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Brings" und nix passiert!"

geschrieben von Manne(YCH) 
Brings" und nix passiert!"
07. September 2000 23:16

Hallo!

Ich hatte die gleiche Frage schon einmal im Forum - leider habe ich damals nur eine Antwort erhalten, die mich nicht besonders viel weiter gebracht hat.

Ich habe einen Beauceron-Rüden, 5 Monate alt; Rocco. Er ist gut sozialisiert, lernt (wenn ich mit anderen Hunden vergleiche) überdurchschnittlich schnell, ist lieb und verspielt - kurz und gut ein echter Traumhund!
...nur eines lernt er nicht, wenn ich irgendetwas wegwerfe, daß er es mir wiederbringt! Eine Zeit lang war es so, daß er nicht mal weggeworfenen Lekerchen hinterhergelaufen ist. Das klappt jetzt wieder. Er läuft inzwischen auch Stöckchen hinterher und natürlich seinen Spielsachen, wenn man diese wegwirft. Anstatt sie jedoch wieder zurückzubringen trägt er alles noch weiter weg. Eines seiner Lieblingsspielzeuge hat er auf diese Art und Weise schon im Meer versengt! Wenn ich versuche ihm klar zu machen, daß er das nicht darf, und dabei genügt schon ein scharfes "Nein", ist er total verunsichert.
Gibt es jemanden, der mir eine Antwort darauf hat, der ähnliche Probleme hat? Irgendwann sollte Rocco es ja lernen; ich dachte da gilt je früher desto besser. Vielleicht irre ich mich ja auch und er ist mit 5 Monaten zu jung um den Befehl "brings" zu verstehen. Inzwischen weiß ich auch nicht mehr wie ich versuchen könnte Rocco klarzumachen was ich von ihm mit "brings" eigentlich will.
In der Hoffnung auf eine Antwort,

Manne.



08. September 2000 00:24

Hallo Manne

Vom Beauceron habe ich nun keine Ahnung. Hunderassen denen das apportieren " im Blut" liegt" lernen es relativ schnell. Geübt habe ich aber v.a. erstmal zu Hause mit Spielzeug und Locken, Aus-Geben und dann Belohnen( verbal, Leckerchen oder meist " sich-ein-Loch-in-den-Bauch-freuen, also übertriebenes Gejubel) Ob sie daß mit 5 Monaten schon konnten... ich glaube nicht. Die Ansätze waren schon da, aber zuverlässig war das noch nicht.

Beim Spazierengehen versuche ich auch immer Spielchen und Übungen abwechslungsreich für die Hunde zu gestalten.Wenn sie dann draußen das Apportel nicht zurückbrachten, habe ich es weder gesucht, noch gleich ein Neues genommen. Erstmal was anderes gemacht.

Da ich nun ausgesprochene Jäger habe, wollte ich diese Leidenschaft eben auf eine andere Sache konditionieren. Vor ein paar Monaten bekam ich eine über 2 Jahre alte Hündin zurück, die sicherlich immer nur der Jagdpassion gefröhnt hat. Stöckchen, Bällchen kannte sie garnicht, schleppte aber " freudestrahlend" aus dem Nest gefallene Jungvögel, Babykaninchen und Mäuse an ( Nix gegen Mäuse auf dem Speiseplan, gell Martin!!!) Eben die angeborene Apportierfreude.

Ich hatte schon einige Probleme, sie vom Stöbern abzuhalten. Sie lief auch gerne und weit weg....Also erstmal Leine, normale, Flexi, Schleppleine und der Versuch sie auf diese Spielchen abzurichten. Lief auch immer den Stöcki´s hinterher.. mit hellem Gebell und Spaß.. brachte sie aber nicht wieder. Tja, aber sie hat es doch kapiert... habe eben wie gesagt, nicht groß reagiert und das Stöckchen selbst geholt. Hatte ich es aber in der Hand, habe ich erstmal die Aufmerksmkeit auf dieses " tolle Ding" gezogen. Frauchen hat aber ein feines Stöckchen oder das ist Frauchens Bälli.

