten der Behörden ist meist einfach keine Bereitschaft zur Informationsherausgabe da, wenn es um die Anschaffung eines "Kampfhundes" geht.
::::
:::grinning smileyeshalb habe ich ja auch gerade eine Umfrage bei vielen Gemeinden gemacht und wie gesagt, daß Ergebnis war beschämend.
::::
::::Gemeinden, die "ein Auge zudrücken", kenne ich bis jetzt erst zwei und ob das wissentlich oder aus Unkenntnis ist, weiß ich auch nicht so ganz. Wenn du Gemeinden kennst, die eine Erlaubnis für Hunde erster Kategorie an Privatpersonen (also nicht an Polizei, Wachpersonal) vergeben hat, wäre ich sehr interessiert zu erfahren, welche Gemeinden
::::das sind. Oder auch wenn du von Gemeinden weißt, die ein Gutachten für Hunde erster Kategorie als ausreichend anerkannt haben und dann ein Negativzeugnis ausgestellt haben, schreib mir bitte welche.
::::
::::Ich sammle im Moment so ziemlich alles was ich zur Bayerischen Kampfhundverordnung und der unterschiedlichen Auslegung durch Gemeinden finden kann. Was ich mit den Informationen mache, weiß ich noch nicht ganz genau - möglicherweise ein Artikel in ein paar Zeitungen und Hundezeitschriften oder sogar ein Brief ans Innenministerium - ich weiß noch nicht. Jedenfalls bin ich nicht bereit, die gesetzliche Lage von "Kampfhunden", die im Augenblick in Bayern herrscht, hinzunehmen. Selbst in Österreich wurde gerade eine ähnliche rassenorientierte Verordnung der Steiermark als verfassungswidrig verworfen. Bayern allein bleibt stur. Schade!
::::
::::Hallo Hundefreunde,
::Eure Aktionen hören sich sehr interessant an, wir sind seit dem Lüneburger Schandurteil in Niedersachsen und z. T. auch in anderen Bundesländern ein wenig aktiv. Falls ihr im Zusammenhang mit "Kampfhunde"-Steuern und Verordnungen Wissenswertes für uns habt wären wir Euch sehr dankbar.
::
::Gruß Thomas
::::Wie du siehst, macht mir dieses Thema auch ziemlich zu schaffen. Wenn du irgendetwas von Interesse erfährst, auch über eventuelle Gerichtsentscheidungen in Bayern, wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mir Bescheid sagen könntest.
::::
::::Viele Grüße
::::Anja
:::
:::
:::Hallo Anja,
:::vieleicht können wir euch ein wenig bei euren Problemen helfen.
:::Wir haben in Baden Würthenberg und im Saarland gegen die Kampfhundeverordnungen geklagt und gewonnen. In Brandenburg bereiten wir gerade eine Klage gegen die Kampfhundeverordnung vor. Bei weiteren Fragen schicke bitte eine Mail an Krozair@cityweb.de oder melde dich über das Forum. Gleiches gilt natürlich für alle anderen Interessierten.
::tongue sticking out smiley.S. Wir haben selber 4 Mastiffs und einen Westie, wobei der Westie unser gefährlichster Hund ist.
:::Gruß Jochen
::
:hallo !
:
:wir klagen in ffm, hessen, (unser wiederspruch liegt in darmstadt,
:haben gleich erfahren, dass es halt "dauern" kann...!
:1 staffordshire bullterrier rüde(10 j)
:1 dogo argentino hündin (5 j)
:
:gutachten über die belastbarkeit und verträglichkeit
:haben auch nichts gebracht ...
:
:zudem, hat sich ein riesen briefwechsel mit dem ordnungsamt angesammelt
:... !
:
:MFG
:biggi datzer
:
:Hallo Biggi,
das mit Eurer Klage interessiert mich brennend.
Eventuell erinnerst Du Dich noch an unser Telefongespräch vom 23.04.1998
(Verein gegen die Diskriminierung von Hund und Halter). Ich würde mich freuen nähere Einzelheiten über Eure Klage zu erfahren betreffend Anwalt, wie lange liegt Sie schon vor usw. Es gibt zur Zeit noch einige weitere HUndefreunde mit gleichen Problemen in Frankfurt, die in absehbarer Zeit eventuell auch eine Klage einreichen wollen. Vielleicht wäre es angebracht sich hier untereinander abzusprechen, um nicht unnütz das Geld aus dem Fenster zu schmeißen.
Über eine Nachricht per Fax würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße
Thomas

