Hallo Nicola,
: Glaube ich Dir. Nur eines würde mich interessieren - hoffentlich
: ohne, dass Du Dich angegriffen fühlst: Was machst Du denn, wenn einer
: (oder mehrere) der von Dir vermittelten (verkauften) Welpen zurück
: kommt? Möglicherweise sogar nach mehreren Jahren und völligst
: verkorkst? Unter Umständen könntest Du diese Tiere nicht
: weitervermitteln - was dann?
Ich denke, das etwas ist etwas völlig anderes. Wenn ich einen Hund aufziehe und ich ihn aus irgend einem Grund nicht in die Zucht nehmen möchte (aber auch nicht gewillt bin, "Workoholics" "zu sammeln"
, ist er deswegen nicht verkorkst oder für andere Aufgaben ungeeignet. Vielmehr ist er häufig für andere Aufgaben sehr gut vorbereitet bzw. ich nehme mir die Zeit, ihn für seine neue Aufgabe optimal vorzubereiten. So ein Hund läßt sich dann natürlich entsprechen leicht plazieren, i.d.R. gibt es keine Schwierigkeiten mit der Umstellung und der Hund und seine neuen Leute fühlen sich wohl. Und dem Hund geht es dort, wo er Mittelpunkt ist, besser, als wenn ich ihn zeitlebens in einer Mehrhundehaltung "so mitlaufen lasse". Für einen verkorksten Hund, der anderweitig nicht vernünftig plaziert werden kann, ist das "Mitlaufen in der Mehrhundehaltung" die bessere Alternative.
Ich denke, es gibt Züchter, die machen es sich leicht und geben Hunde ab nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn", sowohl Welpen als auch erwachsene Hunde als auch Oma und Opa. An diese brauchen sich die Welpenkäufer später auch nicht zu wenden, wenn sie mal Schwierigkeiten mit dem Hund bekommen. Das heißt aber nicht, daß alle Züchter, die einen älteren Hund verkaufen, aus der gleichen Motivation heraus handeln. Zudem legt der Züchter, der einen verantwortungsvoll aufgezogenen Hund abgibt, der nicht zuchtfähig ist, finanziell immer drauf. Ich stehe mich weitaus günstiger, wenn ich einen Welpen verkaufe, als daß ich ihn das erste Jahr füttere, impfen und komplett durchröntgen lasse, versichere und seine Steuern zahle, ausbilde und ihm einen Großteil meiner Zeit widme, um ihn dann vielleicht für den anderthalbfachen Welpenpreis abzugeben. Das machen nur Züchter mit viel Engagement und Individualismus, nicht die, die mit ihrer Zucht Geld verdienen wollen.
Hinzu kommt, daß es einen beständigen Interessentenstamm gibt für gut veranlagte und gut aufgezogene ältere, u.U. bereits grundausgebildete Hunde. Familien, die sich mit der Aufzucht eines Welpen überfordert fühlen (was ja häufig auch so ist) und vernünftigerweise zu einem älteren Hund tendieren, diensthundehaltende Behörden, Blindenführhundschulen usw. Wenn man Züchter verurteilt, die einen nicht zur Zucht geeingeten Hund abgeben, müßte man auch diesen Käuferstamm verurteilen...
Viele Grüße
Antje