Grüß dich Brigitte,
: Das ganze Repertoire des Sozialverhaltens erlernen sie innerhalb ihres gleichaltrigen Geschwisterkreises, da hilft auch keine Welpenschule, die
Rassen, das Alter sind viel zu unterschiedlich und es handelt sich um keine homogene Gruppe, die Tag und Nacht zusammen ist. Kontaktliegen
z.B. entfällt schon mal.
Äh, das lernen sie aber nicht nur in der siebten Woche, sondern auch schon vorher. Während dieser einen Woche mit dem kleinen Welpen kann man eine sehr große persönliche Bindung aufbauen, ist der Impfschutz da, erfährt der Hund ganz neue Erfahrungen (zeitgerecht) in einer Welpenspielgruppe.
: Meine Hündin hat derzeit Welpen im Alter von 8 Wochen, die grundsätzlich in dem idealen Umfeld der Züchterin meiner Hündin aufwachsen. Zum Wochenende hole ich mir immer mal den ganzen Wurf (abgesehen von den regelmäßigen Besuchen bei der Züchterin).
Verstehe ich das jetzt richtig, du hast eine Hündin, die bei dir lebt, dann gedeckt wurde und die du jetzt zur Geburt und Aufzucht der Züchterin deiner Hündin übergabst? Wenn die Welpen dann abgabebereit sind, holst du dir deine Hündin und einen Welpen wieder zürück?
Und mit diesem für deine Hündin sehr emotionalen Background möchtest du Züchter an die Wand stellen, die ihre Welpen mit sieben Wochen abgeben?
: Er ist eine Freude, die ganze Familie in ihren Aktionen zu beobachten. Obwohl ich es kaum abwarten kann, die bei mir bleibende Hündin endgültig zu mir zu nehmen, bin ich doch so vernünftig, sie nicht vorzeitig ihrer Jugend zu berauben.
Also bei der neuen Hündin kommt es ganz stark auf eine Woche an. Wenn du einem Welpen ein ideales Umfeld bieten kannst, kann diese eine Woche sehr viel in der Bindung zwischen dir und dem Hund ausmachen. Gerade für Sport- oder Jagdhunde ist diese eine Woche bisweilen sehr ausschlaggebend. Für welchen Abgabezeitpunkt man sich zwischend er siebten und zwölften Woche entscheidet, hängt ganz davon ab, was man mit dem Hund mal machen möchte, welche Bedingungen man dem neuen Welpen bieten kann und vor allem, wie gut der Züchter im Punkt Sozialisation ist. Ganz nach den Verhälnissen ist eine Abgabe zwischen der siebten und zwölften Woche zu wählen.
Ich habe meine Hunde jeweils mit acht bzw. neun Wochen bekommen. Hätte ich das Gefühl gehabt, dass der Hund es bei mir besser hätte als beim Züchter (oder dem Tierheim), hätte ich den Hund schon früher geholt oder mich eben für einen anderen Hund entschieden. Allerdings ist die siebte Woche kein verwerflicher Abgabetermin mit zu erwartenden Spätfolgen.
: Daß oftmals "wegen der Sozialisierung" so eine frühe Abgabe erfolgt, hat nur den einen Grund: So eine Welpenschar ist kaum zu bändigen, sie fressen alles an, was nicht niet-und nagelfest ist, pinkeln und scheißen, wenn sie nicht gerade alles anfressen oder auch mal schlafen, sind morgens um 4 Uhr schon wieder munter, müssen 4 mal am Tag gefüttert werden (danach kann man "Frühjahrsputz" machen), bellen, kreischen, zanken und sind einfach GOLDIG.
Das ist jetzt aber Unterstellung. Es gibt Hundemamas, die schon sehr früh ihre Kinder *abnabeln* und nicht mehr stillen. Die Welpen sind dann teilweise mit sieben Wochen schon lang entwöhnt. Vielleicht hat auch die Hündin eine Entzündung bekommen und die Kinder mussten entwöhnt werden. Oder die anderen Geschwister sind mit sieben Wochen abgegeben worden, weil sie eine Jägerlaufbahn gehen werden ... und der neue Besitzer den letzten Abschnitt der Frühsozialisation gerne auf sich bestimmen wollte. Was auch immer, es muss nicht immer die Faulheit sein.
Warum hast du denn deine Welpen nicht selber aufgezogen? Warum muss es ein Welpe deiner Hündin sein, wenn du sie nicht selber großziehen konntest?
Mina