Hallo Franziska,
:Kommerzielle Hundeschulen sind doch keine reinen "Reparaturbetriebe", sondern in der Regel auch um eine solide, hundgerechte Grundausbildung bemüht. Und Welpengruppen gibt es dort auch oft. Und anfangen kann man die Grundausbildung in einer guten Hundeschule bereits mit 16 Wochen, wenn dort mit viel Spiel und Spiel gearbeitet wird.
Was verstehst Du unter anfangen... Womit??? Und hälst Du es für möglich mit einem 16 Wochen alten Hund zu "arbeiten". Oder meinst Du damit Grundlagen für die spätere Arbeit legen?? Wenn ja, dann nennen wir es besser "Beziehung schaffen", arbeiten hört sich so nach Ausbildung an, und die sollte nicht mit 16 Wochen erfolgen.
: Und was heißt schon "teuer". Wenn in einer gewerblichen Hundeschule in einem Kurs fünf oder sechs Leute sind und ein Kurs mit zehn Stunden um die 250 Mark kostet, dann kommt man damit besser weg, als in einem vollen Vereinskurs mit 10 oder 20 Leuten und vielleicht nur einem Trainer herumstehen zu müssen.
Genau das meine ich mit teuer!!! Für 250 DM kannst Du bei uns im Verein über ein Jahr Mitglied sein (200,00 DM im Jahr). Wir haben drei Übungstage die Woche, vor Prüfungen vier. Wir können ja jetzt mal den Preis pro Stunde ausrechnen und dann verstehst Du vielleicht was ich mit teuer meine. Außerdem haben wir keine Gruppen, sondern machen nur Einzelarbeit. Der einzige Unterschied ist: der Trainer arbeitet dort ehrenamtlich... und ist deshalb nicht unbedingt schlechter...
: Wer also seinen Hund ausbilden möchte, sollte das so früh wie möglich anfangen und sich gründlich umsehen, bei Vereinen UND gewerblichen Hundeschulen. "Kommerziell" klingt übrigens so nach "ich will die Monsterkohle scheffeln!" und ist nicht ganz fair. Schließlich müssen die Inhaber ja auch Steuern zahlen, da kann man nicht kalkulieren wie ein Verein.
Ja, sie sind gewinnorientiert (sind wir mal ehrlich, man will ja leben) und somit kommerziell... Was ist daran so schlimm??? Deshalb müssen sie auch Steuern zahlen... Ist jaein gewerblicher Betrieb. Und dort fängt mein Problem an. Welpenschule, wie Du sie ansprichst, kann in den Vereinen genauso gut gemacht werden wie in den Hundeschulen. Da geht es um Vermittlung von Basiswissen, das hat man schnell gelernt. Natürlich kann man dort viel Falsch machen, aber wenn man erstmal ein bißchen Routine bei der Welpenschule hat, sind dort Standardprobleme und Standardfragen die dort auftreten. Das ist keine große Wissenschaft... das können viele ausbilden.
Anders sieht das natürlich bei der Umerziehung von Problemhunden aus. Wenn bei älteren Hunden bereits Probleme aufgetreten sind, die nun sicherlich auch einen erfahrenen "Vereinstrainer" ins Grübeln bringen können. Hier sind natürlich Leute vom Fach gefragt, die tagtäglich mit solchen Problemen konfrontiert sind und für die das Ganze mehr als nur Hobby ist. Hier, und nur hier, sehe ich einen sinnvollen Arbeitsbereich für qualifizierte Hundeschulen. Welpenprogramme machen auf mich immer den Eindruck die "schnelle Mark" zu machen (nicht böse sein).
: Das ist ja auch ganz schön, aber ich kenne auch Vereine, da dürfen die Hundeführer sehr schnell keine Handzeichen mehr verwenden, "weil man das in der BH auch nicht darf!". Keiner fragt die Kunden, ob sie die Prüfung denn überhaupt machen wollen! Die wenigsten arbeiten doch auf eine Prüfung hin, sondern wollen einfach einen gut erzogenen Hund. Und dann bringt man sie systematisch um die große Hilfe Handzeichen, die für den Hund ja oft noch viel einfacher zu verstehen sind.
Hier können wir jetzt einen "Glaubenskrieg" anfangen... Warum soll ein Hund Handzeichen besser erkennen als Lautzeichen??? Beides ist für den Hund von Natur aus erstmal abstrakt. Ich denke, wenn man dem Hund erst Handzeichen beibringt, die lange beibehält und dann irgendwann mal auf Lautzeichen umstellt, verwirrt man ihn nur mehr. Warum nicht gleich auf Lautzeichen ausbilden??? Erspart man sich einen Arbeitsschritt und der Hund führt die Kommandos auch aus, wenn er gerade mal nicht in Richtung Hundeführer schaut...
Und noch was zur Info... die Leute im Verein bezeichne ich nicht als "Kunden" sondern als Mitglieder. Von Kunden lebe ich, mit Mitgliedern arbeite ich zusammen...
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: Nein, das hängt vom Hund ab! Je früher desto besser. Und je freundlicher und je mehr nach den Gesetzen des Lernens bei Tieren desto besser. Grober Ton und Gezerre am Hund sollten in jeder Hundeschule, ob Verein oder privat, der Vergangenheit angehören.
Ausbildung je früher desto besser??? Jetzt müssen wir mal Ausbildung definieren. Meinst Du damit den Grundgehorsam (beim Spaziergang folgen, nicht jagen, keine Sachen vom Tisch klauen, keine Schuhe fressen, Rangordnung klären) dann gebe ich Dir recht. Meinst Du Sitz, Platz, Fuß muß ich Dir widersprechen.... Vielleicht mal 2 Minuten kurz zu Hause im Spiel, aber über einen längeren Zeitraum inmitten von fremden Hunden und fremden Eindrücken ist das eine enorme Überforderung für einen jungen Hund. Damit macht man mehr kaputt als es später einmal nützen kann. So ein Hund wird niemals freudig mitarbeiten....
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: Mit der Ausbildung auf dem Platz kann man nach meiner Erfahrung mit 6-7 Monaten rein spielerisch anfangen.
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: wieviel Zeit wurde bis dahin verschwendet! Genau in der Phase der Pubertät soll ich dann anfangen, dem Hund das Folgen beizubringen?! Bis dahin sollte ich ihn durch Spiel und Arbeit schon fest an mich gebunden haben.
Wir sollten wie gesagt den Punkt Ausbildung definieren... Ich unterscheide zwischen "Grundgehorsam" vom ersten Tag an (siehe oben) und der eigentlichen Ausbildung auf dem Hundeplatz (Sitz, Platz, Fuß, etc.)... Verschwendet wird gar nichts.... Aber ich denke die Prägungphase der Welpen kann ich für sinnvollere Dinge als für so alberne Unterordnungsübungen auf dem Hundeplatz nutzen, z. B. Beziehungsaufbau, Spaziergänge durch die Stadt, Sozialisation mit Artgenossen, u.s.w.
Viele Grüße
Sören