Probevertrag
07. Juni 2003 10:52

Hallo Nicola,

: Glaube ich Dir. Nur eines würde mich interessieren - hoffentlich
: ohne, dass Du Dich angegriffen fühlst: Was machst Du denn, wenn einer
: (oder mehrere) der von Dir vermittelten (verkauften) Welpen zurück
: kommt? Möglicherweise sogar nach mehreren Jahren und völligst
: verkorkst? Unter Umständen könntest Du diese Tiere nicht
: weitervermitteln - was dann?

Ich denke, das etwas ist etwas völlig anderes. Wenn ich einen Hund aufziehe und ich ihn aus irgend einem Grund nicht in die Zucht nehmen möchte (aber auch nicht gewillt bin, "Workoholics" "zu sammeln"winking smiley, ist er deswegen nicht verkorkst oder für andere Aufgaben ungeeignet. Vielmehr ist er häufig für andere Aufgaben sehr gut vorbereitet bzw. ich nehme mir die Zeit, ihn für seine neue Aufgabe optimal vorzubereiten. So ein Hund läßt sich dann natürlich entsprechen leicht plazieren, i.d.R. gibt es keine Schwierigkeiten mit der Umstellung und der Hund und seine neuen Leute fühlen sich wohl. Und dem Hund geht es dort, wo er Mittelpunkt ist, besser, als wenn ich ihn zeitlebens in einer Mehrhundehaltung "so mitlaufen lasse". Für einen verkorksten Hund, der anderweitig nicht vernünftig plaziert werden kann, ist das "Mitlaufen in der Mehrhundehaltung" die bessere Alternative.

Ich denke, es gibt Züchter, die machen es sich leicht und geben Hunde ab nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn", sowohl Welpen als auch erwachsene Hunde als auch Oma und Opa. An diese brauchen sich die Welpenkäufer später auch nicht zu wenden, wenn sie mal Schwierigkeiten mit dem Hund bekommen. Das heißt aber nicht, daß alle Züchter, die einen älteren Hund verkaufen, aus der gleichen Motivation heraus handeln. Zudem legt der Züchter, der einen verantwortungsvoll aufgezogenen Hund abgibt, der nicht zuchtfähig ist, finanziell immer drauf. Ich stehe mich weitaus günstiger, wenn ich einen Welpen verkaufe, als daß ich ihn das erste Jahr füttere, impfen und komplett durchröntgen lasse, versichere und seine Steuern zahle, ausbilde und ihm einen Großteil meiner Zeit widme, um ihn dann vielleicht für den anderthalbfachen Welpenpreis abzugeben. Das machen nur Züchter mit viel Engagement und Individualismus, nicht die, die mit ihrer Zucht Geld verdienen wollen.

Hinzu kommt, daß es einen beständigen Interessentenstamm gibt für gut veranlagte und gut aufgezogene ältere, u.U. bereits grundausgebildete Hunde. Familien, die sich mit der Aufzucht eines Welpen überfordert fühlen (was ja häufig auch so ist) und vernünftigerweise zu einem älteren Hund tendieren, diensthundehaltende Behörden, Blindenführhundschulen usw. Wenn man Züchter verurteilt, die einen nicht zur Zucht geeingeten Hund abgeben, müßte man auch diesen Käuferstamm verurteilen...

Viele Grüße

Antje

07. Juni 2003 11:11

Hallo Katrin,

macht nach Adam Riese sechs Hunde plus zusätzlich Welpen einmal pro Jahr....

Ich denke, es hängt auch vieles von der Rasse ab. Ich habe momentan drei Hündinnen und mehr geht definitiv nicht! Ich züchte eine Arbeitsrasse und von denen will jede auch arbeiten, neben dem üblichen Pensum, welches die Haltung von drei Hunden aufwirft. Täglich mit sechs solcher Hunde zu arbeiten würde ich nicht schaffen, auch wenn ich mich 24 Stunden am Tag um nix anderes kümmern müßte.

