: Hallo Anke
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: brauche dringend Hilfe - habe zum 1. Mal einen jungen Windhund-Mischling aus Spanien/Tierheim mit gebracht.
Wie alt ist denn der Windhundmischling und was für eine Windhundart könnte da mitgemischt haben, Galgo, Grey oder eher Podenco?( Was für Ohren, Farbe, Grösse, Fellbeschaffenheit?) Also Windhunde sind ganz bestimmt etwas ANDERE Hunde, denn sie wurden für die Hetzjagd gezüchtet und hierfür brauchte es einen selbständigen und unabhängigen Charakter. Diese Hunde brauchten keine so grosse Arbeitsintelligenz wie z.B. Schäfer oder Hütehunde. Das heisst nicht, dass sie dumm sind sondern nur, dass ihre Fähigkeiten anderswo liegen. Ihre Natur ist das Rennen und Hetzen. Also vergleich deine Spanierin lieber nicht mit deinem Ersthund. Viele Windhunde zeigen ihre Zuneigung zu ihrem Menschen viel subtiler als andere Hunde. Ich meine damit, sie sind überhaupt nicht aufdringlich und unterwürfig sondern halt stolz und eher abwartend. Dass Windhunde nicht erziehbar sein sollen, gehört für mich in das Reich der Märchen. Sie sind sehr wohl erziehbar nur sollte man nicht erwarten, dass sie zuverlässig Appell zeigen wenn sie ein fliehendes Wild oder eine wegrennende Katze erblicken, da ist der Hetztrieb einfach übergross. Also träumend durch die Gegend zu laufen mit einem freilaufenden Windhund ist nicht unbedingt empfehlenswert. Man sollte ihn aber soweit erziehen können, dass er beim kleinsten Anzeichen einer Erregung abrufbar ist.
Leider ist sie überhaupt nicht menschenbezogen und hat Ihren eigenen Kopf. Sind Windhunde allgemein so oder ist da noch was zu machen??
Ich denke das hat mehr mit ihrer Herkunft zu tun als mit der Rassenzugehörigkeit. Zudem ist sie ja eine Mischung und unter Umständen hat sie noch Rassen drin, die das Windhundeartige stark dämpfen.
Hunde aus Spanien haben ja meist eine ziemlich traurige Vergangenheit und sind nicht eben gut sozialisiert. Die Hündin muss zuerst mal lernen dir zu vertrauen und eine Bindung aufzubauen und das geht nicht von heute auf morgen. Empfehlenswert ist bestimmt der Besuch einer guten(!) Hundeschule und allerlei Unternehmungen und Spaziergänge mit ihr allein ohne den Zweithund, damit sie zu dir eine gute Bindung aufbauen kann und du dich nur auf sie zu konzentrieren brauchst.(Das soll keinen Aufruf sein deinen Zweithund zu vernachlässigen:-) möglicherweise könnte der in der Zeit Spass mit jemand anderem haben)
Bis die Bindung besser ist, würde ich sie an der langen Leine führen auch um ihr keine Gelegenheit mehr zu geben auszubüchsen. Je mehr Erfolgserlebnisse sie in dieser Beziehung hat, je schwieriger gestaltet sich die Erziehung diesbezüglich. Uebrigens viel, viel loben und bestärken (Futterhäppchen) anfangs am besten für jeden "Fliegenschiess":-)), sie muss Spass bekommen dir zu gefallen. Uebrigens meine letzte Hündin war auch eine Spanierin, ein halbwilde Podenco Ibicenco-Hündin, also ich kann dir durchaus nachfühlen.
Ich wünsche dir gute Nerven:-)
und viel Liebe und Verständnis
für die Kleine
ariane+o