:
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19. November 1998 19:59

::::Hallo Katharina,
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::::du hast recht, daß es leider viele verantwortungslose Hundebesitzer gibt und viele die sich über die Gesetze hinwegsetzen und auch ohne Erlaubnis einen "Kampfhund" anschaffen.
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::::Wir selbst haben für unseren Mastiff uns ja auch umgehend vorher informiert, aber ich mußte z.B. unsere Gemeinde, das Landratsamt, das Veterinäramt und unsere Tierklinik anrufen, bevor ich mir aus den Informationen, die man mir gab, dann die tatsächlichen Vorschriften und Vorgehensweise herausfiltern konnte. Von Seiten der Behörden ist meist einfach keine Bereitschaft zur Informationsherausgabe da, wenn es um die Anschaffung eines "Kampfhundes" geht.
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:::grinning smileyeshalb habe ich ja auch gerade eine Umfrage bei vielen Gemeinden gemacht und wie gesagt, daß Ergebnis war beschämend.
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::::Gemeinden, die "ein Auge zudrücken", kenne ich bis jetzt erst zwei und ob das wissentlich oder aus Unkenntnis ist, weiß ich auch nicht so ganz. Wenn du Gemeinden kennst, die eine Erlaubnis für Hunde erster Kategorie an Privatpersonen (also nicht an Polizei, Wachpersonal) vergeben hat, wäre ich sehr interessiert zu erfahren, welche Gemeinden
::::das sind. Oder auch wenn du von Gemeinden weißt, die ein Gutachten für Hunde erster Kategorie als ausreichend anerkannt haben und dann ein Negativzeugnis ausgestellt haben, schreib mir bitte welche.
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::::Ich sammle im Moment so ziemlich alles was ich zur Bayerischen Kampfhundverordnung und der unterschiedlichen Auslegung durch Gemeinden finden kann. Was ich mit den Informationen mache, weiß ich noch nicht ganz genau - möglicherweise ein Artikel in ein paar Zeitungen und Hundezeitschriften oder sogar ein Brief ans Innenministerium - ich weiß noch nicht. Jedenfalls bin ich nicht bereit, die gesetzliche Lage von "Kampfhunden", die im Augenblick in Bayern herrscht, hinzunehmen. Selbst in Österreich wurde gerade eine ähnliche rassenorientierte Verordnung der Steiermark als verfassungswidrig verworfen. Bayern allein bleibt stur. Schade!
::::
::::Hallo Hundefreunde,
::Eure Aktionen hören sich sehr interessant an, wir sind seit dem Lüneburger Schandurteil in Niedersachsen und z. T. auch in anderen Bundesländern ein wenig aktiv. Falls ihr im Zusammenhang mit "Kampfhunde"-Steuern und Verordnungen Wissenswertes für uns habt wären wir Euch sehr dankbar.
::
::Gruß Thomas
::::Wie du siehst, macht mir dieses Thema auch ziemlich zu schaffen. Wenn du irgendetwas von Interesse erfährst, auch über eventuelle Gerichtsentscheidungen in Bayern, wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mir Bescheid sagen könntest.
::::
::::Viele Grüße
::::Anja
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:::Hallo Anja,
:::vieleicht können wir euch ein wenig bei euren Problemen helfen.
:::Wir haben in Baden Würthenberg und im Saarland gegen die Kampfhundeverordnungen geklagt und gewonnen. In Brandenburg bereiten wir gerade eine Klage gegen die Kampfhundeverordnung vor. Bei weiteren Fragen schicke bitte eine Mail an Krozair@cityweb.de oder melde dich über das Forum. Gleiches gilt natürlich für alle anderen Interessierten.
::tongue sticking out smiley.S. Wir haben selber 4 Mastiffs und einen Westie, wobei der Westie unser gefährlichster Hund ist.
:::Gruß Jochen
::
:hallo !
:
:wir klagen in ffm, hessen, (unser wiederspruch liegt in darmstadt,
:haben gleich erfahren, dass es halt "dauern" kann...!
:1 staffordshire bullterrier rüde(10 j)
:1 dogo argentino hündin (5 j)
:
:gutachten über die belastbarkeit und verträglichkeit
:haben auch nichts gebracht ...
:
:zudem, hat sich ein riesen briefwechsel mit dem ordnungsamt angesammelt
:... !
:
:MFG
:biggi datzer
:
:
:Hallo !
:Wenn es keine zu großen Umstände bereitet wüßten wir gerne mehr über die Klage in Frankfurt. Wie z. B. mit welchem Amwalt wird geklagt, seit wann und vor welchem Verwaltungsgericht ist die Klage anhängig usw.??
Nach meinem Kenntnisstand wird es noch einige betroffene Hundehalter in Frankfurt geben, die in nächster Zeit klagen wollen. Um nicht unnütz Geld zu verschwenden wäre es doch sinnvoll gemeinsam zu Klagen bzw. Klagegemeinschaften zu gründen. Oder sehe ich das falsch??
Für eingehende Infos wären wir wirklich sehr dankbar!
Viele Grüße
Thomas

