Kupierverbot/Zum Nachdenken
21. September 1998 17:32

Hallo Stephan,
jetzt versuche ich es schon zum 3. Mal, aber mein Rechner mag mich heute nicht.
Ich pflücke den Text jetzt auch mal auseinander, habe so das letzte mal
recht gut folgen können, weil doch schon so enorm viel über diese Thema
geschrieben wurde.
Los geht´s:

::Nein, ich habe keinen Weimaraner habe ich führe eine Hundepension und
::habe täglich mit den unterschiedlichsten Rassen zu tun. Darunter auch
:grinning smileyoggen, Dobermänner, Weimaraner....
::Alle zwar nicht unkupiert, aber die die nicht kupiert wurden sind voll in
::Ordnung.
:
grinning smileyas ist doch prima, dann sag mir doch Deine Erfahrungen mit den unkupierten Hunden, darum geht es doch!

Habe ich doch oben. Aber es geht auch genauer. Insgesamt 4 Deutsche Doggen
von verschiedenen Besitzer und unterschiedlichem Geschlecht und Temperament.
Alle unkupiert und alle gesund und munter. Auch von den Besitzern weiß ich,
das nie in der Richtung "aufgeschlagene Rute..." was vorgefallen ist.
Dann der besagte Weimaraner, ein ausgebildeter Jagdhund. Der muß ja
ständig durch´s Unterholz, Hecken, Dornen.... Auch negativ, was die
Verletzungen angeht.
Roddis hatten wir leider nur mit unkupierten Ohren hier, Rute war ab.
Deshalb hier keine Erfahrungswerte möglich.
Dobermänner kupiert und unkupiert, keine Probleme, bis auf Lukas.
Dem war ein Ohr wieder runtergekippt. Die Frau des Besitzers lacht immer
und sagt:" Das war die Strafe, weil mein Mann unbedingt einen kupierten
Hund wollte."
Wo es mehr Probleme gibt ist, daß diese Tiere ein extrem kurzes Fell haben
dem meist die wichtige Unterwolle fehlt. Hier habe ich schon oft Hunde
gehabt mit erheblichen Hautproblemen.
Alle diese Hunde haben aber auch keine Katzen gejagt!!!!!!

confused smileytimmt, dass es hier bisher nur Stimmen gegen das Kupieren gab. Aber noch darf man eine eigene Meinung vertreten, (bis das auch verboten ist).
Das ist richtig, aber es kommt immer noch drauf an wie man es rüberbringt.

::Ich schrieb auch nicht etwas von betäuben, sondern von dem Gleichgewicht der
:tongue sticking out smileysyche, die mit den passenden Mitteln wieder normalisiert werden kann.
::Aber ich möchte dich nicht mit dem Fachchinesisch langweilen.
:
:Ich weiss, ich bin dumm und arglos, ein Tierquäler halt, ein böser Mensch.
Wenn Du das brauchst, bitte.

::Rute und Ohren ab und ich habe meine Ruhe. Ich muß mich nicht mit dem Tier
::befassen und mich evtl. umstellen. Nein, das Tier wird kupiert und ich
::bin zufrieden. Fragt sich nur auf welche Kosten. Aber in dem Punkt, kann man
::mit dir wohl nicht reden.
:
grinning smileyas ist unredlich,wenn Du mit mir reden willst, gerne. Wenn Du nur Allgemeinheiten zum Besten gibts, dann ist das in der Tat nicht sehr fruchtbar.
Von welchen Allgemeinheiten redest Du. Etwa davon, daß ich hier lediglich
meine persönliche Meinung sage? Das machst Du doch auch.

:auch wenn Du ziemlich persönlich wirst, möchte ich Dich bitten, die vorhergegangene Diskussion (auch mit den anderen, siehe mal im Archiv nach) noch mal anzuschauen. (Das wäre nur fair, und ich glaube, Du würdest Dich überzeugen lassen, dass es mir in der Tat um eine faire Meinungsbildung geht). Und es wäre einfach nett zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die die vielfältigen Argumente, die zu diesem Themenkomplex gehören, anders gewichten und beurteilen, ohne deswegen Idioten zu sein. Und um vielleicht Deinen letzten Satz aufzugreifen:
Hast recht, habe ich auch vorhin gemacht und der Anfang ist ziemlich blöde.
Das hat wirklich nichts mit Schönheit oder so zu tun.

