Hallo Robert,
: ich züchte ja keine arbeitshunde und habe auch keine (sondern sealyham
: terrier, die schon lange nix mehr arbeiten).
: ...
: mein ziel sind aber eindeutig freundliche, robuste familienhunde mit
: hoher reizschwelle, die sich viell. noch gut als BH eignen oder ggfls.
: für agility. SchH, FH oder Diensthund ist viell. mit der Rasse
: weniger interessant.
Sollte aber nicht gerade der Familienhund eine optimale Bindung zum Menschen haben? Diese Bindung läßt bei sehr vielen Familienhunden für meinen Geschmack zu wünschen übrig. 90% der "Nur-Familienhunde", sind, wenn sie bei uns auf den Platz kommen, "nicht frei", d.h. sie sind beeindruckt von der Situation "fremder Ort/andere Hunde". Wenn man, um den Hund und die Hund/Mensch-Beziehung einschätzen zu können, sagt, "Spielen Sie mal mit Ihrem Hund", weia... Entweder der Hund spielt gar nicht oder nur lustlos oder gar "aufgezwungen" (Kommentar: "Zu Hause spielt der aber ganz doll..."
, oder aber er spielt mit dem Ball etc. und nicht mit Herrchen/Frauchen (ist ein riesengroßer Unterschied, der eigentlich alles aussagt über die Beziehung zwischen den Beiden). Da muß man dann erst einmal an der Mensch/Hund-Beziehung arbeiten, bevor man überhaupt mit der Ausbildung beginnen kann, alles andere ist in meinen Augen ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz (von wegen einem Tier Leistungen abverlangen, denen es nicht gewachsen ist, in diesem Bereich mental).
: und wie gesagt - 10 wo. muss ich ohnehin einhalten.
Hat der KfT bei den einzelnen Rassen unterschiedliche Regelungen???
: im sommer ist es vielleicht ein wenig einfacher,
: dan kann ich den auslauf zumindest teilweise nach draussen verlegen.
: da stehen uns noch 1500qm wiese zur verfügung über die man den
: welpenauslauf beliebig versetzen kann. erleichtert etwas die arbeit.
:
: ich ziehe sie übrigens im haus auf, d.h. die welpen sind die erste
: zeit im schlafzimmer, später steht der auslauf in der unteren etage zur
: verfügung, bei schönem wetter draussen, jedenfalls für mehrere stunden.
: kurze ausflüge nach draussen gibts natürlich immer.
Meine Welpen kommen auch im Haus zur Welt und ziehen dann nach der 3. Woche um in den Zwinger, in dem sie aber nur Nachts sind. Der Auslauf, in den sie von morgens bis abends können, ist direkt vor der Terassentüre, die den ganzen Tag offensteht, die Hündin muß ja die Gelegenheit haben, jederzeit zu den Welpen zu können. Aber auch der größte Auslauf nützt ab einem bestimmten Alter halt nicht mehr viel, da müssen sie jeden Tag Neues erleben, auch neue Leute, Anfangs im Rudel (geht bei mir spätestens los mit 4 Wochen), aber ab der 8. Woche dann einzeln.
Der Vergleich Arbeitshund/Familienhund ist für mich eigentlich nur ein Gradmesser, weil beim Arbeitshund die Hund/Mensch-Beziehung einfach optimal sein muß, sonst kannst Du in keinem Bereich mehr optimal mit dem Hund arbeiten und lebst dauernd mit Kompromissen. Beim Familienhund bemerkt man die Defizite in dieser Beziehung nicht so krass, die Leute merken ja erst, daß da ein Problem besteht, wenn die Beziehungs-Krise megagroß geworden ist. Da kommst Du Dir dann manchmal vor wie ein Pro-Familia-Berater. Ärgerlich, dann manchmal wochen- und monatelang an einem selbstgebackenen Problem herumzudoktern (und es manchmal nie richtig zu lösen), wenn in ein oder zwei Wochen der Prägephase wäre alles so viel einfach gewesen wäre...
Viele Grüße
Antje