05. Januar 1999 17:52

Hi Leute,
wenn vieleicht irgend jemand irgendwelche Grundsatzurteile
bezüglich "besondere" Hundesteuer für sogenannte Kampfhunde
hat, wären wir, Besitzer von 2 Pitbulls beide 9 Jahre alt
(die Pittis) dankbar über jeden Hinweis, mit dem wir die Steuer
von DM 2700,00(kein Schreibfehler) verhinder könnten.

05. Januar 1999 21:37

Hallo!

: wenn vieleicht irgend jemand irgendwelche Grundsatzurteile
: bezüglich "besondere" Hundesteuer für sogenannte Kampfhunde
: hat, wären wir, Besitzer von 2 Pitbulls beide 9 Jahre alt
: (die Pittis) dankbar über jeden Hinweis, mit dem wir die Steuer
: von DM 2700,00(kein Schreibfehler) verhinder könnten.

Ich begreife leider auch nicht, daß ein Machwerk wie diese Verordnung rechtlich überhaupt haltbar ist.
Mir ist leider kein Grundsatzurteil bekannt.
Ich gehe mal davon aus, daß die zwei Pitbulls ganz normale Hunde sind.
Ich stelle mir mal vor, daß Ihr mit Euren Hunden zu einem Sachverständigen geht und Euch ein Gutachten machen laßt, das bestätigt, daß die Hunde keine Eigenschaft als Kampfhunde haben.
Das kostet natürlich auch ein paar hundert Mark. Ihr hättet es damit aber schwarz auf weiß, daß Eure Hunde keine besondere Bedrohung darstellen, sondern so sind wie jeder andere Hund auch.
Man würde Euch dann sagen, daß das Gutachten nichts nützt, weil Pitbulls in Bayern *IMMER* als Kampfhunde behandelt werden, unabhängig von den persönlichen Charaktereigenschaften des Hundes.
Ein Bullterrier dürfte das gleiche Gutachten vorlegen und von der Gemeinde ein Negativzeugnis beantragen und wäre somit von der Kampfhundesteuer oder sonstigen für "Kampfhunde" zurechtgeschneiderten Auflagen befreit.
Ein Rottweiler bräuchte nicht einmal ein Gutachten machen lassen, der Besitzer spart sich also eine Menge Geld, Zeitaufwand und Ärger.
Wo ist denn da die Gleichbehandlung der Hunde?
Nach Menschengesetz muß man es ja so formulieren: Wo bleibt die Gleichbehandlung der Hundehalter????
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß so eine Verordnung nicht rechtlich anfechtbar ist.
Anja Smith hat Kontakt zu einem Molosser-Club, der etwas gegen die Verordnung unternehmen will. Ich fürchte, es hat sich noch nicht viel getan. Auch von anderen Vereinigungen gegen Diskriminierung von Hund und Halter hört man leider wenig.
Ich kann mich nur schwarz ärgern über diese Ungerechtigkeit in Bayern und hoffen, daß einmal jemand genug Zeit, Geld und Nerven hat, sich bei Gericht herumzuschlagen und seinem braven Pitbullterrier Recht (und damit meine ich Gerechtigkeit) zu verschaffen.

