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Modehund Border-Collie

geschrieben von mecki(YCH) 
Modehund Border-Collie
29. September 1997 11:07

Gerade habe ich gehört, der "Border" mutiert zum neuen Modehund. Vor einigen Monaten wusste kaum jemand, was ein Border ist, wenn ich sagte, unser Rüde sein ein Border-Mix. Jetzt taucht er aber schon öfters in der Fernsehwerbung auf, und die Zeitungen inserieren fleissigBorder-Welpen in allen Farben ...

Jetzt verstehe ich auch, warum mich neuerdings öfters Leute fragen, ob unser Rüde mal "kurz" zum Decken "abkommandiert" werden könnte. Er hätte ja so schöne blaue Augen und die Fleckung auf seinem Fell wäre doch auch sehr interessant. Und ein ganzer Kerl wäre es ja auch...

Dann erkläre ich immer, daß unser "Janosch" ein Zuchtfehler ist, der Merlefaktor habe zugeschlagen. Eigentlich sollte er blind, taub und nicht über den 12 Lebensmonat hinauskommen. Das sind u.a. einige kleine negativen Erscheinungen bei diesem Zuchtziel. Toll nicht war, gottseidank habe ich ihn kastrieren lassen, so kommen wenigstens nicht noch mehr junge Hunde mit diesem Genfaktor auf diese Welt.


Ein gruß an alle, die mit der Kastration ihres Hundes, die ewige Hundeproduktion ein wenig "stören".

Ein Gedankenanstoß an alle anderen und vorallem an die Hobbyzüchter, die meinen, es wäre unnatürlich und für den Rüden eine Schande, kastriert zu sein.

Wie kann es denn ein Hobby sein, Hunde zu züchten, wo die Tierheime voller Hunde sind ???

Wann macht ihr Züchter endlich mal die Augen auf ?

mecki


30. September 1997 17:50

Hi!

Ich sehe leider auch, daß der Border immer mehr in Mode kommt. Ich habe selbst einen Border, obwohl ich nie einen wollte. Ich hatte immer die Befürchtung, ihn nicht genügend beschäftigen zu können. Allerdings habe ich mich vor einem halben Jahr im Tierheim in ihn verliebt und nun ist er da. Er wurde abgegeben, weil er aus Langeweile ständig gebellt hat und aggressiv geworden ist. Er kommt prima mit meinen beiden anderen Hunden aus. Allerdings habe ich ihn sofort kastrieren lassen (er war mit einem Jahr bereits ziemlich eklig zu jüngeren Rüden, was sich fast unmittelbar nach der Kastration gegeben hat). Mein Aussie-Rüde ist ebenfalls kastriert, aus dem gleichen Grund. Auf jeden Fall eine Eigenschaft, die nicht weitervererbt werden sollte!

Ich würde mir angesichts der vollen Tierheime ebenfalls mehr kastrierte und verantwortungsvolle Hundebesitzer wünschen. Ich verstehe einfach nicht, warum die Kastration bei Pferden und Katzen selbstverständlich ist, aber bei Hunden die halbe Welt aufschreit!

Zum BorderIch kann ihn wirklich nicht als Familienhund empfehlen! Ohne ausreichende Zeit und Lust, sich mit ihm wirklich zu beschäftigten (Hüten oder Agility, Tricks etc.) entwickeln die meisten Border Verhaltensstörungen bis hin zur Aggressivität.

Auch ich sehe die ständige Werbung mit Border mit Sorge.

Gruß

Petra


30. September 1997 18:56

Hallo Zusammen,

was die Kastration und volle Tierheime angeht:

Wer sind denn die traurigen Insassen von Tierheimen?
Dort ist schon lange nicht mehr der "ungewollte Mischling"
die Nr. 1 sondern zunehmende Rassehunde.

Teuere "von und zu´s" die als Selbstwertprothese, als Modehunde
oder weis-der-Geier-was angeschafft wurden laufen dort den "ungeplanten"
langsam aber sicher den Rang ab.

Dieses ist meiner Meinung nach nur in den Griff zu bekommen, wenn eine
Microchip Kennzeichnung für Hunde endlich Pflicht wird. Jeder seriöse
Züchter, dem das Wohlergehen seiner Welpen am Herzen liegt, sollte diese
kennzeichnen, ebenso sollte diese Kennzeichnungspflicht auch für alle anderen Hunde gelten.

Das Problem ist doch nicht die Vermehrung sondern die Sorglosigkeit, mit
der Hunde "angeschaft" und, wenn sie unbequem werden, wieder "abgeschaft" werden.

Wenn Nero eine Gefährtin bekommt (das wird allerdings noch etwas dauern)
wird es mit Sicherheit einen Wurf Welpen geben, wovon wir (mindestens) 1 Welpen behalten.
Die Welpen werden mit Chips gekennzeichnet und ich werde mir vertraglich ein
lebenslanges Kontrollrecht einräumen.

