Hallo Walther!
:Wir haben uns inzwischen entschieden, einen Labradormischlingswelpen "vom Bauernhof" oder einen reinrassigen Labradorwelpen vom Züchter zu suchen und haben auch schon entsprechende Kontakte aufgenommen.
Von einem Welpen "vom Bauernhof" möchte ich dringend abraten, wenn Du darunter Hunde verstehst, die produziert werden, weil die Besitzer zu faul sind ihre Hündin zu beaufsichtigen oder kastrieren zu lassen.
Manche Mutterhündinnen "vom Bauernhof" fristen ein trauriges Dasein als Gebärmaschinen. Der Gedankengang ist leider meistens folgender: Kastration ist Geldverschwendung. Die Hündin füttert die Welpen, und der Dreck ist kein Problem, wenn die Welpen sowieso mit im Schweinestall sind. So entstehen vorläufig keine Kosten. Wenn die Welpen dann mit 4-5 Wochen das Fressen anfangen, werden sie abgegeben. Da die Welpen ja nicht geimpft werden, sind dann die 50 DM pro Hund praktisch Reingewinn.
Diesen Vorgang gibt es natürlich in verschiedenen Stufen. Nicht alle Welpen vom Bauernhof werden vernachlässigt und laufen nur als kleine Einnahmequelle nebenbei. Doch allein die Tatsache, daß Mischlingswelpen in die Welt gesetzt werden, obwohl die Tierheime davon überquellen, ist ein Grund von solchen Hunden die Finger zu lassen.
Wenn es also ein Mischlingswelpe sein darf, dann untertütze doch bitte die Tierheime und fördere nicht die verantwortungslose Produktion von Mischlingswelpen - von denen ja doch die Hälfte früher oder später im Tierheim landet - oder an schlimmeren Orten...
Ich bin auch deshalb etwas allergisch auf Hunde "vom Bauernhof", weil das der Ort ist, von dem die Tierheime häufig ihre Welpen bekommen - bzw. wo der Tierschutz Welpen und Mutterhündinnen mit viel Überredungskunst und notfalls mit Polizei - herausholen muß. Die Welpen werden dann in gute Hände vermittelt und die Mutterhündin bekommen die Besitzer kastriert zurück. Die meisten Leute sind dann eigentlich ganz froh, wenn sie sich nicht mehr um den ständigen Nachwuchs kümmern müssen.
Daß man auch beim Züchter aufpassen muß, zeigt sich immer wieder. Ständig werden neue "Züchter" entdeckt, die jahrelang vor sich hinwirtschafteten, ihre Hunde unter schlimmen Bedingungen in ehemaligen Schweineställen hielten, ohne Auslauf, ohne Zuwendung, und die Leute kauften jahrelang ohne zu fragen die niedlichen kleinen Wollknäule, die ihnen der "Züchter auf den Arm legte. Schon mancher Hundebesitzer hat einen solchen Kauf bereut, wenn sich sein süßer Welpe zu einem unberechenbaren Nervenbündel entwickelte. Solche Hunde sind eigentlich auch "Bauernhofhunde", denn was macht es schon für einen Unterschied, ob die Hunde alle gleich aussehen oder nicht? Nur den, daß gedankenlose Käufer wesentlich mehr Geld hingelegt haben, und sich die tierquälerei für den "Züchter" wirklich lohnt.
Deshalb meine Bitte: Welpen nur bei einem Züchter kaufen, dem man genau auf den Zahn gefühlt hat (Mutter zeigen lassen, mehrfach die Welpen besuchen, etc.) - oder, wenn man gleichzeitig etwas Gutes tun möchte, im Tierheim.
Viele Grüße!
Eva