Hallo Karin, du schreibst u.a. ...
Daß viele nicht die Zeit haben, im Tierheim wochenlang mitzuarbeiten, ist klar. Nur dann sollte man sich vorsichtig sein mit Be- bzw. Verurteilung. Jemand,der gute Erfahrungen mit einem Tierheim gemacht hat, sagt dies seltsamerweise nur selten, die anderen schimpfen dagegen oft öffentlich, schrecken damit andere ab, ins Tierheim zu gehen.
Zum ThemaTierheimhunde muß ich natürlich auch meinen "Senf" aus eigener Erfahrung (einer guten und einer schlechten...) dazugeben.
Erst die schlechte.
Als mein erster Hund überfahren wurde, haben mein Ehemann und ich, uns im hiesigen Tierheim in eine 1-jährige Husky-Hütehund-Mischlingshündin "verliebt". Bekommen haben wir sie aber nicht.
Folgende Gründe wurden uns von der Tierheimverwalterin mitgeteilt.
Die Hündin müsste in eine "reine Wohnungshaltung". Wir haben anfangs eigentlich ganz "stolz" erklärt, daß mein Ehemann, der in einem Reitstall angestellt ist, den Hund den ganzen Tag über mit auf den Hof nehmen kann und wir ja schließlich z.B. wegen Ausfälle meines Ehemannes, zu zweit wären. Mit Auslauf und Beschäftigung einer solchen Hundes hätten wir also kein Problem und abends käme er natürlich mit in unsere Wohnung. Daß wir schon einen Hund hatten war anscheinend ohne Belang.
Jedenfalls kam dann noch das ThemaKettenhofhund auf den Tisch und obwohl wir beteuerten, einen solchen hier nicht zu suchen, bekamen wir diese Hündin nicht.
Wir fuhren noch 5 weitere Tierheime ab, fanden aber keinen Hund mehr, der uns zusagte. Dazu muß ich noch sagen, in keinem der 5 Tierheime fragte man uns, was wir suchten. Er hieß nurdie Hunde sind da drüben und dann standen wir ratlos vor den Zwingern rum und bekamen bei Nachfragen über einige Hunde nur kurze und knappe Antworten. Also zogen wir enttäuscht wieder ab.
Zuhause angekommen durchsuchten wir alle Zeitungen nach Anzeigen und riefen wirklich überall an, wo Mischlingswelpen (wir hatten einen Mischling und wollten wieder einen...) abzugeben waren. Zu unserem Erstaunen waren alle weg und die Entscheidung zu einem größeren bzw. ältern Mischling trauten wir uns damals nicht zu.
Also doch einer vom Züchter. Würde ich heute nicht mehr tun, aber damals tat ich´s, weil wir noch ganz und Schock wegen des plötzlichen Todes unseres Hundes standen, "sofort" ein neuen wollten und wir die ursprungsgewollte Husky-Hütehund-Mischlingshündin noch im Kopf hatten.
Seltsamer weise hatte ich aus dem gleichen Tierheim, wo wir die Hündin, nicht gekamen, zwei Katzen vor langer Zeit bekommen. Die kannten mich eigentlich, aber es hat nichts genutzt.
