Treppensteigen bei Welpen? :: Welpen - Junghunde

Treppensteigen bei Welpen?

von Klaus Rellecke(YCH) am 24. Mai 2001 07:03

Hallo allerseits!

Seit 4 Wochen habe ich einen nun 13 Wochen alten "Nordischen Buhund" und bin mir bei meinem Verhalten zu "Sam" nicht sicher. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen.

Zum einen hört man "an jeder Ecke", dass junge Welpen keine Treppen gehen sollen, man sollte sie tragen.
Nur hat mein Haus aber nun mal mehrere Etagen, bei einem solchen agilen Kerl ist es einfach unmöglich, ihn am Treppensteigen zu hindern, ohne seine Bewegungsfreude zu unterdrücken.

Was hat dies wirklich zur Folge und was ist hier das Beste?


Zweites Thema ist der Auslauf.
Seit einigen Tagen setzte ich mich auf`s Rad und wir ziehen los. (ohne Leine.......)
Problemlos und mit sehr viel Freude läuft Sam (langsam gesteigert) mittlerweile locker 6 KM mit etwa 8 KM/h und ich habe danach immer den Eindruck, er hätte noch nicht genug.

Ist es OK, mit ihm schon so früh diese Strecken zu machen oder hat es mehr Nachteile?

Über Hilfe wäre ich sehr Dankbar.
Viele Grüße, Klaus Rellecke


von Mina(YCH) am 24. Mai 2001 07:23

Hallo Klaus,

: ... 13 Wochen alten "Nordischen Buhund" und ...

ich mag mich täuschen, doch handelt es sich bei Sam nicht um einen Norwegischen Buhund, der zu den nordischen Hunden gehört?

Wie auch immer, mit 13 Wochen ist der Hund ein Baby. Er braucht zwar keine Windeln, doch Knochen und Gelenke sind noch lange nicht ausgebildet, befinden sich im Wachstum und sind sehr anfällig, dehnbar und können überansprucht werden. Bei der Vorsicht rund um die Treppe möchte man beim Abstieg den Rücken und die Hüften nicht belastet sehen, daher solltest du wirklich versuchen, dies zu vermeiden, wenn es geht. Da der Buhund nicht zu den Riesenrassen gehört und zudem nicht unter Überzüchtung leidet, dürfte allerdings die Gefahr hierdurch eher gering sein. Aber über eventuelle HD-Anfälligkeit weißt du sicher mehr als ich. Zur Not kann der Züchter weiterhelfen.
Eine Stunde Radl fahren mit einem 13 Wochen alten Welpen. Selbst wenn Sam dich mit einem "gib mir mehr"-Blick anhimmelt, er weiß nicht um seine instabilen Gelenke. Du solltest es besser wissen. Das Radfahren ist zu früh, die Menge der Auslastung ist zu viel. Statt den Hund so früh wie möglich auf spätere Gewalttouren vorzubereiten, solltet du lieber eine gute Welpenschule besuchen, damit du dich über solche Fragen direkt informieren kannst und Sam gleichzeitig eine frühe Sozialisation mit gleichwertigen Hunden/Welpen/Junghunden erfährt.
Mach ihn nicht kaputt, deinen Gefährten, dann hast du sicher viel Jahre Freude an dem gelehrigen Nordlicht.

Mina

von sabine+spike(YCH) am 24. Mai 2001 07:44

Hallo Klaus,

oh, oh, um Himmelswillen, Fahrrad fahren mit einem Hund sollte man frühestens im Alter von ca. 1 Jahr anfangen. Dies geht genauso, wie Treppensteigen auf die Gelenke und Knochen und spätere Hüftgelenk oder Ellbogenprobleme sind so vorprogrammiert.

Für einen Hund in diesem Alter sind kürzere Spaziergänge von höchstens einer halben Stunde schon ziemlich viel.

Der Hund schont sich nun einmal nicht von alleine, da muß der Besitzer halt aufpassen.

Also immer langsam mit den "Pferden" sonst haste später einen kranken Hund
viele Grüße
sabine+spike

von Cindy(YCH) am 24. Mai 2001 10:58

: Zum einen hört man "an jeder Ecke", dass junge Welpen keine Treppen gehen sollen, man sollte sie tragen.
: Nur hat mein Haus aber nun mal mehrere Etagen, bei einem solchen agilen Kerl ist es einfach unmöglich, ihn am Treppensteigen zu hindern, ohne seine Bewegungsfreude zu unterdrücken.
:
: Was hat dies wirklich zur Folge und was ist hier das Beste?
:

Hallo Klaus,

ich habe eine Grosspudelhündin. Superagil, Flitzer, etc. Trotzdem, die Treppen wurde sie rauf und runter getragen bis etwa 8-9 Monate. Zwischendurch, durfte sie mal ein paar Stufen allein gehen, zum Gewöhnen, entweder die letzten Stufen hoch oder runter. Dann langsam steigern. Eines sollte Dir klar sein, Treppensteigen ist keine natürliche Bewegung für deinen Hund. Das geht im Laufe der Zeit auf die Gelenke, besonders abwärts. Und in dem Alter sind die Knochen und Gelenke noch lange nicht ausgereift. Übermässige Belastung kann zu Stauchungen und damit auch zu Mikroläsionen im Gelenkknorpel führen. Das kann nach Jahren zu einer ausgewachsenen Arthrose führen. Bei prädisponierten Hunden mit HD- oder ED- Veranlagung kann es diese Erkrankungen noch verschlimmern.
Gilt übrigens auch für's Fahrradfahren. 8 km sind einfach zu viel. Auch als reiner Spaziergang. Versuche lieber kurze kleine Spaziergänge mit deínem Hund zu machen, etwa 30 min. Dafür mehrere am Tag.
Fahrradfahren sowieso erst, wenn dein Hund etwa 1 Jahr alt ist. Dann langsam aufbauen. Bei spätentwickelnden Rassen sogar noch länger warten.

