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Crossing out

geschrieben von Sandra und Fips(YCH) 
Crossing out
11. Juli 2001 19:10

Hallo,

ich würde gerne mal eure Meinung zu folgendem Sachverhalt hören: Die Mutter einer Hündin wurde sehr eng auf einen Rüden gezogen (Linienzucht). Jetzt wurde mit dem Vater der Hündin schon mal ein "Crossing Out" gemacht. Der Erste Wurf dieser Hündin wird auch ein "Crossing out", und ich möchte aus diesem Wurf einen Welpen.

Sind euch irgendwelche negativen Sachen von "zu vielen" "Crossing out"'s hintereinander bekannt. Ich weiß das "Crossing Out"'s Vorteile haben, aber gibt es da auch Nachteile?


12. Juli 2001 13:50

Hallo Sandra,

: ich würde gerne mal eure Meinung zu folgendem Sachverhalt hören: Die Mutter einer Hündin wurde sehr eng auf einen Rüden gezogen (Linienzucht). Jetzt wurde mit dem Vater der Hündin schon mal ein "Crossing Out" gemacht. Der Erste Wurf dieser Hündin wird auch ein "Crossing out", und ich möchte aus diesem Wurf einen Welpen.

So ganz habe ich, glaube ich, den Sachverhalt nicht kapiert. Du willst einen Welpen aus einer Hündin, die sehr stark "liniengezüchtet" ist, d.h. die mehrere gleiche Verwandte in ihren ersten fünf Generationen führt bzw. einen Verwandten gleich mehrfach. Der Vater der Hündin stammt aus einer anderen Linie, ist also innerhalb der ersten vier bis fünf Generationen nicht mit der Hündin verwandt, habe ich das bisher so richtig verstanden? Und nun wird die Hündin mit einem Rüden verpaart, der ebenfalls aus einer völlig anderen Linie stammt?

BRAVO!!! Ich hätte keinerlei Bedenken, einen Welpen aus so einer Verbindung zu nehmen, vorausgesetzt natürlich, die Zuchttiere würden gesundheitlich und leistungsmäßig meinen Voraussetzungen entsprechen.


: Sind euch irgendwelche negativen Sachen von "zu vielen" "Crossing out"'s hintereinander bekannt. Ich weiß das "Crossing Out"'s Vorteile haben, aber gibt es da auch Nachteile?

Ja, wenn man es als Nachteil betrachtet, daß die Hunde nicht mehr so einheitlich, sowohl vom Ex- als auch vom Interieur her, geraten. Ich halte aber Gesundheit und Intelligenz (je größer der Ahnenverlust, desto niedrieger der IQ!) für weitaus wichtiger als ein einheitliches Exterieur.

Viele Grüße

Antje

12. Juli 2001 17:11

Hallo Antje,

Danke für deine Antwort. Aber ich denke, dass der IQ im wesentlichen noch durch die Förderung in den ersten 6 Monaten beeinflusst wird, also nicht (oder nur ganz minimal) genetisch bedingt ist.

Sandra und Fips

12. Juli 2001 20:28

: Aber ich denke, dass der IQ im wesentlichen noch durch die Förderung in den ersten 6 Monaten beeinflusst wird, also nicht (oder nur ganz minimal) genetisch bedingt ist.

Wie bitte? Ok, menschliche Intelligenz hat was mit Abstraktionsvermögen zu tun ... beim Hund ist das ein wenig anders gelagert, es ist mehr die Lernfähigkeit. Aber wieso sollen Intelligenz oder bestimmte Arbeitseigenschaften beim Hund (denn recht viel anders ist das ja nicht) nicht erblich sein? Ich meine, Hüte- oder Jagdtrieb sind ja auch genetisch verankert. Wieso denn dann nicht auch die Fähigkeit zu lernen?

Mina

12. Juli 2001 20:53

Hallo,

Das Problem ist, daß bei einer Blutauffrischung, bei der man komplett fremde Linien nimmt es als resultat eine Wundertüte gibt. Die genotypischen Merkmale können hervorragend zusammenpassen oder auch nicht. Allerdings gibt es manchmal auch Linien, die sehr gut zueinander passen. Das ganze ist ein sehr komplexesThema und läßt sich mit einer kurzen Antwort überhaupt nicht beantworten. Prinzipiell sollte man sich die Elterntiere sehr genau anschauen, was eigentlich keine hundertprozentige Aussage über die Wesensmerkmale erlaubt, denn dazu müßte man die Tiere beide sehr gut kennen. Das Äußere kann man noch am ehesten beurteilen. Am ungünstigsten Fall könnten beide Elterntiere beide ein oder mehrere bestimmte rezessive Gene tragen, die bei der sonstigen Linienzucht nicht zum Vorschein gekommen sind.

viele Grüße
Alice


12. Juli 2001 21:15

Hi

als Gegner einer engen Linienzucht würde ich Antje zustimmen.
Gesundheit ist wichtiger als einzelne sog. Schönheitsmerkmale.

Bei guter Gendurchmischung (soweit es jedenfalls möglich ist) werden
im Lauf der Jahrzehnte einzelne Krankheiten auftauchen, die man sich
aus dem vielfältigen, genetischen Material geholt hat.
Das wird aber auf Einzelexemplare beschränkt sein, die man ggfls.
aus der Zucht nehmen muss. Im Großen und Ganzen wird es der Gesundheit der Rasse aber zuträglich sein.

Sog. Linienzuchten bringen oft jahrelang hervorragende Hunde hervor
(vor allem optisch, sehr gleichmässig), laufen sich aber innerhalb
weniger Jahre plötzlich tot - züchterisches AUS. Kenne einige Züchter,
die einfach dann aufgehört haben, weil sie nicht den Nerv hatten, nochmal völlig neu zu beginnen.

Ich persönlich würde auch eher den genannten Hund nehmen, als einen
aus reiner Linienzucht. Die Ahnen sollte man soweit möglich schon unter die Lupe nehmen. Die Wundertüte wird sich dann schon in Grenzen halten.
Wenn man nicht grade ausstellen will, sind einige, optische Standardabweichungen sicher zu verkraften.

Gruss

Robert