Jetzt die gute:
Kurios war oder ist immer noch, daß ich voriges Jahr im Dezember "unseren" Janosch (Border-Mix) aus dem gleichen Tierheim "bekommen" habe. Janosch galt als Angstbeisser und wegen seiner überschäumenden Temperaments kam er kaum in "Vermittlung". Wir sahen ihn in der Hundeschule, als man versuchte ihn ein wenig Benehmen beizubringen, damit´s mit der Vermittlung besser klappte. Ich habe mich sofort in ihn verliebt und interessiert nachgefragt, was für eine Mischung er denn wäre. Dabei muß ich noch sagen, ich dachte, es wäre der eigene Hund dieser Frau. Diese schaute mich sehr erleichtert an und sagteHaben sie Interesse an ihm, er sitzt seit 5 Monaten im Tierheim und keiner will ihn haben. Ja, er ist ein wenig (war wirklich untertrieben...) verzogen aber sonst ganz lieb. Zwischenzeitlich kam die Leiterin der Hundeschule hinzu und meinte, er wäre doch ein toller Zweithund zu unserer Laika und auf den Hof könnte mein Mann doch auch locker 2 Hunde mitnehmen. Ein verzweifelter Seitenblick auf meinen Mann, der sagte NEIN, aus "diesem" Tierheim würde er keinen Hund mehr holen. Er war immer noch beleidigt wegen der Hündin damals. Ich war sofort geschockt. Dieser tolle Hund saß´s im Tierheim und man Mann blieb stur. Aber nur bis am nächsten Morgen. Den ganzen abend habe ich an ihm rumgejammert, daß wir doch wenigstens mal ins Tierheim nach ihm schauen könnten. Wir müssten uns ja nicht sofort entscheiden. Wir fuhren am nächsten Tag hin und als mein Mann Janosch in diesem Zwinger sah, sagte er sofort, da muß der raus.
Also Gespräch mit der gleichen Tierheimverwalterin, die uns damals die Hündin "versagte". Auf einmal war sie ganz begeistert, daß wir ausgerechnet diesen Raufbold haben wollten und ein Leben tagsüber im Reitstall wäre ja ganz toll für so einen Hund (einen Hütehundmischling) und von der "missglückten" (so nannte sie es...) Vermittlungsaktion der Hündin wollte sie garnichts mehr wissen.
Ich ging 14 Tage, so die Auslage des Tierheimes, jeden Tag mit Janosch spazieren, fuhr mit ihn in den Stall, zeigte ihn "seine" neue Wohnung zu Hause. Und 4 Tage vor Weihnachten durfte er endlich für immer mit nach Hause. Eine Ausnahme, sagte damals die Tierheimverwalterin, denn so kurz vor Weihnachten würden sonst keine Hunde mehr "rausgegeben". Aber man könnte ja deutlich sehen, wie gut Janosch sich in diesen 2 Wochen entwickelt hätte. Kein Thema mehr zu Hofkettenhund.
Unsere Wohnung bzw. den Hof hat bis heute niemand "kontrolliert".
Im übrigen habe ich bei uns häufig festgestellt, daß der überwiegende Teil der Leute, die über das Tierheim schimpfen aus gutem Grund keien Hund (oder anderes Tier) bekommen haben.
Ich habe den Grund für die damalige Ablehnung bis heute nicht verstanden. Und noch oft darüber nachgedacht, ob die Hündin als reiner Wohnungshund wirklich glücklich wurde.
Wer völlig vergammelt dort auftaucht, selbst unhöflich ist, so tut, als wolle er wie im Supermarkt einkaufen
Wir haben "ausgesehen" wie immer, in Reithosen und Wanderschuhen.
:, sich über die berechtigt Fragen der Tierheimleute entrüstet
Hätten die doch nur gefragt, aber es fragte keiner...
offensichtlich lügt usw.
Damals hätte ich besser gelogen und nix vom Reitstall erzählt, dann wäre die Hündin mit mir gegangen...
Noch etwasWenn man ein-, zweimal in einem oder zwei Tierheimen war,kann man sich kein objektives Bild machen. Jedes Tierheim hat einen anderen Charakter, andere Schwerpunkte, andere Einstellungen.
Kann ich Dir nur zustimmen.
Im übrigen ist es ja durchaus sinnvoll, einen Hund von Privat zu übernehmen,
wenn der ihn nicht mehr will. Denn viele würden sonst ja auch im Tierheim landen.
Stimmt auch, die Zeitungen sind voll davon.
Ich würde immer wieder ein Hund bzw. Katze aus dem Tierheim nehmen. Ich "überrede" meine ganzen Bekannten und sogar Fremde, die einen Hund oder Katze wollen, erstmal zum Tierheimgang. Bei Bekannten gehe ich oft mit und wenn ich nicht schon 2 Hunde und 1 Pferd und nen Ehemann hätte, vollberufstätig wäre, würde der eine oder die andere Tierheiminsasse auch noch mit mir nach Hause gehen...
liebe grüße mecki