:Es gibt dazu keine logischen Argumente (weder dafür, noch dagegen), denn alle Thesen dazu sind letztlich Einzelbeiträge. Dies gilt insbesondere um die leidige Frage der Kommunikation (Schwanzwedeln, etc.). Erst wenn man ein einzelnes Element zum obersten Gebot macht, kommt so eine dogmatische, und wie ich meine, unausgewogene Argumentation zustande.
Na ja, logisch ist doch eigentlich die Tatsache, daß, sagen wir mal,
80 Prozent der Tiere die nicht kupiert sind, absolut gesund und glücklich sind.
Hier sprechen die Tiere doch für sich.
So hoffentlich bekommen wir diese Durcheinander noch mal entwirrt,
bis dann
Claudia

22. September 1998 10:24

Hallo Claudia,

danke für Deine praktischen Erfahrungen: Ich glaube, dass Dobermänner etwa das gleiche Fell haben wie Doggen. Wir hatten noch nie Probleme, aber die Haut ist in der Tat empfindlich und verkratzt schnell. Was die Rute angeht, bei unserem Münsterländer (unkupiert) war diese ab und an durch Diesteln aufgerissen. Das verheilte aber schnell, weil die Haare das schützen. Bei unserer Dogge war recht häufig der Schwanz aufgeschlagen, und das heilte sehr schlecht, wegen der dünnen Haare. Am Ende war sie fast haarlos. Aber das kann auch ein Einzelschicksal gewesen sein. Jedenfalls bin ich deswegen etwas "sensibilisiert". Wenn Du keine Probleme damit hast, dann finde ich das prima und beruhigt mich auch etwas.

Was ich mit den Allgemeinheiten meinte war nur, dass alle gleich mit dem Kommunikationsargument kommen, und meinen, damit wäre das letztendliche Wort gesprochen. So einfach ist es halt nicht. Was mich echt auf die Palme bringt, ist halt das neue Gesetzt, das hallt alles über einen Kann schert.

Und es ist halt so, dass ich mit unserem Hund nicht glaube, dass ihm irgendwas fehlt. Schau Dir doch mal an, wie die spielen! Wie sie mit dem Schwanz (o.k., mit dem Stummel) wackeln.

Ich galube, dass auch die anderen 20 % absolut glücklich und gesund sind.

Haben wir die Kurve gekriegt?

So long

Stephan

22. September 1998 13:33

Hallo Stephan ,
die Kurve haben wir gekriegt, wenn wir uns darauf einigen können, daß nicht
generell kupiert werden sollte. Ganz individuell auf das entsprechende
Tier zugeschnitten. Hört sich saublöde an, aber ich denke Du weißt was ich
meine.
Bye
Claudia

22. September 1998 14:22

Hallo Claudia,

genau das meine ich!

Gruss Stephan

22. September 1998 20:16

Hallo Stephan

Nachdem ich mich ca. eine Stunde durch die ganzen Antworten durchgekämpft habe und manchmal mehr oder weniger mit dem Kopf schütteln musste, möchte ich Dir eigentlich nur beipflichten.

Das kupieren in einigen Fällen sollte wirklich abgeschafft werden, z.B. so kurz, dass es in die Ohren regnen kann usw., auch finde ich, der Schwanz muss ja nicht 2cm gekürzt werden. Kommunizieren können sie jedoch mit allen Längen!

Nur schnell eine Anmerkung: Der "eigentliche" Hund hatte Stehohren! Man hatte aus verschiedenen Gründen Schlappohren gezüchtet, z.B. dass sie nicht mehr soo gut hören können. usw.

Ich selbst habe eine Rhodesian Ridgeback-Hündin, die beiweitem nicht so lange Schlappohren hat, wie ich schon bei Dobies gesehen habe, sie ist auch kein Raufer, trotz allem hatte sie schon etliche Male, wenn es denn überhaupt eine Verletzung durchs Spielen (oder kurzen Auseinandersetzungen) gab, dann an den Ohren! Mit ihren jetzt 14 Monaten schon ca. 5 Mal, bis auf einmal war es nicht sehr schlimm, aber das eine Mal musste ich es ca. 3 Wochen kleben, sonst wäre wahrscheinlich ein Schlitz geblieben. Mit dem Schwanz hatte ich noch keine Probleme, aber der ist auch nicht so überdimensional lang und fleischig, wie z.b. bei Rottweilern.

Bei den unkopierten Dobies im speziellen, finde ich (die, die ich bisher gesehen habe) die Ohren proportional viel zu lang! Das mit dem Zuchtstandard ändern hat was!

