Was war das?

Hallo,
Rakker ist beinahe 4mon alt und etwas größer als ein Jack-Russel. Er spielt täglich mit anderen Hunden, meistens beginnen sie rennend und wälzen sich dann "schnäbelnd" zwischen den Besitzern rum. Fast alle Rüden, die wir kennen, legen sich irgendwann auf den Rücken und lassen den Kleinen auf sich rumspielen. Wenn er mal einem Hund begegnet, der keine Lust hat, akzeptiert er das und kommt auf mein Locken mit, er ist also nicht so ein aufdringlicher Nervwelpe. Aber gestern begegnete ich einem 10mon alten Schapendoes (zumindest äußerlich sowas wie ein BeardedCollie)und sie spielten rennend. Dann hatte Rakker genug und lehnte sich gegen meine Füße und gab dem anderen die Pfote, also "hör auf". Der machte fröhlich weiter. Mittlerweile waren sie wieder etwas weiter weg und plötzlich macht dieser Babyhund einen Anfall gegen den anderen, den ich ziemlich ernsthaft fand. Er stürzte sich drauf, legte eine Pfote über seinen Nacken, und versuchte, ihn mit seinen 8kg umzuwerfen. Hat natürlich nicht geklappt, aber ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll!Wie seht ihr die Situation? Habe ich einen absoluten Dominanzling? Ich habe Rakker gerufen, angeleint und den anderen weggeschickt. Hätte ich eher eingreifen müssen? Bin gespannt auf eure Antworten!
Viele Grüße,
Kerstin und Rakker

Hallo Kerstin,

ich empfehle Dir das Trummler-Video: Welpenerziehung im Wildhundrudel.

Dein Kleiner wurde evtl. so heftig, weil der viel kräftigere aber halt mit 10monaten pupertierende und kein Ende findende Kumpel nicht aufhörte. Da hättest Du tatsächlich für ein Ende sorgen können. Macht aber nichts, in Zukunft reicht es immer noch, den rechten Zeitpunkt für einen Schluß zu sehen.

Im Wildhundrudel gibt es keinen Kontakt zwischen Hunden in der Pupertät und Welpen. Die Jung-Rüpels benötigen selbst noch der Zügelung und mobben einen Welpen auch mal - so wie manche 14-jährige gern 8-jährige Kinder schikanieren). Das können die nicht unter sich aus machen. Da macht der Kleine schlechte prägende Erfahrungen. Im Wildhundrudel unterbleibt der Kontakt schon deshalb, weil es nur 1x im Jahr Junge gibt. D.h. es spielen entweder Gleichaltrige (also bei Deinem Welpen ca. Partner im Alter von 3-5 Monaten) oder Erwachsene mit den Welpen. Und selbst die jungen Erwachsenen (also 1 Jahr voraus) werden von der Mutterhündin bei den Baby-Sitter-Diensten argwöhnisch überwacht und wenn sie den Kleinen tyrannisieren (Unterordnen, wenn er zu frech wird, ist schon mal ok, das muß er lernen, wann Schluß ist), greifen sie ein.

Klingt komplizierter als es ist: schau einfach mal das Video an. Ist sehr lehrreich.

Such Dir noch ne nette Welpenstunde (positiv verstärkte Übungen, überwachte Spielrunden). Dort kannst Du alle Fragen loswerden, die ja z.T. auch nur zu beantworten sind, wenn man das Verhalten Deines Rakker beobachten kann.

Viel Spaß weiterhin
Heidrun