Heute habe ich nun drei die mit Bälli oder Stöcki durch den Wald rennen. Wenn sie mal eine Fährte haben, rufe ich wo ist Bälli oder Stöcki und sie bringen es. Werfe aber nun nicht andauernd Ball oder Stock für die Hunde. Legen sie es immer wieder vor mich hin und ich habe keine Lust mehr zu Werfen, sage ich:" Nimm´s mit" und sie tragen es bis wir zu Hause oder am Auto sind.

Hilft Dir vielleicht auch nicht groß weiter, aber Dein Hund ist ja erst 5 Monate alt. Versuche über Spiel und Spaß ihn alles heranzuführen. Er wird es sicherlich lernen. V.a. wenn man so einen tollen Stock aus dem Wasser holen kann ...Und Herrchen den Stock auch noch so Klasse findet.

Tja, das habe ich so hingekriegt, lernen muß ich auch noch viel, z.B. wie bringe ich die Hunde vor dem Spaziergang im Auto zur Ruhe?? Die reißen dann bald alles ab, springen, kreischen, bellen, auch schon während der Fahrt...Vor dem Aussteigen müssen alle natürlich brav Sitz machen und warten.. klappt auch gut, oder der Ausreisser ging mit Pfuuuuui und Schwung zurück in den Wagen.

Evtl. mal eine Frage im Clicker-Forum... morgen oder so

Viele Grüße von Birgit


08. September 2000 07:20

: Hallo!
Ich gebe Dir den Tip!Sein lieblingsspielzeug behälst Du in der Hand,ein anderes,das er nicht so mag wirfst Du ca.2-3m weit nicht mehr,läuft Dein Hundhin holst Du das lieblinspielzeug hervor und spielst selber damit,in die Luft schmeißen,auf den Boden fallen lassen als ob es für Dich nichts schöneres als das gibt und läufst dann in die entgegengesetzte Richtung fort.Wenn er das Spielzeug am Anfang beim herlaufen auch fallen läßt,macht nichts,das kannst Du später ausbauen.Wenn er dann zu Dir kommt spielst Du erst einmal mit ihm.Dabei sieh zu das Du in die Richtung des anderen Spielzeug gehst.Anschließend wiederholst Du es wieder.Wegwerfen,anderes Sielzeug aufheben,spielen,weglaufen usw.
Probiers ich hatte auch so einen,der "Fang mich Doch und hol es Dir "mit mir spielte.
MFG Konny

08. September 2000 07:54

: Hallo Manne!
:
: Wie spielst Du mit Deinem Hund? Am Körper oder auf Entfernung (z.B. Ball hochwerfen u. fangenlassen; wegwerfen usw.)? Spielen auch andere mit ihm (Familie, Freunde)??

Versuch' mal das Wiederbringen außen vor zu lassen. Spiel mit ihm z.B. mit einem Ball am Band oder Kong. Wirf das Teil aber nicht weg, sondern lass ihn danach springen, versteck es am Körper, hol es ruckartig wieder vor usw. Hat er das Spielzeug, kämpf mit ihm darum, lass ihn auch gewinnen. Schnappt Dir wieder das Band und weiter geht's. Beende das Spiel irgendwann, lass ihn das Spielzeug nach Hause tragen und nimm es ihm weg. Dieses Spielzeug gibt es nur, wenn DU mit ihm spielst. DU mußt dich für Deinen Hund zum Affen machen. Es darf nichst Schöneres für ihn geben, als mit DIR zu spielen. Nach einiger Zeit sollte er, wenn er gewonnen hat, das Spielzeug zu Dir bringen und Dich auffordern, weiterzumachen, dann hast Du gewonnen. Nimm ihn an die lange Leine, setz Dich auf den Boden. Kämpfe mit ihm und wirf aus dem Kampf das Spielzeug ein kleines Stück (max. Leinenlänge) weg. Er sollte es dann wieder bringen, weil er ja mit DIR weiterspielen will.