Ich wünsche Euch ganz arg, daß Ihr fündig werdet.
Eva


06. Januar 1999 08:36

Hallo Eva,

: Man würde Euch dann sagen, daß das Gutachten nichts nützt, weil Pitbulls in Bayern *IMMER* als Kampfhunde
: behandelt werden, unabhängig von den persönlichen Charaktereigenschaften des Hundes.

eigentlich habe ich mir vorgenommen unter diesem Subject keine Beiträge mehr zu schreiben,
aber eines möchte ich hier nochmal aufzeigen. Mir ist kein europäisches Lan bekannt, in dem eine Rasse
´Pitbull´ offiziell anerkannt ist. In den USA gibt es einzelne Dissidenten unter den Zuchtverbänden
die ihre Hunde unter dem Label ´Pitbull´ anbieten und eine sagen wir mal etwas ambivalente Haltung
zu bestimmten Arten des "Hundesports" an den Tag legen. Da nun nahezu nirgends eine Rassebeschreibung
zum ´Pitbull´ existiert, werden hier in Deutschland (Frankreich, Niederlande, ...) meist Hunde der Rasse
´American Staffordshire´ als ´Pitbull´ abgeurteilt. In der bayrischen Hundeverordnung stehen beide,
nur noch ein weiterer Beweis für die völlig fehlende Kompetenz der Entscheidungsträger.
Aber in dieser Indifferenz liegt jetzt auch die Gefahr, ein Hund der von Standart und Merkmalen her einem
Phantom gleicht, kann eigentlich für eine ganze Reihe von Tieren zugeordnet werden, was letzendlich ein ´Pitbull´
ist bestimmen dann die Behörden. Hier wird einfach ein Popanz aufgebaut, der nachher von den Sensationsmedien
profitabel ausgeschlachtet werden kann. Heute sieht es doch schon so aus, daß in Presse/Funk/Fernsehen jeder
Vorfall mit einem Hund der nicht!!! Schäferhund oder Rauhaardackel ist, unter dem Begriff Kampfhund=Pitbull
abgehandelt wird.

Zu der zusätzlich zu den sehr restriktiven Haltungsvorschriften erhöhten Steuern in Bayern (und sonstwo) mag sich doch
keiner/keine einer Illusion hingeben, wenn das ´Kampfhunde-/Pitbull´ Problem endgültig gelöst ist, kommen todsicher
"gefährliche" Tiere anderer Rassen an die Reihe.

Die Kampfhundehysterie hat den Charakter einer Gesellschaftlichen Blitzableiterfunktion angenommen, diffuse Ängste
(vor was auch immer) können hier am konkreten Objekt abgeleitet werden. Gibt es keine ´Pitbulls´ mehr, muß jemand anderes
daran glauben. Das ist allerdings nicht zu erwarten, da ´Pitbull´ nichts als ein Phantom in den Köpfen zunehmend
hysterischer Menschen ist (und das wird es solange geben wie den Weihnachtsmann).

Noch eine dringende Bitte an alle, laßt uns von Amstaffs, Bullterriern oder meinetwegen auch von Pitbulls reden,
aber lasst bitte den Begriff Kampfhund aus dem Subject eines Artikels.
Jeder Hans und Franz findet sonst mit seiner Suchmaschine 1000 mal den Begriff Kampfhund, darunter viele die das häufige
Auftreten eines so negativ besetzten Begriffes nur als Bestätigung ihrer Annahmen sehen ohne den Inhalt des jeweiligen
Artikels zur Kenntnis zu nehmen.

Ciao Burkhard