Gruss Cindy

von Heidrun(YCH) am 24. Mai 2001 12:51

Hallo Klaus,

ganz so vorsichtig wie die anderen wäre ich mit meinen Empfehlungen nicht, da ich inzwischen gesehen habe, daß nordische Hunde z.T. sehr früh ohne Schäden belastbar sind - aber das was du machst entspricht auch bei einem kleinen Wildfang nicht so ganz der Natur. Also folgende Tipps:

1. Treppen: laß ihn gelegentlich laufen, damit er daran gewöhnt bleibt und benutze ansonsten Absperrgitter, die man auch für Kleinkinder hat. Jetzt ist die Gefahr eines Schadens noch nicht ganz so groß, aber wenn er mit z.B. 6 Monaten ordentlich Gewicht und Größe zugelegt hat und dann dieses ganze Gewicht auf den immer noch weichen Knochen die Treppe rauf und runter wetzt, macht sich das nicht gut.

2. Fahrrad: bis 1 Jahr wirst Du bei der Rasse nicht warten müssen. Und Du kannst auch durchaus mit dem jungen Hund schon ein paar Kilometer am Stück laufen (ca. 2-3) aber nicht mehr auf einmal. Bei europäischen Rassen läßt man sinnvollerweise selbst das im Baby-Alter. Aber die Nordischen laufen wirklich früher mehr. Mit 6 Monaten kann man 2 Std. laufen (aber nicht jeden Tag so viel am Stück), mit 9 Monaten Fahrradfahren - ca. die Strecke, die Du jetzt nimmst. Wenn Dein Hund mehr Drang zu laufen zeigt (meist schlafen sie zuhause aber dann doch, wenn man einfach abbricht: wie kleine Kinder - solange Action ist, drehen sie auf, wenn Ruhe ist, nehmen sie diese auch wieder dankbar an), dann mußt Du diesen Drang bitte nicht durch Ausdauerleistung, sondern durch mehrere kleinere Etappen pro Tag befriedigen.

3. Beschäftigungstipp: Mache mit dem Kleinen (das kann man jetzt schon) doch zu den Fütterungszeiten kleine Fährtenarbeiten: etwas vom Feuchtfutter in einen alten Strumpf, diesen anfangs einige Meter geradeaus, dann mit der Zeit weiter weg und mit Winkeln etc. hinter Dir herziehen (an einer Schnur) und am Ende den Futternapf absetzen (möglichst nicht sichtbar für den Hund). Dann entweder in weitem Bogen oder genau auf der Spur zurückgehen, Hund holen, mit dem Finger und indem man selbst Schnüffelgeräusche macht, ansetzen - er verfolgt die Spur, am Ende steht das Futter (im Napf, damit er später nicht alles frißt, was rumliegt, bzw. die unterschiedliche Erziehung - Fressen auf Fährte von Herrchen ja, sonst nein - besser begreifen kann). Es gibt noch andere Methoden, aber die sind z.T. mehr auf Wettkampfsport ausgerichtet, eignen sich aber z.T. auch gut für Welpen. Nasenarbeit fordert Konzentration und läßt den Kleinen auch müde werden.

4. unbedingt: gute Welpenschule aufsuchen - und zwar eine, die möglichst mit einer gewissen Anzahl nordischer Hunde schon Erfahrung hat - man muß diese ebenfalls in der Jugend schonen, aber sie sind tatsächlich häufig deutlich belastbarer als andere.

Beste Grüße
Heidrun

von Susan(YCH) am 24. Mai 2001 16:30

Hallo Klaus,

Treppensteigen kann unserer bis heute nicht und es macht mir nichts, allerdings haben wir unsere früheren Hunde erst mit ca. 10 Monaten selbstständig Treppen laufen lassen. Du mußt immer daran denken, daß die Knochen und Gelenke noch sehr weich sind - mit einem Baby macht man mit 3 Jahren schließlich auch noch kein Krafttraining).
Was das Laufen am Fahrrad anbetrifft denke ich allerdings, daß es weitaus zuviel des Guten ist, 6 Kilometer!!, wielange hast Du gebraucht um für die Strecke fit zu sein? Du hast einen Welpen an der Leine, klar, daß der alles mitmacht was Action bringt, aber er kennt schließlich seine eigenen Grenzen noch gar nicht (wie auch). Laß es langsamer angehen, sonst könnte es passieren, daß er tatsächlich Knochenschäden davon trägt, die man erst viel später feststellen kann.

Lieben Gruß Susan

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