Welpe oder ausgewachsen als Zweithund ? :: Welpen - Junghunde

Welpe oder ausgewachsen als Zweithund ?

von Briard-Jutta(YCH) am 07. Februar 1999 11:40

Liebe Steffi,

Du hast einem Tierheimhund ein Zuhause gegeben und bist glücklich mit ihm. Da liegt es nahe, einen Zweithund dazuzunehmen. Wenn Du die entsprechenden Meldungen zu diesem Thema im Forum (teilweise im Archiv) raussuchst, kannst Du Dir sicher eine Vorstellung machen, was Dich grundsätzlich erwartet.

Speziell zu Deiner Situation noch ein paar Anmerkungen: Als Meutehund ist ein Beagle prinzipiell sehr gut dafür geeignet, einen Hundegefährten an seiner Seite zu haben. Da er ein Jagdhund ist, solltest Du vielleicht eine Rasse wählen, die über möglichst wenig Jagdtrieb verfügt (vielleicht etwas in Richtung Hütehund). Sonst hast Du u.U. irgendwann das Problem, daß Deine Minimeute gemeinsam zur Jagd bläst. Dein Beagle ist noch nicht erwachsen, d.h., Du kannst noch nicht hunderprozentig abschätzen, wie sich bestimmte Verhaltensweisen (insbesondere in Richtung Jagen) entwickeln werden. Du kannst aber grundsätzlich davon ausgehen, daß ein Zweithund unerwünschte Verhaltensweisen immer eher verstärkt, als mindert (Rudelverhalten). Du schreibst, daß Dein Nuts sehr gehorsam ist. Das ist für einen Beagle an sich recht ungewöhnlich, die Rasse ist zwar sehr umgänglich und freundlich, gehört aber nicht zu den Erziehungsfreundlichsten. Das kannst aber natürlich in diesem Fall nur Du beurteilen. Ich erwähne es nur deswegen, weil der Erziehungsaufwand bei zwei Hunden insgesamt sehr viel höher ist, und Du Dir unbedingt darüber im Klaren sein mußt, ob Du dem gerecht werden kannst.

Du erwähnst, daß Dein Hund zukünftig häufiger ohne Dich auskommen muß. Ein Zweithund kann diese Situation für ihn erleichtern, muß es aber nicht zwangsläufig. Bei Hunden, die stark auf ihren Menschen fixiert sind (und eventuell zusätzlich große Verlustängste haben), tröstet der vierbeinige Kumpan nicht unbedingt über die Abwesenheit der Menschen hinweg. Ich rate Dir also in jedem Fall, bereits jetzt das Alleinbleiben mit Nuts zu üben und Dich nicht darauf zu verlassen, daß ein zweiter Hund automatisch die Situation entspannt.

Damit bin ich beim nächsten Punkt: Wenn Du jetzt einen zweiten Hund hinzunimmst: Bleibt Dir bis zur Aufnahme Deiner Arbeit noch genügend Zeit, ihn einzugewöhnen und ihm das notwendige Grundvertrauen zu vermitteln? Vergiß bitte nicht, daß auch die Hunde möglicherweise ein Weilchen brauchen, bis sie sich aneinander gewöhnt haben und ihr Zusammenleben (auch unbeaufsichtigt) reibungslos klappt. Allerdings gibt es durchaus so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, und es kann von Anfang an problemlos funktionieren. Dabei ist es wichtig, Nuts bei der Auswahl mitentscheiden zu lassen.

Grundsätzlich neige ich immer zu dem Rat, das Leben mit einem Hund erst einmal über ein Jahr hinweg "ausprobiert" zu haben. Dann hat man nämlich in der Regel alle Situationen des täglichen Miteinanders durchgespielt. Dazu gehört beispielsweise auch die Urlaubsgestaltung und der Wechsel der Jahreszeiten mit all den damit verbundenen Begleitumständen.

Liebe Grüße,
Jutta

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