Inzucht? :: Welpen - Junghunde

Inzucht?

von Jörg(YCH) am 10. Juli 2001 13:55

Hallo nochmal!

Wie gestern schon erwähnt (HD u. Welpenkauf) wollen wir uns einen Pyri-Welpen anschaffen.
Nun habe ich in den Ahnentafeln festgestellt, daß die beiden Elterntiere den gleichen Großvater (v. mütterlicher Seite)haben.
Ist das noch Inzucht?
Kann sich das negativ auf die Welpen auswirken?

Danke!!!

Gruss
Jörg


von Antje(YCH) am 10. Juli 2001 14:06

Hallo Jörg,

Inzucht im tierzüchterischem Sinne ist das nicht mehr, sondern "Linienzucht". Du wirst heute kaum eine Rasse finden, die frei ist von Linienzucht (bzw. das, was "Inzucht" genannt wird). Linienzucht ist nicht ganz ohne, wenn die Tiere, auf die ingezogen wird, nicht besonders gesunde und wesensfeste Tiere sind. Im Allgemeinen wir sie betreiben, um besonders einheitlich aussehnde Tiere zu erhalten (also "auf Schönheit gezogen"winking smiley oder aber es wird auf Tiere ingezüchtet, die besondere Arbeitsleistungen erbracht haben. Alle Rassen sind durch eine solche In- bzw. Linienzucht entstanden, und selbst wenn in den paar Generationen, die in der Ahnentafel stehen, alle Tiere untereinander scheinbar nicht miteinander verwandt sind, so sind sie es doch irgendwo. Wie weit, das kann nur eine genauere Ahnenforschung ergeben.

Wichtig ist, daß Du Dich über diesen einen Hund sehr genau informierst. Gesund sollte er gewesen sein und wesensfest. Wenn Du mehr zu dem Thema wissen willst, rat ich Dir zu dem Buch "Hundezucht 2000" von Helmut Wachtel.

Viele Grüße

Antje


von Robert(YCH) am 10. Juli 2001 14:30

hallo jörg,

um das richtig beantworten zu können muss man
a) die ganze ahnentafel kennen und
b) auch noch kenntnisse über die enthaltenen hunde und
c) möglichst noch deren vorfahren
haben.

grundsätzlich wird es sich nicht negativ auf die welpen auswirken, nur weil beide elterntiere den gleichen grossvater haben. das ist weiter nicht schlimm. inzucht ist das nicht und man kann allein aus dieser information nicht mal auf linienzucht schliessen.
viele züchter haben inzwischen auch schon festgestellt, dass extreme linienzucht früher oder später ins züchterische aus führt und vermeiden sie daher zunehmend.

gruss

robert

von Yvonne(YCH) am 10. Juli 2001 14:59

Hallo Antje

: Alle Rassen sind durch eine solche In- bzw. Linienzucht entstanden, und selbst wenn in den paar Generationen, die in der Ahnentafel stehen, alle Tiere untereinander scheinbar nicht miteinander verwandt sind, so sind sie es doch irgendwo.

Ganz genau! Siehe Kromfohrländer. Viele Züchter und des DRZV glaubt immer noch an die Illusion, dass wenn auf drei Generationen in der Ahnentafel kein Name zweimal auftaucht, sie hätten dadurch in der neuen Paarung keine verwandten Tiere. Richtig ist doch, es wird nur immer wieder neu gemischelt, aber aus der Inzucht kommt man so nicht heraus.

Gruss
Yvonne





von Robert(YCH) am 10. Juli 2001 15:02

...

und je kleiner die rasse (zahlenmässig) umso schwieriger wird es.
klar - am ende findet man immer dieselben 2 hunde.
trotzdem sollte man wenigstens so gut "mischeln" wie möglich.

gruss

robert

von Franziska(YCH) am 10. Juli 2001 15:24

Hi Jörg,

das Problem der Inzucht ist nicht in erster Linie auf das einzelne Individuum zurückzuführen, dass von nahe verwandten Tieren abstammt, sondern auf die Homogenität der Merkmale in einer Population (Rasse bei unseren Hunden ... oder regional zu sehen).

Insofern denke ich, dass dem Hund den du dir holst die Inzucht nicht anzusehen ist. Ich würde mir aber überlegen, ob ich das (Linienzucht/Inzucht ... wasauchimmer) unterstütze, indem ich einen solchen Welpen kaufe, egal ob alle anderen das auch tun, die sich einen Rassehund anschaffen.

Bis dann

Franziska

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