Noch etwas: Ich habe festgestellt, daß mein Junghund das Spielzeug eher wiedergebracht hat, wenn ich mich hingehockt oder auf den Boden gesetzt habe. Man wirkt dann nicht so dominant. Abgesehen davon, gab's dann auch immer Leckerli. Danach wurde dann weitergespielt.

Später kann man dann das Kommando BRINGS wieder einbauen.

Ich weiß, daß sich das alles reichlich wüst anhört. Ich bin auch noch dabei, an MIR zu arbeiten. Zumal ich mich manchmal noch von Zuschauern ablenken lasse.

Es gibt auch einige gute Bücher zu diesem Thema (z.B. von Lind).
Viele Grüße und Erfolg,

Andrea

08. September 2000 09:05

Versuch mal Folgendes:

Spiel ein wildes, ausgelassenes Zerrspiel mit ihm, bis er richtig
begeistert, aber noch nicht müde ist. Nimm dazu am besten eine
alte Jeans oder einen Strick. Dann lässt du plötzlich einfach los,
drehst deinem Hund den Rücken zu und gehst ein paar Schritte weg.
Knie dich hin, schau den Hund aber nicht an und warte einen Moment.

Das hört sich vielleicht seltsam an, aber eine Bekannte hat mir erzählt,
sie hätte das im Fernsehen gesehen und als ich es mit Yorick aus-
probierte hat es auf Anhieb geklappt.
Der Hund soll so vertrauen gewinnen und freiwillig mit der Beute zu dir
kommen.

Wenn der Hund mit dem Strick im Maul zu dir läuft, dann lobe und
streichle ihn, fass aber die Beute nicht an, sondern warte, bis er
sie fallen lässt. Dann schnappst du dir die Beute und es gibt wieder
ein wildes Zerrspiel.
Mit der Zeit den Befehl einbauen, dann anfangen den Strick irgendwo
hin zu legen und wenn das auch klappt, schliesslich werfen.

Übrigens ist Yorick ein Golden Retriever und die apportieren ja
bekanntlich gern, aber mit 5 Monaten hat's bei ihm auch überhaupt noch
nicht geklappt mit dem zuverlässigen Apportieren.
Und dann hat er ganz plötzlich begriffen, dass es sich lohnt, mir
etwas zu bringen.

Sarah

08. September 2000 11:57

: Hallo!
: Beim Beauci gibt es leider viele Hunde, bei denen der Beutetrieb wenig ausgeprägt ist.Bei deinem 5 monatigen Beauci musst du zuerst den Beutetrieb aktivieren, und zwar ohne Kommandis.Erst wenn er wirklich auf die Spielsachen spinnt, kannst du einen Schritt weitergehen.Später kommen die Halteübungen von verschieden Gegenständen.Dort baue ich dann das erste Kommando ein.Bei dieser Uebung ist wichtig, dass du dich durchsetzt und wenn es der Hund gut macht, sofort belohnst.Wenn diese Phase perfekt sitzt, geht man weiter, indem der Hund dazu gebracht wird, mit dem Gegenstand im Fang ein bis 2 Schritte zu laufen. Wenn dies auch wieder klappt, wird die Schrittzahl langsam erhöht.Parallel dazu das Beutespiel nicht vernachlässigen.Ich hatte vor Jahren eine Doggenhündin, die zeigte dasselbe Verhalten wie dein Hund und durch konsequentes üben einzelner Teile des Apportierens, bekam sie auch Freude am Spielen.Die Halteübungen habe ich bei meinem jungen Beaucirüden mit ca 8 Monaten begonnen.Glücklicherweise hat er einen sehr ausgeprägten Beutetrieb, was die ganze Angelegenheit ein bisschen erleichtert.Apportieren ist eine schwere Uebung, aber eine schöne Herausforderung.Dies ist eine grobe Anleitung, wie ich meinen Beaucis das Apportieren beibringe.
Ich wünsche dir viel Freude mit deinem Rotfüsschen und Grüsse dich

Rägi