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Fragen zu Welpen, an Bianca

geschrieben von Corry(YCH) 
Fragen zu Welpen, an Bianca
25. April 2000 19:59


Hallo Bianca, ich habe den Eindruck, du verstehst etwas von Welpen und deshalb möchte ich dich bitten, mir eine Frage zu beantworten: Was kann ich tun, damit unsere kleine Hündin kommt, wenn ich sie rufe. Ich habe alles versucht, wie in den Büchern angegeben, Schritt für Schritt, mit Loben und Leckerchen - nichts. Sie rennt, wohin sie will, kommt, wenn sie Lust hat. Das heisst, auf unseren kurzen Spaziergängen folgt sie uns recht gut, wie das Welpen ja so tun, aber im Garten, wenn es darum geht, auf Befehl zu kommen, funktionierts nicht. Wie gesagt, unsere Hündin ist neun Wochen alt - bin ich hier auch zu ungeduldig? Vielen Dank für deine Antwort, Corry

25. April 2000 20:08

hallo!
mein name ist zwar nicht bianca, aber ich glaube bianca ist mir nicht böse wenn ich dir antworte!!
wir hatten/haben das gleiche problem mit unserer kleinen enya (ca. 7monate). im garten hört sie nicht auf "komm". habe mich in der hundeschule informiert und mir wurde gesagt, das unsere kleine sich zu sicher in unserem garten fühlt.
um dieses "ignorieren" zu umgehen rufen wir sie im garten sehr selten und wenn dann hat sie eine 10m leine, mit der können wir sie dann herziehen. bis jetzt mit recht gutem erfolg. bessert sich von tag zu tag.
viele liebe grüsse
Steffen..


25. April 2000 21:48

Hallo Corry und auch Steffen!!!

ich habe den Eindruck, du verstehst etwas von Welpen und deshalb möchte ich dich bitten, mir eine Frage zu beantworten

Oh, hier gibt es sehr viele Leute, die etwas von Hunden verstehen und sich dieses zum "Hobby" oder gar "Beruf" gemacht haben. Durch viele Beiträge kommen auch viele Denkanstöße zusammen. Nicht alles fruchtet bei jedem Hund.

Was kann ich tun, damit unsere kleine Hündin kommt, wenn ich sie rufe.

Auch das "Kommen" ist ein Lernprozess, den sie natürlich nicht von Anfang an verstehen wird, wenns denn irgendwo etwas interessanteres gibt oder sich aus anderen Gründen dagegen entscheidet. Ganz wichtig ist, dass Du immer nur ein Mal rufen solltest, sonst erziehst Du Deinen Hund von Anfang an schon zur Inkonsequenz, so nach dem Motto: "Die ruft ja eh noch ein paar Mal". Das "Komm" ist eigentlich die wichtigste Übung, die ein Hund lernen muß, deshalb sollte man da auch direkt richtig vorgehen.

Zu Anfang würde ich den Hund nur "rufen", wenn er sowieso schon auf dem Weg zu Dir ist. Er läuft also auf Dich zu und Du trällerst ein "Name, (wie heißt sie eigentlich????? *neugier*)Komm", bückst Dich, streckst die Arme auseinander und dann wird gelobt "Feiner Hund, toll gemacht" und ein kleines Leckerchen geben, den Hund aber immer dabei am Halsband festhalten, damit es sich nicht einprägt, dass er sich nur eine Belohnung abholt und dann wieder weg ist. Das "Komm" wird dann wieder freigegeben mit "Lauf" oder "Voraus". Das ist also der erste Weg, damit er überhaupt begreift, was denn "Komm" bedeutet. Es soll sich einprägen, daß "Komm" immer etwas Gutes, was von Dir ausgeht, bedeutet. Ach so, Du kannst das natürlich auch variieren, indem Du Deinen Hund beim Kommen regelrecht anfeuerst, indem Du in die Hände klatschtst oder "Ja, fein" entgegenrufst. Zeig Ihr richtig, dass Du Dich über dieses Verhalten freust und das das erwünscht ist. Werde nie unwirsch, indem Du beim dritten Mal (das soll es ja nicht geben!!!) vielleicht unfreundlich rufst oder lauter wirst.

Wenn Euer Hund gerade mit einem anderen Hund spielt, dann versuche ihn nie dort hinauszurufen, denn auch das wäre ein vergebenes Rufen und würde dazu führen, daß man öfters rufen müsste (weil man immer alles durchsetzen muss!) und es vermutlich trotzdem vergeblich wäre. Der Hund würde somit die Inkonsequenz sehr schnell lernen.

Ein kleiner Tipp ist auch noch, sich einfach mal hinzubücken und so zu tun, als hätte man etwas gefunden, im Gras etwas suchen oder im Sand buddeln. Welpen sind ja sooooo neugierig und immer dabei, wenns was interessantes gibt. Wenn man im Augenwinkel sieht, dass sie kommt, "Komm" rufen und wieder loben, wenn sie angekommen ist. Oder ihr wenn man "Komm" ruft, ein Bällchen zeigen oder ein kleines Stofftier, mit dem man in den Händen fuchtelt.

Zum nächsten Punkt, was Steffen geschrieben hat. Das ist eine sehr gute Sache mit der Schleppleine und die solltet Ihr unbedingt auch draußen anwenden. Statt "ohne Leine" eine 10-Meter-Nylonschnur (ganz dünn), die den Hund nicht stört, aber man als Mensch gute Einwirkung auf seinen Hund hat (z. B. Fußgänger mit Matschpfoten begrüßen, auf andere Hunde zustürmen, Fahrradfahrer aus der Nähe besichtigen usw.), vor allem, wenn er gerade in der Lernphase ist. Denn hat er mal einen anderen Hund gesehen, müsst ihr schnell sein, sonst wird er sich entscheiden, ob er hinrennt oder nicht. Ist er hingerannt, nützt alles hinterherrufen meistens nichts! Das muss er erst lernen! Und hat er es raus, dass er laufen kann, weil ihr keinen Einfluss habt, ist er erst mal fort!