Wobei zu bemerken ist, dass wir Menschen ja div. Hunderassen gezüchtet haben, die wie z.B. der Schäfer mit schwerer HD, der Pekinese mit Vorbiss und schon mit einem Jahr asthmatischen Erscheinungen, oder auch die ganz kleine Rassen (die mit den Augen in dem Futternapf fressen müssen) leben müssen usw. Die Liste ist lang. Das alles sind keine unnötigen Schmerzen? Aber das scheint keinen zu stören! Komisch!

Kurz und gut, der Mensch ist teilweise ein selbsgerechter Tyrann!


Gruss Anett


Keiner behauptet, kupieren ohne Narkose bereite keine Schmerzen, ich muss jedoch bemerken, dass das Schmerzempfinden des Hundes in keiner Weise mit unserem zu vergleichen ist. Ich behaupte, das brennen der Kälber



23. September 1998 05:32

:Hallo Stephan
:
:Nachdem ich mich ca. eine Stunde durch die ganzen Antworten durchgekämpft habe und manchmal mehr oder weniger mit dem Kopf schütteln musste, möchte ich Dir eigentlich nur beipflichten.
:
grinning smileyas kupieren in einigen Fällen sollte wirklich abgeschafft werden, z.B. so kurz, dass es in die Ohren regnen kann usw., auch finde ich, der Schwanz muss ja nicht 2cm gekürzt werden. Kommunizieren können sie jedoch mit allen Längen!
:
:Nur schnell eine Anmerkung: Der "eigentliche" Hund hatte Stehohren! Man hatte aus verschiedenen Gründen Schlappohren gezüchtet, z.B. dass sie nicht mehr soo gut hören können. usw.
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:Ich selbst habe eine Rhodesian Ridgeback-Hündin, die beiweitem nicht so lange Schlappohren hat, wie ich schon bei Dobies gesehen habe, sie ist auch kein Raufer, trotz allem hatte sie schon etliche Male, wenn es denn überhaupt eine Verletzung durchs Spielen (oder kurzen Auseinandersetzungen) gab, dann an den Ohren! Mit ihren jetzt 14 Monaten schon ca. 5 Mal, bis auf einmal war es nicht sehr schlimm, aber das eine Mal musste ich es ca. 3 Wochen kleben, sonst wäre wahrscheinlich ein Schlitz geblieben. Mit dem Schwanz hatte ich noch keine Probleme, aber der ist auch nicht so überdimensional lang und fleischig, wie z.b. bei Rottweilern.
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:Bei den unkopierten Dobies im speziellen, finde ich (die, die ich bisher gesehen habe) die Ohren proportional viel zu lang! Das mit dem Zuchtstandard ändern hat was!
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:Wobei zu bemerken ist, dass wir Menschen ja div. Hunderassen gezüchtet haben, die wie z.B. der Schäfer mit schwerer HD, der Pekinese mit Vorbiss und schon mit einem Jahr asthmatischen Erscheinungen, oder auch die ganz kleine Rassen (die mit den Augen in dem Futternapf fressen müssen) leben müssen usw. Die Liste ist lang. Das alles sind keine unnötigen Schmerzen? Aber das scheint keinen zu stören! Komisch!
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:Kurz und gut, der Mensch ist teilweise ein selbsgerechter Tyrann!
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:Gruss Anett
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:Keiner behauptet, kupieren ohne Narkose bereite keine Schmerzen, ich muss jedoch bemerken, dass das Schmerzempfinden des Hundes in keiner Weise mit unserem zu vergleichen ist. Ich behaupte, das brennen der Kälber

Hallo Anett,

in meinen Augen ist der Mensch ein selbstgerechter Tyrann, der sich einen Hund so zurechtschnippelt, wie er ihn von der Optik her gerne hätte. Rottweiler haben beispielsweise immer schon Hängeohren gehabt. Unsere hatten bisher keine Verletzungen daran. Gleiches gilt für die Rute. Die Prozentzahl der "Rutenträger" mit Verletzungen ist enorm gering.

Bezüglich der Schmerzen würde ich gerne wissen woher Du Deine Erfahrungen hast. Ich war einmal beim Kupieren unserer Rottweiler dabei. Sie haben geschrien wie am Spieß. Das Schmerzempfinden muß also sehr hoch sein. Kann man Schmerzempfinden in Relation setzen? Wohl kaum.
:
:Nochmal. Ich behaupte einfach mal, daß es den Befürwortern vom Kupieren zu 90% nur um die Optik geht. Das sollte man dann aber auch ehrlich sagen.

Viele Grüße

Heidi