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Sheltie-Junghund und Kleinkind?

geschrieben von Elke(YCH) 
Sheltie-Junghund und Kleinkind?
05. März 1999 14:56

Hallo.

Wir haben einen Sohn mit 2 Jahren und sind selbst noch Hundeanfänger. Mein Mann ist ein großer Colliefan, ich habe es lieber handlicher so sind wir schließlich auf den Sheltie gekommen.

Natürlich wollten wir zuerst nur einen Welpen, aber nach eingehendem Überlegungen über Erziehung zur Stubenreinheit, Sozialisierung,... bin ich der Meinung, daß dieser Aufwand mit einem Kleinkind doch zu groß sein könnte. Auch als ich noch kein Kind hatte, tendierte ich vom Gefühl her eher zu einem älteren Hund als einem Welpen.

Wir haben auch schon bei einem Züchter (ÖKV) einen 1jährigen Sheltierüden blue-merle angeschaut. Die Züchterin lebt auf einem Bauernhof, sie züchtet nur Shelties, hat auch Althunde. Die Hunde sind aufmerksam, zugänglich und gepflegt, sie werden auch mal im Auto mitgenommen und sind auch Alltagsgeräusche gewöhnt. Sie hat selbst größere Kinder, von der Nachbarschaft kommen auch kleinere Kinder zu Besuch. Besagter Rüde ist vollständig geimpft, kann auch schon "Sitz" und ist auch interessiert auf unseren Sohn zugegangen. Er macht einen lebhaften und gesunden Eindruck, vielleicht ist er eine Spur dick, aber nicht übermäßig.

Vielleicht hat jemand mit dieser Situation selbst Erfahrung, vielleicht auch mit einem Sheltie, dann wären wir sehr dankbar für jede Info.

Vielen Dank im voraus






05. März 1999 20:23

Hallo Elke,

da es fast so aussieht, als ob keine Sheltie-Leute im Forum sind, will ich Dir antworten. Ich besitze und züchte Pyrenäen-Schäferhunde, das sind wie der Sheltie kleine Hütehunde; und ich habe zwei Kinder, die abwechselnd mit den Hunden gekommen sind.

Also schreibe ich über Hütehunde im allgemeinen (aber nicht im Einzelfall). Hütehunde sind sehr familienbezogen, intelligent, leichtführig, häufig ohne ausgeprägten Jagdtrieb und sehr anpassungsfähig. Diese Eigenschaften machen sie zu sehr geeigneten Familienhunden.

Auf der anderen Seite haben sie ein großes Lauf- und Beschäftigungsbedürfnis und müssen körperlich und geistig ausgelastet werden. Aber das weißt Du sicher alles, deshalb habt Ihr Euch wahrscheinlich für den Sheltie entschieden.

Hütehunde (gerade die kleinen Rassen) sind sehr temperamentvoll, sensibel, haben eine niedrige Reizschwelle und reagieren dadurch manchmal sehr empfindlich auf Umweltreize. Hier sind Zuchtwahl und beste Sozialisierung durch den Züchter gefragt, um wesensfeste Hunde zu erhalten.

Was Du über die Züchterin des Jungrüden schreibst, hört sich gut an. Schau Dir ihre Hunde aber noch mal genau an und achte darauf, ob sie nervenstark und gelassen sind und nicht zur Hektik neigen. Ein Hund, der sich leicht aufregt, wird wahrscheinlich weder Euch gefallen noch sich in einer Familie mit Kleinkind wohlfühlen.

: Natürlich wollten wir zuerst nur einen Welpen, aber nach eingehendem Überlegungen über Erziehung zur Stubenreinheit, Sozialisierung,... bin ich der Meinung, daß dieser Aufwand mit einem Kleinkind doch zu groß sein könnte. Auch als ich noch kein Kind hatte, tendierte ich vom Gefühl her eher zu einem älteren Hund als einem Welpen.

Das ist eine sehr vernünftige Überlegung. Ich habe schon öfter die Meinung gehört, das jüngste Kind einer Familie solle im Kindergartenalter sein, wenn ein Welpe ins Haus kommt; und es gibt gute Argumente für diese Meinung (ich habe mich allerdings nicht daran gehalten).

