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Hat mein Hund jetzt eine Wasserphobie?

geschrieben von Tina(YCH) 
Hat mein Hund jetzt eine Wasserphobie?
20. Februar 2000 19:19


Hallo zusammen!

Ich war vor einer Woche mit meinen beiden Hunden Noctis (Dobermann/Ridgeback, 1.5 J.) und Ghenna (Gordon Setter10, Mon.) an einem Weiher spazieren. Während Noctis gar nicht für Wasser zu haben ist, plantscht Ghenna da gerne mal drin rum, allerdings meistens nur bis Bauchhöhe. So war´s auch an dem Tag, Noctis steht am Ufer rum und Ghenna stürzt sich auf passend liegende Stöckchen. Als sie dann wieder rauskam hat man schon gemerkt, das sie jetzt genug Wasser hatte und weiterlaufen wollte. Mein kleiner Neffe war aber dabei und wollte unbedingt nochmal sehen, ob sie noch ein Stöckchen fängt. Aber Ghenna wollte nich mehr... da hat mein kleiner Neffe - er ist grade mal 5 - ihr einen Schubs gegeben, soßdaß sie ins Wasser geplumpst ist und noch einen ordentlichen Brocken Erde mitgenommen hat. An der Stelle war der See aber zu tief für sie und sie mußte schwimmen, bzw. ist erstmal hilflos drin rumgepaddelt und hat versucht sich zu orientieren. Sie hat ja überhaupt nicht damit gerechnet. Sie hatte auf einmal richtig Panik, weil sie auch nicht am Ufer direkt rauskonnte, weil es da zu steil war. Also hab ich versucht sie zu beruhigen und bin am Ufer entlanggelaufen und habe ihr eine Stelle zum rausklettern gezeigt. Danach war sie immernoch total verstört und mitgenommen und ist seitdem nicht mehr dazu zu bewegen ins Wasser zu gehen. Im Gegenteil, sowie sie irgendwie einen Bach oder so sieht merkt man, das sie unschöne Erfahrungen damit verbindet. Zu meinem Neffen geht sie jetzt übrigens auch nicht mehr.

Hat sie jetzt wirklich auf Dauer Angst vor Wasser und beschränkt sich das auch nur darauf oder kann ich ihr die Angst vielleicht irgendwie wieder nehmen? Und vor allem: Habe ich richtig reagiert indem ich ihr einfach nur gezeigt habe, wo sie nicht mehr schwimmen muß und raus kommt und den Vorfall nicht weiter vertieft? Ich dachte eben, sie sei nur eben überrumpelt gewesen und habe nicht mit solchen Folgen gerechnet! Oder es möglich, daß sie in Zukunft bei anderen neuen Situationen auch ängstlicher reagiert, weil sie vielleicht nicht mehr soviel Vertrauen zu mir hat? Immerhin läßt sie sich jetzt sogar nur noch ungern mal die Pfoten waschen...

Viele Grüße

Tina & die Antischwimmer



20. Februar 2000 22:11

Hallo Tina & Hunde,

das ist natürlich schwer zu sagen. Ich würde es den Hunden selbst überlassen ob sie baden wollen oder nicht und wenn die Hündin sich in der Nähe von Wasser jetzt unwohl fühlt ist das sehr verständlich und ich würde dieses Verhalten ignorieren.
Wir haben etwas ähnliches gleich mit beiden unserer Hunde erlebt. Komischerweise geschah es auch im selben Alter und unter den selben Umständen. Die Hunde waren damals jeweils 4 Monate, gingen ins Wasser und verhakten sich irgendwie. Beide Hunde hatten dann vom Badespaß erstmal die Schnauze voll. Meiner Meinung hängt der weitere Verlauf vom Wesen der Hunde ab. Unsere Hündin (Labrador) gehört zu den sog. weichen Hunden und hat alles ganz schnell vergessen und ist nach wie vor ein begeisterter Schwimmer. Unser Rüde (Bullmastiff) ist einer von der "harten" Sorte und schwimmt nicht mehr, badet und planscht aber wieder. Alle unsere Versuche von uns, ihn zum schwimmen zu bewegen sind auch nach vier Jahren nicht von Erfolg gekrönt.
Meines Wissens gehören Jagdhunde im allgemeinen zu den "weichen" Hunden und wenn Du ihr Zeit gibst und so tust als wäre nie etwas passiert wird das schon wieder. Bei unserer Hündin hat zwei Wochen später geholfen, als wir mit ihr zusammen ins Wasser gegangen sind. Im Winter natürlich etwas blöd yawning smiley) .
Das Kind solltet ihr weiter häufig treffen und von dem kleinen Racker sollten äußerst positive Handlungen ausgehen (füttern, Leckerlis...)

Viele Grüße

Susi & Wasserratten

21. Februar 2000 17:50

Hallo Tina,

die Angst wird sich legen. Bemesse der Situation nicht zu viel Bedeutung zu. Meine damals 4 Monate alte Labrador-Beagel-Hündin, die damals Wasser so schon nicht mochte, ist mir eines Tages auf einem Bootssteg gefolgt und -da sie nur mich anschaute- am Ende des Steges in Wasser gefallen. Ich habe ihr ganz ruhig gezeigt, wo sie hinschwimmen muß (ans Ufer), damit sie wieder raus kommt. Danach war für sie erst mal mit Wasser für ca. 6 Wochen Schluß. Ich habe dann immer mal wieder Stöckchen ins flache Wasser geworfen und hab mich selber mit den Füßen reingestellt (war Sommer). Irgendwann hatte sie dann ganz vergessen, das sie Wasser nicht mochte und geht heute gerne Schwimmen. Wenn Dein Hund sich wieder ans Wasser traut, kannst Du Dir im Winter jetzt mal Gummistiefel anziehen und durch einen kleinen flachen Bach gehen, auf der anderen Seite ruft Du sie bzw. lockst sie mit ihrem Lieblingsspielzeug an. Wenn sie durchgegangen ist, bleibe noch ein wenig an dem Bach (spiele mit ihr), stelle Dich evtl. in dessen Mitte und warte bis sie zu Dir kommt. Das wiederholst Du dann öfter mal, aber ohne Stress - sei ganz locker, so als wenn es das Normalste von der Welt wäre.

Grüße Birgit