Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Welpe gibt nichts wieder her

geschrieben von Ralf(YCH) 
Welpe gibt nichts wieder her
05. September 2000 08:24

Wenn unsere 14 Wochen alte Goldi Hündin mal etwas gefunden hat was sie nicht haben soll gibt sie es nicht freiwillig wieder raus.
Im Gegenteil, sie hält es immer fester im Maul.
Wenn wir sie dann auf den Rücken drehn, festhalten, beruhigend auf sie einreden und von oben über den Fang greifen um ihn zu öffen beißt sie um sich.
Wer weiß hier Rat?
Ralf



05. September 2000 08:50

HI Ralf!

Biete Ihr etwas zum Tausch an! Zu Hause üben mit tollen Sachen, die dann von noch tolleren Sachen im Tausch abgelöst werden (z.B. leckerer Hundekuchen, im Tausch dafür gibt's noch leckereres Pansenstück).

Zusätzlich: "Aus" üben. Üben, üben, üben, bis Wauzi reflektorisch alles fallen läßt, was sie in der Schnauze hat.

Und den Rest... macht Ihr das alles auf einmal? Auf den Rücken drehen, festhalten, einreden, Schnauzgriff...? Da würde ich dann nämlich auch um mich beißen ;-) Aber sie sollte sich schon Sachen aus dem Maul nehmen lassen, das müßt Ihr auch (immer erst mal zu Hause in entspannter Umgebeung) üben. Denn das kann ihr mal das LEben retten, wenn sie einen Giftköder findet...

Viele Grüße,

Katja

05. September 2000 09:46

Hallo Ralf,
bin der gleichen Meinung wie Katja, lenke sie ab, biete ihr etwas anderes an. Übe mit ihren Spielsachen das Kommando "Aus". Sobald sie in lockerer Athmosphäre zu Hause etwas hergibt bzw. schon von alleine loslässt, wie verrückt loben, Dich zum Affen machen( zu Hause sieht es ja keiner), Leckerchen geben. Wir haben unsere Labradorhündin, jetzt 10 Mon., auf diese Weise regelrecht überrumpelt. Sobald sie anfangs etwas fallen ließ, haben wir SOFORT überschwenglich gelobt und auch SOFORT Lecherchen gegeben. Später dann das Kommano geben. Hat bei unserer Nelly gut funktioniert.
Dein Welpe ist ja noch recht jung, bei konsequenter Erziehung lernt auch sie es noch.
Viel Spaß und Grüße Ina

06. September 2000 12:37

Hallo Ralf,

Ich glaube das ist ein Problem auf das jeder Hundehalter irgendwann mit seinem Welpen stößt (sind zumindest so die Erfahrungen wenn man sich umhört). V.a. bei 'selbstbewußteren' Rassen tritt es wohl auf.
Auch ich besitze einen Junghund (Beauceron-Rüde namens Rocco, jetzt 5 Monate) der irgendwann in die Phase kam, wo er meinte wegen jeder Kleinigkeit grummeln und knurren zu müssen. Ganz schlimm war es natürlich wenn er irgendetwas fand was ihm ganz wichtig oder lecker erschien. Ich muß noch dazu sagen, daß ich nicht in Deutschland sondern in Französisch Guayana lebe und vor der Haustür den Strand habe. Roccos Liebstes waren die dort angeschwemmten Fische, die er wegschleppte, fraß und nicht mehr hergeben wollte. Das Problem dabei war, daß es sich dabei oft um hochgiftige Kugelfische handelt und er öfters kurz danach erbrach. Ich war also in höchstem Maße gezwungen ihm unter allen Umständen seine Beute abnehmen zu können.
Zunächst ist wichtig, daß der Hund mit seiner Beute nicht entkommen kann. Also ging ich nur noch mit Schleppleine an den Strand. Hatte er wieder einen Fisch, oder auch was anderes im Maul, habe ich streng "aus" gesagt und versucht gegen ein Leckerchen zu tauschen. Das "aus" muß dabei gleich etwas knurrend kommen; mach Deinem Hund klar, daß es keine Widerrede gibt! Ich hatte nun folgende Schwierigkeit: Finde mal ein Leckerchen, daß der Hund lieber will als muffelnden Fisch!! Rocco ließ sich eher selten auf den Tausch ein. Folglich mußte es ohne Leckerchen, und auf die für den Hund unangenehmere Weise, gehen.
Nach dem ersten 'Aus' und dem Tausch versuch, kam die Korrektur: Ein äußerst strenges, knurrendes "nein" verbunden mit einem Schnauzgriff und Druck gegen die Leftzen, so daß er aufmachen mußte. Im selben Moment, wenn ich ihm die Beute abgenommen hatte hab ich ihn wieder gelobt und dann mit Trockenfisch belohnt.