Sicherlich gibt es Rassen, die sich in Rudelhaltung wohl und ausgelastet fühlen. Aber man kann nicht einfach so von einem Hund auf den anderen und von einer Rasse auf die andere schließen. Und auch beim Züchten hängt aufwandmäßig vieles von der Rasse ab. Bei manchen Rassen muß man mit einer Hündin lediglich ein paar Ausstellungen und eine Körung oder ZTP absolvieren, Ausbildungskennzeichen müssen keine erworben werden, und danach ist sie halt Zuchthündin und Haushund. Bei anderen Rassen müssen die Zuchthündinnen nach Erwerb der Ausbildungskennzeichen, Schaubewertungen, Ankörung/ZTP jahrelang weiter gearbeitet werden, zumindest wenn man als Züchter Wert auf das Interieur seiner Zuchthunde legt. Denke schon, daß das zeitmäßig ein großer Unterschied ist, und auch, daß Hunde, die auf Arbeitsveranlagungen hin gezüchtet werden, Gelegenheit haben sollten, diese Arbeitsveranlagungen dann auch ausleben zu dürfen (auch wenn sie nicht zuchtfähig sind, arbeiten wollen sie trotzdem).

Viele Grüße

Antje

07. Juni 2003 14:50

Hallo Antja,

Bei mir leben 6 langharige Riesen, Richtig gerechnet.
Meine Racker gehöhren den Hüte- und Lagerhunden an, und es ist mit Sicherheit einfacher denen gerecht zu werden als wenn es Arbeitshunde wären. Der tägliche Aufwand ist bei mir auch enorm. Wenn Ausstellungen anstehen ist der Aufwand noch größer.
Jeder meiner Hunde vordert mich auf seine Weise, damit es im Rudel keine hausgemachten Konflikte gibt muß ich jedem gerecht werden.

Gruß Katrin


07. Juni 2003 16:17

hallo frieda

jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht...welche rasse züchtest du denn?

liebe grüsse
fränzi

07. Juni 2003 18:10

Hallo Antje,

.. die andere in der Zeit, in dem die Alttiere wieder in die Hitze kommen und Jungtiere dann häufig abwandern und sich anderen Rudeln anschließen bzw. eigene Verbände gründen. Warum sollte das Alter um einem Jahr herum als gerade die Zeit sein, in der ein Hund nicht wechseln sollte???

Das ist vielleicht bei den Wölfen so. Ich glaube, die werden sowieso nur einmal im Jahr läufig.
Heute haben die Hunde entfernt mit den Wölfen zu tun.
Ich kenne es so, daß man den Hund abgeben könnte, wenn er ausgewachsen ist. Das hat nichts mit der Größe zu tun, sondern mit der Reife.
Ein Junghund ist noch am Werden und hat es dann schwer, so einen Schicksalsschlag zu verkraften.
Aber in jedem Buch steht es anders. Für mich ist diese Version glaubhaft.

: Wenn hier so auf die Züchter geschimpft wird, die einen älteren Hund abgeben, wenn er ihrem Zuchtziel nicht entspricht (welches i.d.R. dem Wohl der Rasse dient),

Dem Wohl der Rasse ist es egal, ob ein zuchtuntauglicher Hund zuhause bleibt, oder abgegeben wird. Hauptsache es wird nicht mit ihm gezüchtet.

..wird auch indirekt auf die Leute geschimpft, die gezielt einen älteren Hund erwerben wollen. Und es kann gute Gründe dafür geben, keinen Welpen aufzuziehen, solche Leute handeln häufig dem Tier und ihrer Umwelt gegenüber sehr verantwortungsvoll. Darüber würde ich auch mal nachdenken...

Das sehe ich genau so.
Diese Tiere sitzen zuhauf in der Nothilfe oder im TH. Die wären mit Sicherheit glücklich, wenn sie in eine liebe Familie kämen.

Mir geht es nicht um die Abgabe eines Tieres. Das kann immer mal passieren. Ich kann sogar verstehen, wenn jemand mit der Tierhaltung überfordert ist, aber dann bitte kein neues Versuchskaninchen. Was mich stört, ist einfach die Tatsache, daß ein Hund, der nichts taugt, abgeschoben wird, um sich ein neues Tier anzuschaffen. Das kann doch nicht der Sinn des Züchtens sein.
Sicher macht Mona mit dem Hund noch jemanden glücklich, keine Frage.
Und auch der Hund wird es sicherlich verkraften (hoffe ich). Aber die Einstellung der Tierhaltung ist für mich unfassbar.

Gruß Frieda

07. Juni 2003 18:12

: hallo frieda
:
: jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht...welche rasse züchtest du denn?

Berner.

Gruß Frieda