Ich halte es aber für besonders wichtig, dass ein Hund von klein auf daran gewöhnt ist, mit kleinen Kindern zu leben. Kleine Kinder bewegen sich ganz anders als ältere, sie reagieren auch anders und geben andere Geräusche von sich. Ein Hund, der das nicht gewöhnt ist, kann dadurch sehr verunsichert werden (besonders wenn er sowieso ein heikler Kandidat ist). Meine Rasse mag da vielleicht empfindlicher als ein Sheltie sein, aber für meine Rasse kann ich nur dringend empfehlen, einen Welpen nur aus einer Züchterfamilie mit Kindern im Alter der eigenen Kinder zu kaufen; erst recht gilt das für einen Junghund. Natürlich gibt's genung Beispiele, wo es auch anders klappt, aber es gibt eben auch viele Beispiele, wo man nicht darauf geachtet hat, und keine reine Harmonie zwischen Hund und Familie herrscht.

Achtet also darauf, wie dieser Rüde auf schnelle oder ungewöhnliche Bewegungen Eures Sohnes reagiert, auf schrilles Schreien oder auch Weinen. Nehmt ihn möglichst in eine belebte Straße mit (am besten samt Züchterin). Und fragt genau nach, wo der Hund bisher gelebt hat. War er ständig bei der Züchterin - warum gibt sie ihn jetzt ab? Wurde er zurückgegeben - warum? Hakt in diesem Fall genau nach!

Wenn Ihr bei einer guten Züchterin gelandet seid, der ihre Hunde wirklich am Herzen liegen, dann hört genau hin, ob sie Euch für diesen Hund für geeignet hält. Manchmal hat man als Züchter wenig greifbare Bedenken (genau genommen hat man die bei jedem Interessenten!), denen man deshalb nicht so recht traut (den Bedenken; aber man kann ja nicht alle Hunde behalten). Schließlich kann in der Mensch-Hund-Beziehung jeder nur glücklich werden, wenn auch der andere glücklich ist. Deshalb hat der Züchter dasselbe Ziel wie Ihr. Je offener beide Seiten über ihre Wünsche und Vorstellungen und auch über das reden, was sie nicht tolerieren könnten, desto einfacher ist es, die richtige Entscheidung zu treffen.

Hundekauf ist Vertrauenssache - in Eurer Konstellation (kleines Kind, älterer Hund) ganz besonders. Fühlt Ihr Euch bei dieser Züchterin in guten Händen? Es schadet sicher nicht, wenn Ihr Euch auch noch bei anderen Züchtern umschaut. Um so besser könnt Ihr beurteilen, ob sie die Züchterin ist, bei der Ihr einen Hund kaufen wollt.

Ich wünsche Euch viel Erfolg

Sabine



10. März 1999 12:25

Hallo Elke,

ich habe selbst auch einen Sheltie. Aber eine Hündin. Shelties sind ganz tolle Familienhunde. Unser Weibchen ist allerdings etwas klein ausgefallen, und war damals (bevor wir ihn gekauft haben)wahrscheinlich Rudelletzter. Auf jeden Fall ist er sehr futterneidisch. Mit ihr (sie heißt Snoopy) kann man wunderbar knuddeln und spielen. Sie gehen gerne Spazieren und machen es sich abends
auch mal gerne auf der Couch (am liebsten unter der Decke) gemütlich. Uns ist aufgefallen, daß Snoopy nur auf Kleinkinder eifersüchtig ist, die manchmal zu Besuch sind. Er reagiert dann leicht agressiv (hat aber noch nie was gemacht, sie knurrt dann nur). Das ist das einzige "Negative" bei Snoopy, aber ich denke es hängt nicht an der Rasse. Eventuell hat sie Angst, sie könnte ihre Stellung in unserem "Rudel" verschlechtern.
Vor Snoopy hatte ich schon mal einen Sheltie, allerdings einen Rüden. Der war unheimlich kinderlieb. Ich denke, wenn der Hund den Du dir ausgesucht hast von vorherein nett zu Kindern ist hat er sich bestimmt schon angefreundet. Ich kann Dir diese Rasse nur empfehlen. Sie sind klasse Familienhunde.
Viel Spaß noch...
Sina

18. April 1999 19:59

: Hallo Elke,

ich bin leider noch weniger weit als Ihr. Wir (unsere Tochter) haben
uns fuer einen Sheltie entschieden. Nun suchen wir Raum Sueddeutschland,
Schweiz, Westoesterreich geeignete Zuechter.
Kannst Du uns ev. weiterhelfen?

Vielen Dank

Thomas