Apportieren für Junghunde?
23. September 2000 16:30

Hallo Veronika!

Oh Gott, oh Gott- ich war heute in der Welpengruppe.....Horror.
Die arbeiten nur mit Druck. Es wurde nur geschrien, kein Befehl kam irgendwie freundlich rüber (die verwechseln Schreien mit Konsequenz).

Die Hunde (es waren alle Altersgruppen da; die Hunde mußten warten bis sie dran waren- meiner wartete 1 1/2 Stunde) waren überaus aggressiv (kein Wunder, bei solchen Methoden), ein erwachsener Rüde hat meinen Kleinen, der sich ihm unterordnend genähert hat, angefallen (!) und außerdem hat keiner sicher gehört, alle hatten eingeknickte Ruten......

Ich wurde von einer Besitzerin eines 4-Monate alten Labbi-Mädchens verhöhnt (!), weil ich meinem Hund ein Leckerli nach gelungener Übung gegeben habe... ("So was machen wir nicht, nicht wahr, Schatzilein. Du kriegst erst ein Lecker, wenn wir zu Ende geübt haben...." Dazu fiel mir nichts mehr ein. Ein Anderer meinte, meiner sei zu fett (21 kg mit 6 Monaten, man kann die Rippen beim Streicheln spüren) und das würde nur daran liegen, weil ich ihn mit Leckerchen vollfüttere (!!).
Da werde ich nicht mehr hingehen. Ich werde wahrscheinlich wieder zur Trainingsgruppe der Züchterin, obwohl es so weit weg ist.....


Ich habe mal in die DRC-Zeitung reingeguckt: Es gibt eine DRC-Gruppe (Landesgruppe Mitte, Bezirksgruppe 6-Unterfranken, die übt in Euschenheim oder Eußenheim oder so ähnlich....Das sah mir auf der Karte am nächsten zu Würzburg aus.
Wenn das so nah ist, daß Ihr bequem hinfahrehn könnt, kann ich Dir eine Telefonnummer geben, wenn Du möchtest. Dort haben Mitte September neue Gruppen angefangen...
Das Apportieren kommt natürlich da, wo Ihr jetzt seid ein bißchen zu kurz. Das ist schade drum, aber lieber eine andere Gruppe, wo Ihr akzeptieren könnt, was dort passiert, als so eine , wo ich heute war.
Ich geb Dir die Nummer des Ansprechpartners aber gerne, wenn Du möchtest. Vielleicht nur mal angucken...

Das mit dem Treffen wird wahrscheinlich bei mir nur mal klappen, wenn ich es mit einem Wochenendasuflug verbinde. Ich wohne im Ruhrgebiet. (Ich habe es hier besser: LCD und DRC-Gruppen in fast jeder Stadt)

Ja, wir arbeiten mit der Pfeife, aber es geht natürlich auch ohne. Auf die Entfernung klappt eine Pfeife natürlich besser, weil Du dann nicht so schreien mußt. Mein Kleiner läuft gerne allem hinterher, was sich bewegt.Er jagt hinterher, aber er würde nie ein Tier reißen. Das Hetzen mag ich natürlich gar nicht, also stoppe ich ihn auf Entfernung mit der Pfeife bzw. ich pfeife ihn heran (Der Große reagiert sicherer auf den Sitzpfiff, der kleine besser auf das "Komm"winking smiley. Die Pfeife ist für Gefahrensituationen: Stell Dir mal vor, Dein Hund sieht etwas auf der anderen Straßenseite und will rüberlaufen. Ein kurzer Pfiff und er sitzt oder kommt- Gefahr gebannt. Ein weiterer Vorteil der Pfeife: Sie ist neutral. Natürlich sollte Dein Hund immer gerne zu Dir kommen und an Deiner Stimme merken, daß er auch sehr willkommen ist. Ist aber eine Gefahrensituation da oder Du bist vielleicht mal mies drauf, wenn Du mit ihm rausgehst, spürt der Hund das und ist bestenfalls irritiert. Hast Du Pech, entzieht er sich dann, weil er nicht weiß, wie er ein komisch reagierendes Frauchen (und Du reagierst komisch, weil Du ja Angst oder Wut hast in diesem Moment) einschätzen soll.
Später, wenn Du mal "mehr" als Gehorsam mit ihm machen möchtest (Jagd, Dummy) ist die Pfeife ein Muß, weil dort viel auf Distanz gearbeitet wird....und man kann bei der Jagd ja nicht laut "Komm" schreien....

Liebe Grüße an Dich und Elvis,
Tanja