Hast Du den Hund also an der Schleppleine und Du rufst "Komm" und er reagiert nicht, dreh Dich um und gehe schnellen Fußes in die andere Richtung, bis er an Dich herankommt, dann loben! Somit bringst Du ihm bei, dass er auf Dich achten muss und nicht Du auf ihn! Das er eben von sich aus, sich auch mal umdreht und nachschaut, wo denn die Familie ist. Wenn er zu weit vortappst und die 10 Meter ausnutzt und Hündchen geht geradeaus und es kommt eine Biegung, bieg einfach ab. Ganz wichtig ist übrigens auch die Stimme. Du hast den richtigen Ton bei der Welpenerziehung erwischt, wenn Dich die Fußgänger komisch ansehen (ist wirklich so!). Die Stimme muß das beinhalten, als wärest Du das interessanteste von der Welt!

Ist sie im Garten, und Du hast das Gefühl, sie ist beschäftigt, dann geh auch mal einfach rein. Sie wird sehr schnell an der Türe sein und zusehen, dass sie wieder in Deine Nähe kommt. Also nicht großartig auf den Hund warten oder achten, sondern einfach reingehen und von drinnen beobachten, was sie macht.

Ich habe alles versucht, wie in den Büchern angegeben, Schritt für Schritt, mit Loben und Leckerchen - nichts. Sie rennt, wohin sie will, kommt, wenn sie Lust hat. Das heisst, auf unseren kurzen Spaziergängen folgt sie uns recht gut, wie das Welpen ja so tun, aber im Garten, wenn es darum geht, auf Befehl zu kommen, funktionierts nicht. Wie gesagt, unsere Hündin ist neun Wochen alt - bin ich hier auch zu ungeduldig?

Ja sicherlich, auch dass muss sie noch lernen. Aber "Komm" ist eben "Komm" und darauf muss eine Reaktion folgen. Sie muss aber erst einmal verknüpfen können, was "Komm" denn eigentlich bedeutet und das kann sie noch nicht wissen. Den Garten kennt sie schon und in (noch) fremden Gebieten hält sie sich natürlich an Euch, weil ein Welpe immer am Rudel bleibt, um ggf. beschützt zu werden. Das wird sich aber auch ändern, wenn sie sich auskennt und schon einmal den Radius größer werden lassen, um andere Hunde zu begrüssen. Den Kontakt zu anderen Hunden soll und muss sie auch haben und ist immens wichtig für einen Welpen, ABER: Nach Euren Regeln und nicht nach denen des Welpen, deshalb solltet Ihr die Schleppleine auch draußen benutzen. Ihr werdet es dann zukünftig umso einfacher haben!

Wenn ich Dir noch einen guten Buchtipp geben darf: Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde von Petra Führmann und Petra Hoefs. Da kann man eigentlich alles nachlesen und alles ist sehr gut erklärt und das Forum ist ja auch noch da *ggg*.

Gern geschehen, aber vielleicht haben ja noch andere den ein oder anderen helfenden Hinweis oder Kniff!

Viele Grüße an Euch und das "Knäuel"
von Bianca und Jill

26. April 2000 08:31

Hallo Corry!
Ich heisse zwar auch nicht Bianca aber ich hätte da auch noch was ;o) Den Welpen nicht nur rufen wenn es rein geht oder er angeleint wird er muss das komm immer mit was positiven verknüpfen. Vielleicht könnt ihr das auch öfter mal an der normales Leine üben :Einer hält fest und Du rufst aus 10-20 Meter Entfernung komm (Leine bleibt dran, Entferung immer weiter ausdehnen) und dann die Arme weit auf (wie Bianca beschrieben hat) und dicke Loben oder Lekkerlie, oder ein tolles Spiel wenn sie zu Dir kommt.Viel Spass mit Deinem Wusel und das wird schon noch
Liebe Grüsse Susanne

26. April 2000 09:18

Hallo Bianca und all die andern. Vielen Dank für eure Antworten! Ich hoffe, ich habe noch nicht zu viel falsch gemacht, tatsächlich rief ich bisher zig-Mal, bis ich dann aufgab und einfach reinging. Das werde ich mir also schleunigst abgewöhnen. Ist wie bei den Kindern, wenn die Mutter immer nur ausruft, aber nie "handelt", geht auch nichts. Es könnte stimmen, dass sich Juri - so heisst die Hündin, ist zwar ein Männername, aber uns gefällt er und ihre Mutter kommt aus Russland - zu sicher fühlt im Garten, oft spaziert sie allein (ich schaue ihr von der Küche aus zu) herum, schnüffelt etc. und fühlt sich sichtlich wohl. Nun eine Frage zur Schleppleine: Muss es eine Leine aus dem Geschäft sein? Du erwähnst eine Nylonschnur - besteht da nicht die Gefahr, an Büschen etc. hängen zu bleiben, v.a. im Wald? Und wenn ich schon dabei bin: Wie bringe ich ihr das Gehen bei Fuss bei? Immer links und loben und sich mit Leckerli "interessant" machen, ist das o.k.? Noch einmal herzlichen Dank für die Infos. Liebe Grüsse, Christine

26. April 2000 09:22

Meine Freundin Christine ist hier - habe aus Versehen mit ihrem Namen unterschrieben, sorry. (Konzentration lässt wohl nach...) Gruss, Corry