Wem das nicht passt, der bekommt keinen Hund.

Als ich Nero bekam, hat man mir gesagt, daß man sich in einem halben Jahr
bei mir meldet. Denkste!! Die Leute hatten nur meine Tel-Nummer, wollten
noch nicht einmal meine Adresse, geschweige den irgendwelche Angaben, die
mich zur Haltung einen Hundes befähigen.
Aus den Augen, aus dem Sinn.....

So bitte nicht!!!

Grüße Sonja


30. September 1997 19:41

So schön das mit dem Chip auch klingen mag, noch gibts zu wenig
Lesegeräte, was sich hoffentlich bald ändert. Allerdings sind Hunde
der seriösen Klubs und Züchter ohnehin tätowiert und sofort erkennbar.
Unsere Hunde haben in einem Ohr "KfT" und im anderen die
Zuchtbuchnummer eintätowiert. Jeder kann also sofort prüfen woher
dieser Hund kommt und wem er gehört. Zudem nehmen Versuchsanstalten solche
Hunde nicht. Im Übrigen stimme ich zu, daß man den Hundevermehrern (die sich leider auch Züchter
nennen dürfen) endlich mal das Handwerk legen sollte. Natürlich auch den
Hundehändlern. Und selbstverständlich sollte sich ein Züchter aussuchen
wem er einen Hund anvertraut. Wenn wir der Meinung sind, daß der neue
besitzer nicht zum Hund paßt, dann gibts eben auch keinen Hund.

Gruß rg

PSAußerdem bin ich der MeinungWer 1500 - 1800 DM für einen Hund
bezahlt wird sich das vorher überlegen und ihn nur in seltensten
Fällen auf dem Autobahnparkplatz aussetzen.
Und wenn ich eine Familie ganz besonders nett finde kann ich mir ja immer noch überlegen
ob ich den Hund nicht für weniger abgebe.


01. Oktober 1997 05:11

Hallo Robert,

du schreibst unter PSWer 1500 - 1800 DM bezahlt, setzt den Hund nicht aus.

Ich würde das Gegenteil behaupten. Es gibt viele Menschen, die viel Geld für einen schönen Welpen ausgeben, den Hund überall hin mitnehmen und sich bewundern lassen.
Wird der Hund dann größer (und braucht Erziehung) wird er unbequem und muß weg. Entweder bleibt der Hund ein Leben lang im Zwinger oder er wird abgegeben oder ausgesetzt.

Das habe ich schon öfters beobachten können, und ich rege mich darüber furchtbar auf.

Liebe Grüße
Karin

PSUnsere weiße Schäferhündin war auch so ein hübscher Mode-Welpe.
Mit 4 Monaten mußte Tessa in den Zwinger. Als sie 10 Monate alt war, hielt sie es nicht mehr aus und bellte und jaulte die Nächte durch, bis sich die Nachbarn beschwerten. Der unbequeme Hund mußte verschwinden. Wir bekamen sie umsonst, hauptsache das "Vieh" war weg. Sie hatte keine Erziehung und war in ihrem Leben noch nie spazierengegangen.


02. Oktober 1997 09:00


PSAußerdem bin ich der MeinungWer 1500 - 1800 DM für einen Hund
bezahlt wird sich das vorher überlegen... und ihn dann moeglicherweise beim "Hundevermehrer" kaufen, weil er dort bezahlbare 800- 1000 DM kostet. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass hohe Welpenpreise keine Gewaehr bieten, dass der Hund ein ganzes Hundeleben lang als etwas "Wertvolles" geschweige denn als etwas "Liebenswertes" geschaetzt wird. Durch solche hohen Preise hat sich doch bei manchen Hunderassen eine ganz bestimmter Kundenkreis herausgebildetnaemlich wohlhabende Leute. Ich glaube, ein Familienvater mit einem durchschnittlichen Eimkommen, der vielleicht noch Miete bezahlen muss, wird nicht leicht 1800 DM fuer einen Hund ausgeben koennen. Trotzdem haette es ein Hund in so einer Familie vielleicht besser als auf dem Ledersofa eines Fabrikbesitzers. Ich will nicht behaupten, dass wohlhabende Leute keine guten Hundehalter sein koennen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie den finanziellen Verlust besser verkraften und sich leichter von einem laestig gewordenen Hund trennen als andere.
Ich denke, niedrigere Preise waeren auch ein Beitrag (neben Aufklaerung von Welpeninteressenten), den kommerziellen Hundehaendlern das Wasser abzugraben. Das sollten sich die "Liebhaberzuechter", die ja angeblich keine finanziellen Interessen verfolgen, vieleicht mal ueberlegen!


Viele Gruesse
Jutta Fehr