: : Hallo Ihr alle,
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: : heute habe ich eine Frage für meine Schwester, die keinen PC und Internetanschluss hat.
: : Meine Schwester besitzt einen 6jährigen Hovawart Rüden. Seit einigen Tagen hat sie nun auch noch einen Hovawart Welpen, auch ein Rüde.
Antwort auf Verhalten des erwachsenen Hovawarth und Welpe
Aus purem Zufall kam ich auf diese/Eure Geschichte. Da wir seit einigen Tagen ebenfalls einen dominanten Welpen haben, geben wir folgenden Tip:
Der Airedale Terrier, gut 2,5 Jahre alt, wohlerzogen, sehr gutes Sozialverhalten wird nun mit einem ca. 11 Wochen alten Airedale Terrier Welpen konfrontiert.
Der große Hund spielte in den ersten beiden Tagen noch nicht so viel mit dem Kleinen, die mußten sich erst aneinander gewöhnen. Der große holt sich seine Streicheleinheiten über Maßen und wir geben Sie ihm, so daß er spürt, er ist der Große und unser Bester ist. Das sieht so aus, daß der Große gelobt und gekuschelt wird und der Kleine sitzt daneben. Ist das Loben mit dem Großen zu Ende, kommt der Kleine ebenso ausgiebig dran.
Seit dem dritten Tag ist der große Airedale ein wahrer Vater zu ihm und würde ihm ebenso großen Freiraum einräumen wie der Hovawarth-Rüde, wenn es um den Lieblings-Schlafplatz oder um das Fressen geht. Das gilt jedoch nicht für Spielzeug. Mittels Spielzeug übt der Große mit dem Kleinen bereits Verhaltensweisen, die sie jetzt in Rollenspielen ausgiebig trainieren.
Übersehen wir, den Großen ausgiebig zu "beachten/loben/liebkosen", zieht er sich zurück.
Der Kleine wird zur Furie, wenn es um das Fressen geht. Er WILL das Fressen vom Großen und benimmt sich wie ein kleiner Teufel. Nun machen wir folgendes seit dem dritten Tag: Dem Großen wird das Fressen hingestellt, der Welpe gerät außer sich. Wir sagen deutlich "nein" und stupsen ihn weg. Er geht wieder auf Angriff, zwickt schon mal in die Hand, wir sagen deutlich "nein" und stupsen ihn weg. Beim dritten Angriff wird er gepackt, geschimpft, auf den Rücken gedreht und wir sehen ihm fest in die Augen, bis er weich wird, zum Strampeln aufhört, und grunzt. Erst dann hat er akzeptiert, daß er sich unterwerfen muß. Mit dem Signal seiner Unterwerfung wird er geknuddelt und gelobt, und mit Spielen beenden wir das Prozedere. Der große Airedale wird durch dieses Ritual in seiner BOSS-Position bestärkt und frißt in aller Seelenruhe seine Schüssel leer.
Wir haben dies bisher drei Mal praktiziert und heute haben beide nebeneinander oder großen Zoff gefressen. Der Welpe versucht natürlich, an die andere Schüssel zu kommen. Aber zwei Mal "Nein" reichte aus, um ihn zu erinnern.
Was der Airedale Welpe nicht macht ist, daß er seinen Boss anknurrt. Wenn Ihr Hovawarth-Welpe das tatsächlich macht, kann ich Ihnen nur raten, daß Sie ihn unterwerfen wie oben beschrieben oder Sie ihm die Futterschüssel wegnehmen und sie ihm wieder hinstellen, wenn er aufhört zu knurren. Das können Sie ruhig 3-4 x hintereinander machen und unbedingt jedes Mal, wenn er knurrt. Wenn Sie es mal vergessen, rechnet sich der Welpe sofort eine Chance aus, an Dominanz zu gewinnen, weil Sie unaufmerksam waren.
Seien Sie zu dem Hund konsequent dominant, aber so liebevoll im Lob (das nach 2-3 sek sofort kommen muß, wenn er die Missetat nicht mehr tut oder sich unterwirft), daß er endloses Vertrauen zu Ihnen hat und Sie als seinen Boss einfach liebt.
Wenn der Welpe das oben beschriebene Sozialverhalten lernt, können Sie sicher sein, daß die später folgenden Hierarchie-Kämpfe zwischen den Hunden "rudelfähig" ablaufen, d.h. der Große wird nicht bereits im vorhinein durch unsere falsch verstandene Liebe zum Welpen ins Abseits gedrängt.
Alles Gute,
Gabriele Wojtkowiak