Jetzt zum Beißen: Soweit gings bei mir nur 2 mal: Rocco fand beidesmal einen Knochen (ich wußte jedoch nicht was es ist, da er ihn komplett im Maul hatte). Ich sagte "aus", was nichts nützte, ich machte den Scnauzgriff wie oben geschildert, konnte jedoch den kleinen Knochen beidesmal nicht sofort aus dem Maul kriegen. Roco knurrte nun, ich bestrafte ihn mit auf den Rückendrehen und versuchte nochmal den Schnauzgriff, mit dem Resultat, daß er anfing zu schnappen. Beim ersten mal wars nicht schlimm - ich hatte kaum einen Kratzer - beim zweiten Mal hat er mir ganz schön den Daumen aufgerissen und ich war (im nachhinein glücklicherweise!!)dementprechend sauer. Meine damalige Reaktion hat wohl viel genüzt: Auf dem Rücken lag er ja schon, ein scharfer Griff an die Kehle (er hat schon etwas gejapst) und ein erneuter Schnauzgriff. Durch die Bedrängnis weil er nicht genug Luft bekommen hat, hat er auch seinen Knochen hergegeben. Unterstützt wurde das ganze nur durch wiederholte knurrende, laute "nein". Ich hab ihn auch hinterher nicht gelobt - war ich nicht in der Stimmung dazu - sondern hab die Leine ganz kurz genommen, mich mit dem Fuß draufgestellt, so daß er auf dem Rücken liegen bleiben mußte (ca. 5 min). Danach hab ich ihn lange (2 Std.?) vollkommen ignoriert.
Außerdem hab ich nach diesem Erlebnis geübt, geübt, geübt.
1.) Ich habe spielerisch "aus" trainiert.
2.) Ich habe ihm kleine gekochte Knochen zum Nagen gegeben und sie ihm öfters wieder abgenommen. Hat er nur gegrummelt, wurde er sofort damit bestraft, daß der Knochen wegwar und er dafür auf dem Rücken lag.
3.) als 2.) gut geklappt hat (schon nach ca. 4 Tagen) habe ich im Garten die Knochen ausgelegt. Hatte er den Knochen kam ich und nahm den Knochen weg. Bestrafung wie bei 2.) wenn er ihn nicht hergeben wollte wenn er ihn hergab, großes Lob, Leckerchen und dann nach kurzer Geduldsübung natürlich auch wieder den Knochen.
Das ganze mag ein wenig brutal klingen, doch solltest Du Dir bewußt sein, daß auch Deine Hündin größer, stärker und dominanter wird. Und der Spaß aufhört wenn solche Situationen bei einem einjährigen Hund immer noch auftreten.
Ich unterstütze das ganze noch dadurch, daß ich Rocco auch ab und zu den Futternapf wegnehme oder sogar (nur unter Aufsicht!!!!) von meien Kindern wegnehmen lasse. Zeig Deinem Hund wo er zu stehen hat - nämlich ganz unten im Rudel!
Inzwischen klappt es so gut, daß ich Rocco alles (sogar wenn er hungrig ist das Futter) aus dem Maul nehmen kann.

Ach ja, nochwas: Ich würde das beruhigend auf sie einreden unterbinden. Das wir von den Hunden zu leicht als Lob aufgefaßt und ist in dieser Situation unangebracht.

Ich hoffe ich konnte Dir ein weiterhelfen und Du bekommst Dein Beißerchen gezähmt! Viel Erfolg!

Viele Grüße, Manne.


07. September 2000 11:18

Hi ralf,

ich denke, du hast von manne schon eine ganz menge guter ratschläge bekommen.
wichtig ist, dass du dieses beruhigend auf sie einreden in jedem fall lässt!!! im gegenteil maul/raunz sie richtig an! wenn du beruhigend sprichtst, denkt dein hund es wäre in ordnung, was er da macht!
ich hab da auch mal eine frage, nämlich: kannst du ihr den futternapf wegnehmen, bzw, da auch mal reinlangen und ein paar brocken rausholen? wenn nicht, solltest du das schleunigst üben!!! ich habe ein sehr verfressene bullihündin, und die madämchen meinte im zarten alter von 8 wochen auch, dass das futter ihr ganz alleine gehört. du hättest mal ihre protestäusserungen hören sollen! sie hätten einem tasmanischen teufel zu ehre gereicht! mein freund war damals ziemlich entsetzt, dass ich sie mit samt beute (damals ein schweineohr) im nackenfell hochgerissen, ihr direkt in die augen geguckt habe, sie angemault habe, und ihr mit einem nachdrücklichen "aus" das teil aus dem maul gezogen habe. weil madämchen damals aber immer nochstinkig raumgeknurrt hat, gab´s zur belohnung gar nix, ausser schweineohr entzug. ich hab das denn "boshafterweise" regelmässig am futternapf ihren fressneid getestet. du glaubst gar nicht wie schnell so ein kleiner allesfresser lernt, wenn sonst das fressen für stunden oder gar ganz bis zum nächsten tag weg ist!
desweiteren kannst du aus, auch an weniger begehrlichen gegenständen üben. wofür sie dann für jedes aus später nur für das sofortige aus, mit nem leckerlie gelobt wird.
wichtig ist, dass du 1. auf keinen fall locker lässt, wenn deine goldie da den wilden max markiert, und 2. ihr den anschein dabei gibst, von ihren aktionen völlig unbeeindruckt zu sein (notfalls arbeitshandschuh anziehen)
ach ja, nur zum abschluss, heute kann ich unserer dicken jederzeit in den futternapf langen, auch sachen daraus entfernen kann und sogar heiss geliebte knochen gibt sie her! im zweifelsfall schüttel ich allen meinen hunden ihre beute aus dem maul (vorallem draussen, wenn es sich um halbtote glibschige frösche o.ä. handelt). üben üben üben
da fällt mir nochwas ein, "aus" geht auch wunderbar mit vorgehaltenem leckerlie zu üben (ist ja in deiner hand). zuerst ist das "nein" oder "pfui" je nach dem was du so als schlüsselwort benutzt, und wenn sie es nehmen darf, überlegst du dir es als rudelchef eben anders, und lässt es nicht los, und sagst "aus". nach ein paarmal erfolgreich aus, gibt es auch das lecker...

nun denn
viel erfolg

wuffel
nadine *bananennasenbande