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Käse II

geschrieben von Martin + Mirko(YCH) 
Käse II
25. Januar 2000 18:56


Grüß Euch zusammen,

vorgeschichte wie käse I. Ich schlief in meinem sorgenstuhl ein. Am nächsten tag musste ich früh weg und kam spät abends wieder. Mirko begrüßte mich und nach den formalitäten drängte er zur couch. Als ich endlich saß, sah ich den grund: Die schale mit käse stand noch da - unberührt. Er hatte den ganzen tag nicht ein stückchen genommen, obwohl er jederzeit zugang hatte! In seinen jugendjahren hatte mir dieser hund die wurst vom brot geklaut!
Natürlich hat er einiges vom käse bekommen.
Warum sollte er futter klauen, wenn er es auch durch abwarten bekommen konnte?

Hat jemand ähnliche beobachtungen gemacht?

tschüß martin & mirko


25. Januar 2000 20:00

Hoi Martin und mirko,
es ist hoch interessant, was du da schreibst. Ich selber bin noch Anfänger mit meinem Ersthund. Er ist auch noch sehr jung (Golden Retriever-Rüde, 19 Wochen alt).Ich bin auch erstaunt, was das Tierchen an Inteligenz zeigt. Vor allem staune ich, wie er wirklich gehorchen kann. In Moment frisst er allerdings noch alles, was ihm vor die Schnauze kommt. Aber ich bin sicher, dass ich ähnliche Erfahrungen, wie du beschreibst, auch machen werde. Vielleicht schreibe ich dann einmal davon.
Vielen Dank für Deinen Bericht
Liebe Grüsse: Roger mit Hanniball


25. Januar 2000 20:21

Hallo, wir nochmal,

: Die schale mit käse stand noch da - unberührt. Er hatte den ganzen tag nicht ein
stückchen genommen, obwohl er jederzeit zugang hatte! In seinen jugendjahren
hatte mir dieser hund die wurst vom brot geklaut!
Natürlich hat er einiges vom käse bekommen.
Warum sollte er futter klauen, wenn er es auch durch abwarten bekommen konnte?

An essenssachen sind unsere noch nie gegangen. Noch nicht einmal als sie klein waren. Warum weiss ich auch nicht. Vielleicht weil sie ja immer auch zwischendurch eine Kleinigkeit von uns bekamen.
Allerdings nimmt unser jüngerer ständig meinen Teddybär sobald ich aus dem Haus gehe. Obwohl mein Mann noch da ist und die beiden nie lange alleine sind, läuft er sofort ins Schlafzimmer und sucht den roten Teddy im Bett und schleppt ihn ständig mit sich so lange ich nicht da bin. Jaja, ich nehme noch einen Teddy mit ins Bett, ein Relikt aus Kindertagen. Anfangs wollte ich ihm den wegnehmen, aber er macht ihn ja nicht kaputt und vielleicht mag er ihn so weil er nach mir riecht.

Jedenfalls sind Hunde in ihrem Verhalten manchmal einfach unergründlich. Viele andere Hunde wäre mit Sicherheit an die Schale mit dem Käse gegangen. Erstaunlich das er Dich dann noch morgens darauf aufmerksam gemacht hat. Ein lobenswerter Hund, es soll ja nichts verkommen ;0))

viele Grüße

Heike, Kimba & Aaron


25. Januar 2000 20:45

Hallo Heike,
das mit dem Teddy erinnert mich an meinen alten Hund, den ich vor einem halben Jahr verlor.

Wir hatten sie aus einem Tierheim und schien am ANfang immer was zu suchen. Erst als sie meinen alten Teddy (sehr alt und nur ca 10 cm groß) fand, der in einer alten Kiste lag war sie zufrieden. Sie behütete den Teddy immer und spielte ausdauernd mit ihm. Trotzdem ging nie eine Naht auf oder wurde das kleinste Ohr gekrümmt. Sie liebt IHREN Teddy über alles.

6 Jahre später:

Ca 3 Monate vor Ihrem Tod erfuhren wir beim TA, daß sie Krebs hat. Wir schwankten zwischen OP und Gnadenbrot. Als wir zuhause ankamen, suchte sie nicht ihren Teddy. Am Abend lag er vor meinem Bett. Sie hatte ihn nicht mehr angerührt.

(jetzt kommen mir doch die Tränen, so im Nachhinein...)

Martin mit Mary

25. Januar 2000 20:56

Hallo Martin,

:das mit dem Teddy erinnert mich an meinen alten Hund, den ich vor einem halben
Jahr verlor.
Wir hatten sie aus einem Tierheim und schien am ANfang immer was zu suchen. Erst
als sie meinen alten Teddy (sehr alt und nur ca 10 cm groß) fand, der in einer
alten Kiste lag war sie zufrieden. Sie behütete den Teddy immer und spielte
ausdauernd mit ihm. Trotzdem ging nie eine Naht auf oder wurde das kleinste Ohr
gekrümmt. Sie liebt IHREN Teddy über alles.

