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Antwort auf Weimaraner an Nicht-Jäger

geschrieben von Sabine Prickartz(YCH) 
Antwort auf Weimaraner an Nicht-Jäger
02. März 1999 11:00


Hallo, Dobi-Manu, hallo, Suki und Maxi !

Dies ist nun schon mein dritter Versuch, irgendwie funktioniert bei mir das einfache Antworten nicht... Drum nun diesen Text erneut eingehackt als neuen Beitrag, so wie ich´s gestern auch geschafft habe, ins Forum zu kommen...

Leider bestätigt auch Ihr die allgemeine Reaktion, die wir mit unserem Hund überall auszulösen scheinen.
Aber ich verstehe immernoch nicht, wieso man als nicht jagdlich interessierter Mensch automatisch zum "Stubenhocker" degeneriert wird und sich seinen Hund nur angeschafft hat, weil der so hübsch aussieht, wie Dobi-Manu offensichtlich ganz allgemein zu denken scheint.

Natürlich haben wir überlegt, unsere Hündin durch die Jagdprüfung zu führen und einem entsprechenden Verein beizutreten. Aber unser Züchter meinte dazu nur, daß wir es uns nochmal gut überlegen sollten.
Wozu den Hund auf etwas trainieren, wozu man selbst keine Beziehung hat, nur um ihn einmal im Jahr zu einer Prüfung vorzustellen, und ansonsten fehlen die Ambitionen schlechthin. Dabei käme für uns wohl keine echte Freude auf. Weimaraner sind bekannterweise sensibel. Unsere Luna würde das sicherlich irgendwie spüren.
Viele Jagdhundbesitzer mögen das befürworten und praktizieren, und wem´s Freude macht, um so besser.
Aber wie viele, so fragen wir uns manchmal, sind wohl dabei, die die Prüfung eigentlich für sich selber machen, nur um eben offiziell zu sehen, wie gut oder schlecht sie ihren Hund im Griff haben ?
Wir für uns haben beschlossen, daß es auch andere Möglichkeiten, Vereine, Initiativen gibt, wo wir uns und unserem Hund Spaß und Herausforderung holen und bieten können. Und wir erleben im Bekanntenkreis, daß es durchaus auch andere Vertreter der Jagdhund-Spezies gibt, die "nur" als Begleit-, Gebrauchs- oder Familienhund ihr Dasein fristen und dabei aber trotzdem ausgeglichen und zufrieden sind. Ein Irish Setter oder ein Deutsch-Kurzhaar sind auch dabei. Neben verschiedenen Terriern und Retrievern.

Speziell zu Suki und Maxi, mit Dank für Euer etwas offeneres Interesse:
Auch "unser" Züchter versucht natürlich, insbesondere seine Kurzhaar-Lieblinge an Jägerhände zu vermitteln. Sein Langhaar-Schlag ist, wie wir uns ausgiebig überzeugen konnten, vom Wesen her sehr viel ruhiger und ausgeglichener. Er hat schon öfter Hunde an Familien vermittelt und nie Beschwerden gekriegt oder sonstwie erfahren, daß die Verhaltensweisen seiner Tiere nicht tragbar gewesen wären.
Allerdings hat er schon Hunde aus Jägerhänden, oder solchen, die sich selber so nennen wollten, zurückgeholt oder auch bekommen, weil er die Haltung dort nicht befürworten konnte.
Das Vermitteln an nicht jagdlich orientierte Besitzer erfordert natürlich von jedem Jagdhund-Züchter ein besonderes Verantwortungsbewußtsein. Wir fühlen uns bei unsrem gut aufgehoben. Und wir hoffen, daß es alle anderen genauso halten, denn dann geschieht den Jagdhunden in ihrem Wesen sicherlich kein Abbruch.

Auch hoffe ich, daß ich nun keinem Jäger zu nahe getreten bin, das war keinesfalls meine Absicht. Alle Jäger, die ich bisher persönlich kennenlernen konnte, waren sehr nette und interessante Menschen, und eigentlich nie so intolerant in Sachen Hundehaltung.

Ich kämpfe hier wohl nur gegen Vorurteile an. Warum, die Frage kam mir gerade beim tippen in den Sinn. Ja, warum eigentlich ?
Vielleicht, weil ich gerade mit unserer tollen Langhaar-Weimaranerin eine wunderbare Erfahrung erleben darf, aber so viele Leute wollen sie unbedingt theoretisieren und problematisieren, was mir so schwer verständlich ist.

In diesem Sinne, viele Grüße mailen Euch

Luna und Sabine


03. März 1999 10:11

Hi Sabine,

ich wollte auf keinen Fall sagen, daß ein Jagdhund nur in Jägerhänden ausgelastet sein kann! Mir ging es um die körperliche und geistige Betätigung für den Hund, welcher Art auch immer, und solange für die gesorgt wird, ist doch alles in Butter... ;-)

: Ich kämpfe hier wohl nur gegen Vorurteile an.

Wenn hier teilweise vom Weimeraner als Familienhund auf Anfrage Interessierter hin abgeraten wurde, dann nur, um auf den normalerweise hohen Beschäftigungsbedarf insbesondere von Arbeitshunden hinzuweisen und einer Entscheidung für diese Rasse einzig unter dem optischen Aspekt entgegenzuwirken.
Ich bin der Auffassung, daß es besser ist, offen über potentielle Probleme zu sprechen (nicht jeder, der sich einen Hund wünscht, ist auch bereit, sich möglicherweise täglich mehrere Stunden aktiv mit ihm zu beschäftigen) als hinterher wieder einen Hund mehr im Tierheim zu haben.

: Vielleicht, weil ich gerade mit unserer tollen Langhaar-Weimaranerin eine wunderbare Erfahrung erleben darf, aber so viele Leute wollen sie unbedingt theoretisieren und problematisieren, was mir so schwer verständlich ist.

Mich freut es natürlich, daß Du so viel Spaß mit Deiner Luna hast. Und ich kann auch verstehen, daß es nervt, immer wieder dieselben kritischen Fragen beantworten zu müssen. Aber immerhin zeigen die Leute Interesse für das Tier, was ich grundsätzlich besser finde, als wenn es ihnen wurscht wäre.

Liebe Grüße senden
Suki und Maxi

P.S.: Kannst Du vielleicht mal ein Photo von Luna scannen und in das Yorkie-Fotoalbum stellen? Ich habe nämlich noch nie einen Langhaar-Weimeraner gesehen!