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Welpen - Junghunde

Einen Welpen oder Yorkshire Welpen aufzuziehen ist gar nicht so einfach. Stubenreinheit, alleine bleiben, all das will gelernt sein und eine gute Sozialisierung und Gewöhnung an die verschiedenen Umweltreize helfen Deinem Welpen, sich später im Leben gut zurecht zu finden. Auch der Besuch einer Welpengruppe ist wichtig für die Entwicklung der Kleinen.  
Er hört besser auf Herrchen, warum?
14. Januar 2001 22:43

Hallo Miriam,
der Schlüssel ist meist die Konsequenz, wie ja hier schon erwähnt. Wenn du zugrunde legst, dass du öfter mit dem Hund daheim bist, den ganzen Haushalt noch führst und dann einfach öfter mal beim Staubsaugen oder Wäsche sortieren den Hund irgendwo ins Platz legst und akzeptierst, dass er von allein aufsteht, während dein Mann viel weniger das Bedürfnis hat, den Hund ins Platz zu legen, allerdings dann ohne Wäsche und Sauger sich auf den Hund konzentriert, sind die Würfel schon gefallen. Das war jetzt nur ein Beispiel, ich sage nicht, dass es bei dir so ist. Doch irgendwo findest du in dir vielleicht eine Situation, die diesem entspricht.
Bei mir ist es so, dass ich den ganzen Tag mit den Hunden zusammen bin, konsequent erziehe und jeden Tag trainiere. Obedience, Agility, kleine Tricks. Mein Mann hingegen beschränkt sich auf die Postion des Zusehers und Bewunderers. Damit sind bei uns die Würfel halt anders gefallen.
Mina

15. Januar 2001 07:05

Hallo Miriam:
Wir haben seit 4 Wochen einen Labbirüden!Unser,,Bandit"ist 8M.alt und ich das Frauchen bin der Chef.Hat nichts mit,,Größe"-Gewicht oder tiefer
Stimme zu tun.Ich gehe mit Ihm--Gassi--Futter--Toben--Bürsten--Erziehung--Leckerlie.Bei unserem sind die Leckerlie ganz wichtig,da es für jedes richtige Verhalten eine Belohnung gibt.Einige Befehle klappen schon per Augenkontakt oder Handzeichen.Wichtig ist auch,du mußt ganz
konsequent sein.Da unsere ,,Beiden" fast das gleiche Alter haben,können
wir ja vielleicht in Kontakt bleiben??
Alles Gute von Konny
:
:
:


15. Januar 2001 10:59

Hallo Frank,

Colin ist ein Bardino bzw. ein Bardino Mix (spanischer Hütehund).Wir wissen es aber nicht so genau, da wir ihn erst mit 7 mo bekommen haben. An sich ist er relativ leichtführig und lernt auch recht schnell was man von ihm will. Aber im Moment könnte ich den Hund manchmal erwürgen
(naja, 1 Jahr, was will man erwarten) aber es wird besser.

Was hast Du denn für Hunde??

Liebe Grüße

Mareike mit Colin

15. Januar 2001 12:03

Hallo, Miriam,

: Da es mir die letzte Tage mal wieder sehr auffällt, daß unser 10 1/2 Monate alter Labi-Rüde besser auf sein Herrchen hört, als auf mich, muß ich doch mal die Frage hier ins Forum stellen: Warum ist das so ?

Dein Süßer steckt mitten in der Pubertät, soll keine Entschuldigung sein, nur muß man doch ein wenig Verständnis für sein "Innenleben" aufbringen, seine Hormone spielen verrückt. Die Pubertät ist eine sehr sensible Zeit für einen Hund, und so manches mal will man verzweifeln, doch hütet euch davor, den Druck (meine die Härte) zu erhöhen, der Schuß kommt zurück.
Es häufen sich die Fälle, wo man als Mensch einfach ignoriert wird, da Hund besseres zu tun / in der Nase hat. Fahrt die Ansprüche zurück, sonst verliert er das Vetrauen.

: Liegt es daran, daß Herrchen im "Ernstfall" die lautere und tiefere Stimme oder den festeren Griff oder vielleicht auch mehr Kraft hat ?

Oh, wie häufig ist diese Ansicht ! Es hat den Anschein, ja. Doch hinterfragt man den tagtägliche Umgang, so legt der Hund nichts anders als Meidverhalten an den Tag,
Beispiel :
Er sagt, "Bei mir läuft der Hund Fuß" ; Sie sagt : "Ich kann den Hund nicht halten, er zerrt mich durch die Gegend, ich habe nicht die Kraft"
Wohlgemerkt : Es ging lediglich um Leinenführigkeit !
Ich frage : "Wie haben sie denn das "Fuß" trainiert ?"
Er : " Wenn Hund zog, mächtig die Leine zurückgerissen und "Fuß" gebrüllt"

Was hat Hund gelernt ?
Er hat gelernt, bei dem Kommando "Fuß" Schmerzen zu vermeiden, wenn Mann mit ihm geht, er hat gelernt, Frau fügt keine Schmerzen zu, kann man also durch die Gegend ziehen.
Er hat kein "Fuß" gelernt.

