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Welpen - Junghunde

Einen Welpen oder Yorkshire Welpen aufzuziehen ist gar nicht so einfach. Stubenreinheit, alleine bleiben, all das will gelernt sein und eine gute Sozialisierung und Gewöhnung an die verschiedenen Umweltreize helfen Deinem Welpen, sich später im Leben gut zurecht zu finden. Auch der Besuch einer Welpengruppe ist wichtig für die Entwicklung der Kleinen.  
Befehl Hier""
28. November 1998 16:32

Liebe Sonja,

der Befehl "Hier" ist, wenn Du ihn ernst nimmst, mit einem ganzen bestimmten Ablauf verbunden: Der Hund kommt her und sitzt dicht vor Dir ab, Blick in Dein Gesicht gerichtet. Seine Nase sollte dabei idealerweise fast in Deinem Nabel stecken, aber das hängt natürlich auch von der Größe des Hundes ab, lach. Ich baue das "Hier"-Kommando folgendermaßen auf: Der Hund ist angeleint und bekommt das Kommando "Platz". Dann stelle ich mich einen Schritt entfernt vor den Hund. Die Leine binde ich mir um den Bauch, so daß sie von meiner linken Seite aus locker durchhängt. Meine rechte Hand ist mit einem supertollen Leckerle bewaffnet (ich habe hervorragende Erfahrungen mit Wienerwürstchen und Käse!). Dieses Leckerle halte ich dem liegenden Hund vor die Nase, wobei ich darauf achte, daß der Hund auch wirklich daran interessiert ist und nicht sonstwohin guckt. Dann ziehe ich mit einer schwungvollen Bewegung die Hand mit dem Leckerle in Richtung meines Bauchnabels, gehe dabei einen Schritt rückwärts und rufe ein helles, langgezogenes "Hiiiiiieeeeer". Wenn dieses "Hier" so ähnlich wie "Jippiiiieeee" klingt, ist es prima. Steht der Hund auf und kommt, halte ich das Leckerle so lange in seiner unmittelbaren Riechweite vor meinem Bauch fest, bis der Hund sich irgendwann setzt. Ich gebe dabei NICHT zusätzlich das Kommando "Sitz". Wenn ein Hund nicht so recht weiß, was er tun soll, setzt er sich ohnehin irgendwann hin. Kriegt er danach sein Leckerle, lernt er ganz schnell, daß "Hier" herkommen UND hinsetzen heißt, und ich muß nicht nochmal eine Übungsreihe mit zusätzlichem "Sitz" machen, die den Hund eigentlich nur verwirrt. Steht der Hund beim Kommando nicht auf, zupfe ich mit der linken Hand LEICHT an der Leine. Wohlgemerkt kein Ruck, nur eine Ermunterung, aus dem Platz aufzustehen. Das Kommando "Hier" sollte - wie alle Kommandos - immer mit Freude und Belohnung verbunden sein und nie aus einer Angst-, Schmerz- oder Streßreaktion des Hundes befolgt werden. Steht der Hund zwar auf, kommt aber nicht zu mir oder läuft an mir vorbei, gehe ich einfach immer weiter rückwärts bzw. vom Hund weg und rufe dabei "Hiiiieeer", bis der Hund versteht, was ich von ihm möchte. Die Leine ist deswegen wichtig, daß der Hund von Anfang an nie die Möglichkeit hat, einfach in eine andere Richtung abzudüsen. Klappt das aus diesem kurzen Abstand mit Leine, dann erst wird ohne Leine geübt. Nach und nach wird dann der Abstand zum Hund vergrößert So, ich hoffe, das hat Dir ein bißchen weiter geholfen!

Liebe Grüße,
Jutta


30. November 1998 09:32

Hallo Jutta!

Deine "Gebrauchsanweisung" klingt sehr gut. Mit Hexe haben wir das am Anfang auch so geübt. Nur hat sich bei ihr die in der anderen Antwort beschriebene Variante besser bewährt.

Ich habe trotzdem noch eine Frage an Dich. Auch wenn ich mit Leckerli arbeite (sehr selten) und die in Höhe meines Bauchnabels halte, sitzt Hexe sehr oft schief vor mir. Auch nach mehrmaligem Wiederholen scheint sie nicht zu wissen, was ich eigentlich von ihr will, sie sitzt ja. Kennst Du eine entsprechende Hilfe, die ich ihr geben kann, damit sie gerade vorsitzt?

Viele liebe Grüße

Yvonne

02. Dezember 1998 17:03

Sali Sonja

Du hast inzwischen ja schon recht viele Ratschläge gekriegt. Damit die Palette komplett wird, will ich Dich auf zwei Diskussionspunkte in anderen Foren weisen, die Abrufen (für den Alltag)des Hundes betreffen:

Forum Clicker: Jagdleidenschaft von Barbara, 13.10.1998
Forum Soziales Erziehen: Durchbrennen von Juliane, 25.11.1998

Ich bin wirklich froh, dass ich nicht mehr glaube, ich hätte irgendeine Möglichkeit, den Hund zu zwingen, zu mir zu kommen, wenn er nicht will. Kettchen etc. sind für mich zu risikobehaftet, distanzproblematisch etc.

Den Willen des Hundes mit meinem in Einklang zu bringen hat den riesigen Vorteil, dass die Erfolgsquote auf.1999.5 % steigt. Der nächste Pluspunkt ist, dass der Hund mehr positive Erinnerungen mit Deiner Person verknüpft und Du somit die attraktivere Alternative wirst. Zudem habe ich in den letzten 20 Jahren noch keinen Hund gesehen, der "kommen muss" und dann unter Ablenkung dem auch wirklich Folge leistet.

Viel Glück und vielleicht kriegen wir in einigen Wochen eine Rückmeldung, wie es weiterging.

Roswitha