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... unser wuseliger Dobi war auch ein lebhafter Junghund. Anspringen ist nicht, das haben wir vom ersten Moment an mit Nein quittiert, ihn immer wieder bestimmt auf den Boden gestellt. Klamotten sind auch Tabu, wir haben ihm ständig alles aus der Schnauze genommen - das nervt,wenn man konsequent sein will. Später dann kam das Absitzen wenn er zu stürmisch war... auch das kostet Geduld es durchzuhalten.
Unser Nico ist Kinderlieb, er darf die Beiden ( 10 und 4 Jahre ) aber nur mal am Ohr beschlecken, mehr wird nicht gedultet.Händeknabbern ist auch nicht´, mit einer Ausnahme, er darf zur Begrüßung unser Handgelenk ganz zärtlich eine Weile festhalten. Das macht er gern, wir wollen es nicht wehren, bei ihm ist es ein Ausdruck der Freude - und wenn man das Gebiß sieht,dann erstaunt uns die Zartheit immer wieder.
Stürmisch ist er geblieben, aber jetzt dreht er sich um die eigene Achse und grinst uns an - er kann nämlich toll lachen.
In der Welpenzeit haben unsere Arme allerings ausgesehen wie von Katzen zerkratzt, das läßt sich bei den Milchzähnen nicht vermeiden.Wir haben immer versucht ein Spielzeug als " Ersatz " zu bieten. Wochenlang hatte ich eine dicke Hosentasche den ganzen Tag lang, Spielball und Beißschnur darin. Irgenwann war klar, da kann ich mich austoben, die Leute wollen das so.Wenn er nach den Händen ging,gabs die Schnur, und nach einer Weile wartete der Kerl schon darauf. Mit Schnur und Ball war er dann auch gut zu rufen, und im Gedanken an ein Spiel damit war sogar die Arbeit für ihn leicht. Wir haben arg viel mit ihm getobt und gespielt, dabei gearbeitet ohne das unser Schlitzohr etwas merkte. Verbeißen geht auf keinen Fall. Wir trainierten von Beginn an mit dem Kommando AUS - mit viel Lekkerli und Lob natürlich. Zum Glück konnte unser verfreßener Kerl fast nie Nein sagen und tauschte den Biß gegen Belohnung aus.Mittlerweile läßt er auf Kommando los, das haben wir monatelang im Spiel geübt.( und ich habe ständig Hosen gewaschen in denen die Reste der Lekkerli aufgequollen waren, das war toll!!!) Auch unsere Kinder hatten sich den Junghund knuddeliger vorgestellt, wir waren aber von Anfang an er Meinung es sei ein Hund und kein Spielzeug. Sie spielen lebhaft mit dem Kerlchen, aber nur unter unserer Aufsicht, das wird auch so bleiben. Unsere Kinder lieben Nico, und es gibt nix schöneres als sich beim Spaziergang suchen zu lassen, den Ball zu werfen oder über Holzstapel zu fegen, der Hund hat aber seine Ruhepausen, und die Kinder müssen ihn respektieren. Wie wir das gemacht haben? Wie in der Kindererziehung, Ja ist Ja, und NEin ist Nein, mit viel Zuwendung und viel viel Lekkeli, und natürlich mit Geduld. Hundeschule ist selbstverständlich, bei der Rasse auch unerläßlich. Klaps hat es keinen gegeben, nur ganz strenge Korrektur. Unser Feger reagiert sehr auf stimmliche Dinge, und er weiß heute ganz genau was läuft wenn wir die Stimme senken und nicht freundlich sprechen.Die Eingewöhnungsphase muß man durchstehen, danach wird es mit klaren Regeln schön für beide Seiten.
P.S. Wir verbringen viel Zeit mit ihm, er wird heiß geliebt, aber wir sind nicht seine Alleinunterhalter.Klar, der Kerl will spielen ( welcher Dobi will das nicht?) aber wir bestimmen den Zeitpunkt und den Ort, und wer mit ihm spielt.
Geduld und eine gute Hundeschule wirken Wunder - wir sprechen aus Erfahrung.
Christiane und Klaus Kathrin und Roman und der wilde Nico