: Kann ich mit mehr Üben sein Gehrosam in Bezug auf mich verbessern oder wird das immer so bleiben ?

Nur durch Training !!!
Es kann beim 10 Monate alten Labi kein : "er muß aber hören" geben.

Wie lernen Hunde ??
Durch KONSEQUENZ !!!!!
Ein Hund verknüpft eine Handlung mit der Konsequenz, die darauf folgt - sowie alle die dabei vorhandene Umwelteinflüsse.
Eine positive Konsequenz (Belohnung) auf eine gewünschte Handlung hat zur Folgen dass der Hund die Handlung gerne wiederholt.

Warum hört der Hund nicht ?
Da gibt es so viele Gründe, dass eine Pauschalantwort falsch wäre.

Es kann sein : Der Hund ist zu wenig trainiert, der Hund hat Signal und Handlung nicht richtig verknüpft, der Hund hört den Menschen gar nicht, weil er durch Umweltreize überfordert ist (Reizüberflutung), das Kommando / Signal wurde nur auf dem Hundeplatz / ohne Ablenkung trainiert, ... und : einen Hund zu rufen der scheinbar mit der Nase an einer Schnüffelstelle klebt, zumal er mitten in der Pubertät steckt, also eine Nicht - Befolgung zu provozieren,um Hund dann "konsequenterweise" bestrafen / Korrigieren zu können, was soll das ?

Was heißt also "KONSEQUENZ" in der Erziehung ?
Ganz einfach : Betrachte alles, was dein Hund will, als Ware, (Schnüffelstellen, Sozialkontakte zu anderen Hunden, Spielen, Fressen, durch die Tür gehen, ....). Und dann machst du mit ihm ein Geschäft : Er muß für alles etwas tun, erfüllt er seinen Teil, bekommt er etwas dafür. Dann braucht man auch keine tiefe Männerstimme. Aber : Du mußt die Kontrolle über alles haben ! Also, Selbstbelohnung muß ausgeschlossen werden.

Beispiel :
Ihr wollt losgehen, Hund ist angeleint, Tür geht auf,Hund will losstürzen ...
Damit ein vernünftiges losgehen möglich ist, soll der Hund sitzen und erst auf dein Kommando aufstehen.
Also : Hund bekommt Signal "Sitz". Tür geht auf, Hund springt auf ... Tür wieder zu. Wieder "sitz", Hund Hört nicht, steht und wartet, du setzt dich irgenwo hin, liest meinetwegen Zeitung, Hund wundert sich, schaut dich an, .. 2. chance, "Sitz", Hund sitzt , Tür auf, Signal zum losgehen, und los gehts ! Das weitet man dann täglich aus, und bald hast du einen Hund der gerne und freudig vor der geöffneten Tür sitzen kann, ohne jemals mit ihm geschimpft zu haben. Aber : Einfach mal so schnell loslatschen ist dann nicht mehr, es ist ein Ritual entstanden.
Natürlich braucht man auch ein sicheres Abbruchsignal, das bedeutet : Halt mein Freund, noch einen Schritt weiter, dann folgt Strafe !!
Doch auch dieses muß konsequent Konditioniert und angewendet werden. Ich sage "Nein" dazu. Nein wird einmal gesagt, damit der Hund eine Chance hat, sein Tun zu unterbrechen, beim zweiten notwendigen Nein Folgt die Strafe, muß sie Folgen, denn sonst wird das Nein unglaubwürdig.
Ein "Nein", soll es auch auf Entfernung wirksam sein, muß deshalb auch trainiert werden, mit langsam steigender Entfernung.
Deshalb sollte aber dieses "Nein" sorgsam behandelt werden, um das Vertrauen nicht kaputt zu machen.
Ich halte nichts von "Zuckerbrot und Peitsche", weil ich mich weigere, einem Hund die Wahl zwischen zwei Übeln zu lassen : a) Strafe bei Nicht - Hören oder b) eine (im Moment vielleicht) ungeliebte Handlung und eine Belohnung (Lob) von der Hund nix hat, ausser keine Strafe.
Die langsame Steigerung der Anforderungen und die richtige Einschätzung des Könnens des eigenen Hundes, das verhindert ein Kommando im falschen Moment zu geben, ist der richtige weg beim Training. Gerade im Alter deine Hundes wichtig.