Und als sie den Teddy hatte, fühlte sie sich bestimmt wohl direkt wohl bei Euch. Wer weiss woher sie kam bevor sie zu Euch durfte. Vielleicht hatte sie vorher auch immer einen Teddy.

:Als wir zuhause ankamen, suchte sie nicht ihren Teddy. Am Abend lag er vor meinem Bett. Sie hatte ihn nicht mehr angerührt.

Damit wollte sie Euch bestimm was sagen. Ich denke ihr habt es verstanden. Ich weiss jedenfalls nun mehr als zuvor das ich ihm diesen Teddy nie wegnehmen werde. Hauptsache er läßt ihn mir abends, denn ohne Teddy is nix mit einschlafen;0)) Auch wenn er schon angesabbert ist, mich stört das nicht und in die Waschmaschine kommt er auch nicht. Dann gehen ja alle Gerüche verloren. Nur wenn er ihn mit Gassi nehmen will, dann sage ich nein. Wäre etws peinlich, ein Hund mit rotem Teddy inder Schnauze im Wald bei Gassi;0))


(jetzt kommen mir doch die Tränen, so im Nachhinein...)

Ich kenne Dich zwar nicht, aber sowas macht mich immer mit traurig. Ich habe dann immer einen Kloß im Hals und bin froh das meine beiden noch jung sind. So habe ich noch Zeit bis mal der Tag kommt. Vor einigen Monaten kam mal eine Meldung ins Forum wo jemand gerade zum ersten mal einen Hund verloren hatte. Ich saß vor dem PC und habe Rotz und Wasser geheult als ich die Zeilen las und die Antworten von denen denen es auch schon so ergangen ist. Es war furchtbar traurig.

liebe Grüße und Danke das ich jetzt weiss das ich nicht die einzige mit einem Hundeteddy bin ;0)

Heike, Kimba & Aaron



26. Januar 2000 02:22

Hallo Martin,

gelernt ist gelernt, möchte man da sagen.

Das Lernvermögen der Hunde ist immer wieder ein Staunerchen wert.
(neue Wortschöpfung, kommt von "staunen"winking smiley.

Deine Geschichte enthält keine Elemente einer Verallgemeinerung. Wäre der Käseteller woanders gestanden, hätte Mirko vermutlich nicht auf Deine Rückkehr gewartet.

Mir fällt zu solchen Erlebnissen immer wieder eine Geschichte von Gudrun Feltmann v.Schroeder, die ich hier wörtlich wiedergeben möchte:

Zitat:
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Ich trainierte eine Jagdhündin, die beim Laufen immer schneller und schneller wurde, so daß sie aus der Kontrolle des Hundeführers geriet. Sie mußte lernen, sich auf einen Trillerton der Hundepfeife hinzulegen, bevor sie eine bestimmte Laufgeschwindigkeit erreichte. Nach hurzer Zeit wurde sie von mir gerufen und für ihre gute Zusammenarbeit mit einem wunderbaren Apportierspiel belohnt. Diese Übung heherrschte die Hündin bald perfekt. Mit zunehmendem Alter wurde die Hündin ruhiger, so daß die Ühung nicht mehr durchgeführt wurde.
Eines Tages geschah es, daß die Hündin etwas sich Bewegendes sah und fortsprintete, und zwar so schnell, daß ich nicht mehr einwirken konnte. Also wartete ich, daß sie zurückkam. Es vergingen fünf Minuten. Es rührte sich nichts. Die Hündin war wie vom Erdboden verschwunden. Plötzlich hörte ich sie in hohen Tönen bellen, fast jaulen. Irritiert ging ich dem Bellen nach, ganz vorsichtig, da ich neugierig war, zu sehen, warum sie jaulte.
Ich entdeckte sie auf dem Wege liegend, etwa 150 Meter vom Ausgangspunkt entfernt. Besorgt rief ich sie, da sie keine Anstalten machte, von selbst zu mir zu kommen, obgleich sie mich sah. Erst als ich bei ihr war, sprang sie auf, setzte sich freudig vor mich und zeigte mir deutlich, daß jetzt, wie immer, das schöne Spiel fällig sei. Ich verstand sie, spielte mit ihr und konnte feststellen, daß ihr körperlich nichts fehlte.
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Zitat Ende
aus Gudrun Feltman - von Schroeder
"Hund und Mensch im Zwiegespräch"
Spielregeln für eine Partnerschaft
© 1993 Kosmos-Verlag Stuttgart


Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dass es vielleicht interessant wäre zu wissen, was das "sich Bewegende" eigentlich war und ob sich die Szene dort abspielte, wo früher mit der Hündin geübt worden ist.

Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko