Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Welpenspiel, wann eingeifen?

geschrieben von Kalisto(YCH) 
Welpenspiel, wann eingeifen?
08. Oktober 2000 19:02

Ich war am Wochenende mit meinem 14 Wochen alten DSH-Mix Argon in einer Welpenspielstunde, die uns beiden auch wieder viel Spaß gemacht hat. Argon ist recht lebhaft und fordert andere Welpen oft mit Gebell zum Spielen auf. So richtig schön mit Gehopse und Vorderkörper abducken und Gerenne. Diesmal war das erste Mal eine 12 Wochen alte Dackelmixhündin mit Herrchen da. Von den 8 anwesenden Welpen die kleinste und natürlich etwas schüchtern. Argon immer wieder mal hin und versucht sie zum Spielen auf zu fordern. Wie beschrieben etwas laut, aber total vorsichtig und immer gleich wieder weg, wenn der Dackelmix ihn kläffend und mit eingezogenem Schwanz abgewiesen hat. Nach etwa einer halben Stunde ist die Kleine auch etwas mutiger geworden und hat ansatzweise mitgespielt. Ich fand das Ganze recht normal und mir kam die kleine Hündin auch nicht überfordert vor. Nur das Herrchen fand wohl, dass sein Hundi hier die falschen Erfahrungen mache und ist plötzlich mit der Kleinen unterm Arm abgezogen. Nun meine Frage: Findet Ihr auch, dass z.B. Argons Verhalten zu heftig gegenüber dem kleineren Welpen war und der Leiter oder ich hätte eingreifen müssen? Ich hatte eher das Gefühl, dass der Dackelmixwelpe sehr wohl in der Lage war, mit der Situation klarzukommen, nur eben das Herrchen nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass da noch ein kleiner Hund mehr heranwächst, den Herrchen immer schnell auf den Arm nimmt, wenn etwas größeres auf ihn zukommt und dann von sicherer Warte aus runter kläfft. Ich kann ja verstehen, dass Besitzer von kleinen Hunden Angst haben, dass sie von großen Hunden verletzt werden. Aber in der Welpenspielstunde ist ja nicht mal ansatzweise was passiert. Was meint Ihr dazu, muss ich in Zukunft Argon von jedem kleinen Hund fernhalten, damit er ihn ja nicht erschreckt?
Kalisto mit dem lauten, aber knuddeligen Argon

08. Oktober 2000 20:13

Hallo Kalisto,
sei so gut, und halte Dein knuddeliges Riesenbaby nicht von kleinen Hunden fern, denn nicht alle Besitzer von Zwerg und Kleinhunden verhalten sich so wie der Herr in Deiner Schilderung. Wir hatten nebst den grossen Hunden eine Yorkie- Hündin und die war NIE auf meinem Arm. Sie wusste sehr genau, wie sie sich zu verhalten hatte und wurde in ihrem Leben nie von einem anderen Hund verletzt. Sie konnte die Hunde einschätzen und sich selber auch. Genau das können die kleinen "Kläffer" auf Frauchens oder Herrchens Armen nicht, denn dort sind sie stark und übermütig. Das sind dann auch genau die Kleinhunde, die von einem grossen Hund gebissen oder noch schlimmeres werden, weil sie eben dieses Sozialverhalten nicht gelernt haben. Doch neigen viele Kleinhunde- Besitzer dazu, ihr Hündchen zu beschützen, nur weil es anfangs etwas unsicher und ängstlich ist. Meist beginnen sich die Kleinen nach einigen Welpenstunden sehr wohl zu wehren und auch durchzusetzen, bekommen Selbstvertrauen und entwickeln sich zu ganz normalen Hunden, was sie ja auch sind, würde man es ihnen nicht abgewöhnen. Auch Dein Hund muss ja den Umgnag mit kleineren Artgenossen lernen. Wenn Du ihn jedes mal wegzerrst, wenn er zu einem kleinen Hund Kontakt aufnehmen möchte, wird er sehr bald ein Fehlverhalten den "Zwergen " gegenüber zeigen. Das einzige, worauf man achten soll ist, dass nicht ein zwei Kilo schwerer Welpe von einem 20Kilo Welpen grob überrannt wird, weil da kann sich der Kleine wirklich verletzen. Die wilden Spiele sollten unter ungefähr gleichgrossen stattfinden. Da die Welpenspielstunde nur bis 16 Wochen geht, ist das selten ein Problem. Bei uns haben wir Landseer, Doggen, Dogos und dazu Papillon, Borderterrier Dackel etc. bis 16 Wochen und es hat noch keiner Schaden genommen, im Gegenteil!!
Gruss Barbara


08. Oktober 2000 20:12

: Ich war am Wochenende mit meinem 14 Wochen alten DSH-Mix Argon in einer Welpenspielstunde, Diesmal war das erste Mal eine 12 Wochen alte Dackelmixhündin mit Herrchen da.

Welpenspielstunden mit unterschiedlichen Grössen finde ich nicht gut. Der Kleine kann zu einem Angstbeisser und der Grosse zu einem dominanten angriffigen Hund (Raufer) werden. Ich würde Welpenspielstunden meiden, bei denen kunterbunt und allerlei zusammen kommt.
Einen lieben Gruss
Robi + Nubo

09. Oktober 2000 08:14

Grüß Dich Kalisto,

es gibt verschiedene punkte anzumerken:

zurückhaltende und ängstliche hunde wie möglicherweise der dackel brauchen etwa 3 treffen, bis sie so richtig dabei sind. Und dann kann man sich schon einmal wundern, wie kess sie werden.

man hätte den dackel vielleicht nicht die gesamt zeit in der gruppe lassen sollen, sondern ihm eine emotionale verschnaufpause (auch auf dem arm) gönnen sollen.

wenn verdacht besteht, dass ein hund einen anderen "mobbt", sollte man diesen hund kurz am halsband (oder sonstwie) festhalten und schauen, was der "gemobbte" tut. Kommt er wieder herbeigelaufen, so ist das alles spiel, sucht er das weite und ruhe, ist es mobbing. Man wird überraschenderweise feststellen, dass mobbing viel seltener auftritt, als manche übervorichtige annehmen.

lasst euch nicht darin beirren, große und kleine hunde zusammen zu bringen. Gerade in diesem alter lernen sie, miteinander umzugehen. Hierbei ist die körpergröße gemeint. Aber ein älterer großer rabauke sollte nicht zu einem anfängerzwerg.

dass ein älterer zwerg einen viel größeren rotti welpen mal aufs kreuz zwingt, kommt durchaus vor (rotti halter fällt vom glauben ab) und zeigt deutlich den unterschied zwischen physischer und biologischer "größe" oder besser reife.

man sollte den dackelbesitzer auch verstehen und ihn ERMUTIGEN weiter zu machen. Ich erinnere mich deutlich an eine cocker-halterin, die schier einen herkasper bekam, als die meute auf ihre kleine losging. Ich hab sie in den arm genommen und ihr gesagt, sie solle die augen zu machen - ich werde ihr sagen, wann sie sie wieder aufmachen kann. Als es soweit war fegte ihre kleine bereits hinter den anderen her. - ein cocker fürchtet sich vor nichts!

tschüß Martin & Mirko

09. Oktober 2000 09:17

Hallo Kalisto

Ich kann da nur den Ausführungen von Martin und Barbara beipflichten, aber möchte noch einen kleinen Tipp beisteuern. Für die kleinerassigen Welpen haben wir auf unserem Spielplatz immer eine Unterschlupfmöglichkeit vorgesehen. Das kann ein niederes Tischchen sein, teilweise mit Tüchern verhängt. Auch hier kann ein Kleiner "verschnaufen" und erst noch herrlich hervorgifteln.

Gruss Yvonne



09. Oktober 2000 13:00

Ich komme nochmals!

Hier eine unkommentiert Passage von Hans Schlegel

"Der Grund, warum ich diese Studie erarbeitet habe, veranlasste die Tatsache, dass die Hunde in den letzten vier Jahren zunehmend und ernsthaft aggressiver geworden sind. Dieser Wandel kann nicht nur dem Züchter zugeschrieben werden. Auch nicht unserem hektischen Zeitlauf. Nein – es sind die Welpenstunden! Laienhaft geführt, werden die starken Hunde immer stärker, die schwachen immer schwächer. Am Ende bleibt immer – der Biss. Der eine beisst aus Angst, der andere aus Dominanz. Schmerzhaft ist beides."

Gruss
Robi