Ein Wort noch zur Dominanz.
Im Wolfs - oder Hunderudel hat Dominanz nur ein Ziel : Das Privileg der Fortpflanzung. Im Mensch - Hunde - Rudel kann diese Motivation gar keine Rolle spielen. Also, was ist es dann? Es sind Privilegien (Ressourcen) und Manipulationen, die im Mittelpunkt eines Hundeinteresses stehen. Der Hund fängt an, das zu fordern, womit er Erfolg hatte : an der Tür kratzen, schon wird sie geöffnet, den Futternapf herumtragen schon wird er gefüllt ....

Ein kluger Hundetrainer macht sich die Motivationen des Hundes zu Nutze und manipuliert sie.

Meine fast erste Frage an Hundebesitzer ist : was wollen sie , einen Hund , der hört oder einen Hund der Ihnen vertraut, der Kommandos freudig befolgt und hört ?
Der Weg ist das Ziel.

Sabine
PS mein Labi ist 9 Monate alt.



15. Januar 2001 13:41

Hi Mareike!

: Colin ist ein Bardino bzw. ein Bardino Mix (spanischer Hütehund).

Hmmm..., eher ungewöhnlich.
Habe selber einen echten Spanier (Mix-von-ich-weiß-nicht-was!) welcher sehr dominant ist.
Habe einige DSH ausgebildet - von denen kenne ich das nicht!
Habe auch schon einige Molosser ausgebildet. Bei denen ist das von Dir beschriebene Verhalten typisch!

Grüße frank

15. Januar 2001 14:06

Hallo Sabine!

Ein paar Dinge sind mir in Deinem Text aufgefallen welche ich gerne Kommentieren würde:

: Die Pubertät ist eine sehr sensible Zeit für einen Hund, und so
: manches mal will man verzweifeln, doch hütet euch davor, den Druck
: (meine die Härte) zu erhöhen, der Schuß kommt zurück.
: Es häufen sich die Fälle, wo man als Mensch einfach ignoriert wird, da : Hund besseres zu tun / in der Nase hat. Fahrt die Ansprüche zurück,
: sonst verliert er das Vetrauen.

Sicher ist die Pubertät eine sensible Zeit! Doch was heißt Druck/Härte erhöhen? Konsequenz hat nichts mit Härte zu tun.
Natürlich -wie Du auch schreibst- muß ich mich davor hüten meinem Hund zuviel Abzuverlangen. Ebenso sollte ich mir, bevor ich ein Kommando gebe, klar darüber sein ob ich es wirklich geben will/muß!
Aber nur weil der Hund besseres zu tun hat ihm einiges durchgehen lassen?

: Es kann beim 10 Monate alten Labi kein : "er muß aber hören" geben.

Ich bin der Meinung, daß es auch bei einem 10 Monate alten Hund ganz klare "Gehorchen MUß" geben muß! Nicht zuletzt zu seinem eigenen Schutz!

: Natürlich braucht man auch ein sicheres Abbruchsignal, das bedeutet :
: Halt mein Freund, noch einen Schritt weiter, dann folgt Strafe !!

: Ich halte nichts von "Zuckerbrot und Peitsche", weil ich mich weigere, : einem Hund die Wahl zwischen zwei Übeln zu lassen : a) Strafe bei
: Nicht - Hören oder b) eine (im Moment vielleicht) ungeliebte Handlung : und eine Belohnung (Lob) von der Hund nix hat, ausser keine Strafe.

In diesen beiden Sätzen wiedersprichst Du Dir selber! Was denn nun, Strafe oder nicht Strafe?
"Zuckerbrot und Peitsche" hat nichts mit dem zu tun was Du da definierst. Jedenfalls nicht für mich. Für mich bedeutet es lediglich, das sowohl Belohnung für erwünschtes als auch bestrafung für Unerwünschtes erfolgt. Welcher Form die sind ist manigfacher Art.

: Die langsame Steigerung der Anforderungen und die richtige
: Einschätzung des Könnens des eigenen Hundes, das verhindert ein
: Kommando im falschen Moment zu geben, ist der richtige weg beim
: Training. Gerade im Alter deine Hundes wichtig.

Wenn der Hund plötzlich zum Sprint über die stark befahrene Strasse ansetzt um drüben wer-weiß-was zu tun, kann es keinen richtigen oder falschen Moment geben.

Natürlich muß ich meinen Hund durch beobachten kennen. Natürlich darf ich ihn nicht mit meinen Ansprüchen überfordern. Erziehung/Ausbildung ist immer ein Weg der kelinen Schritte.
Aber eigentlich kommen wir damit meilenweit von eigentlichen Thema bzw. der Frage ab.

Grüße frank