Überforderung
03. August 2001 21:26


Ich verschlinge gerade tausende von Büchern - natürlich über Hundeerziehung und es gibt ein paar Dinge die unsere Micky (9 Wochen) schon richtig gut kann (wie in der Klausthaler-Bierwerbung - Nicht immer aber immer öfter). Sie macht Sitz nach Aufforderung und Platz ist ist fleißig am lernen. Ansonsten versteht sie Nein, Pfui und Aus. Das war mir wichtig, weil ich einen Sohn habe der 4 ist. Momentan möchte ich auch gar nicht mehr von ihr - alleinsein soll sie noch verkraften lernen und das wars.

Doch immer lese ich in den Büchern, daß man vom jungen Welpen nicht zu viel verlangen darf, sonst könnte er dadurch "bissig" werden oder extrem verängstigt.

Was meint ihr dazu. Ich gehe auch zwischen einer halben und einer Stunde am Stück mit ihr spazieren - ist das zuviel/zuwenig? Sie ist ein kleiner Pudel-Jack-Russel-Mix und jetzt 2 Kilo schwer.
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03. August 2001 21:31

Ich sage nur eines - armer Hund!

Wie es scheint, bist du total überfordert.

03. August 2001 22:55

Hallo,
an eines deiner mehreren Postings dranhängen:
Du mußt ihr ihren Freß"spleen" nicht abgewöhnen, wenn ein Welpe mit 9 Wochen nach drei Stunden alleinsein in die Wohnung macht, dann ist das kein Trotz, sondern einfach die Muskulatur der Blase, die da nicht mitmacht (evtl. die Seele auf Dauer auch nicht?).
Freu Dich über deinen Welpen und laß ihn Welpe sein. Bitte.
Liebe Grüße
Christine

03. August 2001 23:14

Hallo
irgendwie sitz ich kopfschüttelnd hier. Für mich klingt es als wäre es ein Spontaneinfall von Euch gewesen Euch einen Welpen zu holen.
Gleich drei negative Worte und das bei einem 9 Wochen alten Welpen ?
Sitz und Platz in (fast) Perfektion ??
Ich frage mich, ob Dein 4jähriger auch schon lesen und schreiben kann und ob Du ihn zu stundenlangen Spaziergängen schleppst.
Denn ungefähr das ist es, was Du von Deinem Welpen erwartest. Vom alleinsein über mehrere Stunden ganz zu schweigen, auch das mutest Du Deinem Sohn wahrscheinlich auch nicht zu, dem Hundezwerg aber doch.
Ich würde Dir ganz ganz dringend raten Dir eine gute Welpenschule zu suchen. Und den Welpen als das zu sehen was er ist: Ein Hundebaby, das noch alles lernen muß u. zwar stetig aber langsam. Und das mit sicherheit nicht nächste oder übernächste Woche zuverlässig stubenrein u. ä. ist.
Viele Grüße
Wilma u. Arno


04. August 2001 08:09

Hallo Iris,

Wilma und Christine haben es ja eigentlich schon gesagt. Dein Welpe ist mit 9 Wochen noch regelrecht ein Baby, da schon vollkommene Stubenreinheit zu erwarten, ist gelinde gesagt, übertrieben. Vor allem, wenn Du selbst nicht permanent um den Hund rum bist. Alle 3 Stunden rauszugehen ist schön und gut. Aber, ein Hund ist keine Maschine, und da musst Du dann darauf achten, ob sie zwischendurch auch mal Pipi machen muss. Hundebabies sind, wie Menschenbabies auch, in den ersten Wochen ein Fulltime-job. Es bringt auch nichts, zu schimpfen, wenn dein Welpe in die Wohnung gepieselt hat. Er begreift den korrekten Zusammenhang nicht.
Was die Überforderung in Bezug auf die von Dir genannten Kommandos angeht. Hm, also, zuerst einmal, Du hast mit einer JR-Pudel-Mischung zum einen den recht pfiffigen, schlauen Jack-Russel drin, und zum anderen mit dem Pudel die intelligenteste Rasse überhaupt. Also kann es schon sein, dass dein Hund ein Blitzmerker ist, und ziemlich schnell lernt. Nur denke ich, mit den Befehlen Nein, Pfui und Aus ist das so eine Sache. Wie unterscheidest Du z.B. Nein und Pfui? Und ist Aus bei Dir ein extra Befehl? Oder mischst Du die alle wahllos durcheinander?
Zum einen kannst Du nämlich deinen Kleinen dadurch überfordern, dass Du zu viele verschiedene Dinge von ihm willst, zum anderen dadurch, dass Du für eine Sache immer unterschiedliche Kommandos nimmst. Bist Du sicher, dass er kapiert hat, was Du möchtest, oder interpretierst Du das nur in seine Reaktionen, die allein aufgrund deiner Stimmlage erfolgen? Geh' langsam an die Erziehung ran, vor allem, weil es scheint, dass der Kleine dein erster Hund ist, und Du nicht allzuviel Ahnung hast. Da ich nicht weiss, inwieweit Du dich bisher über Hunde und Hundehaltung informiert hast, mal ein paar Buchtips (an alle: sollte ein Titel oder Autor nicht stimmen, sagt es, habe die meisten Bücher gerade meinem Cousin und seiner Frau geliehen, die sich einen Hund ins Haus holen möchten):
-Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde, Petra Führmann/Nicole Hoefs
-Hunde sind anders, Jean Donaldson
-Positiv bestärken, sanft erziehen, Karin Pryor.

Diese drei mal als erstes, in etwa der Reihenfolge.

Ausserdem würde ich Dir wirklich empfehlen, nach einer Welpengruppe zu suchen, eine Gruppe, die nicht gleich mit Sitz, Platz etc daherkommt, sondern in der wirklich gespielt wird, die Hunde mit den verschiedensten Situationen bekanntgemacht werden.

Gruss Cindy

04. August 2001 07:42

Hallo,

daß Du soviel Hundebücher liest, ist ja löblich, nur probier bitte nicht alles an dem armen kleinen Wurm aus. Vielleicht lieber mal ein Buch über Hundeverhalten zum besseren Verständnis???
In dem Alter muß die Kleine meines Erachtens hauptsächlich lernen, halbwegs an der Leine zu laufen und stubenrein werden - kleine Übungne wie sitz, platz uws. höchstens ganz spielerisch und auf keinen Fall zu lange üben, sie kann sich doch noch gar nicht lange konzentrieren.
Ihr solltet am besten eine Welpenspielstunde besuchen, da habt Ihr Anleitung und sie kann ihre Angst vor anderen Hunden abbauen - wenn die Gruppe vernünftig zusammengesetzt und geleitet wird.
Die Spaziergänge finde ich für einen so kleinen Hund viel zu lang. Eine Viertelstunde reicht vollkommen, dazu ja immer noch raus, wenn sie mal muß. Und die Viertelstunde auch nicht am Stück marschieren, sondern zwischendurch schnüffeln und spielen lassen.

Viele Grüße,

Andrea