beagle welpe frißt alles (Ja, alles!)
07. Januar 1998 00:24

hallo,
unser beagle, fast 4 monate alt, ist sehr gierig darauf, alles
mögliche und unmögliche zu fressen. Wir passen zwar auf, dass
er nichts alles aufnimmt; aber gerade beim herumtoben im garten
nimmt er dinge auf, die er trotz wiederholter ermahnungen einfach
nicht liegen lässt. als langjährige hundebesitzer haben wir mit
anderen welpen nicht diese erfahrung gemacht. wer hat hilfe, wie
wir uns ausser konseqentem entfernen der beute erfolgreich
durchsetzen können, dass aus unserem beagle kein "allesfresser"
wird? danke für antwort, petra


08. Januar 1998 00:04

Hallo Petra,
ich habe auch einen Beagle (nun 6 Monate) und dies ist nun schon mein
zweiter. Die Kleinen fressen nun mal gerne alles mögliche und (un)mögliche
ob ihnen das bekommt oder nicht, da kommen sie erst dahinter, wenn sie's
mal probiert haben. Das legt sich aber nach einer Weile ganz von selbst,
und die kleinen lernen recht schnell, was ihnen gut tut und was nicht.
Wichtig ist eben alles was ihren Kleinen in Gefahr bringt aus dem Weg zu
räumen. (Stromkabel!!!, aber auch zB. bestimmte Zimmerpflanzen wie z.B Difenbachie sind giftig
Plastikdeckel (splittern aber auch manche Holzgegenst. splittern scharfkantig)
Und dann natürlich die Wurmkur regelmäßig durchführen. Verbieten, bzw
Ermahnen macht nur dann Sinn, wenn es sich um für den Welpen wiedererkennbare
Gegenstände handelt (z.B. Schuhe) "Müll" kann der Hund nicht erkennen bzw differenzieren. Frißt
er auffallend viel Graß, Wurzeln oder Rinde soll angeblich ein Kaffeelöffel
Pflanzenöl im Futter helfen, das hab ich aber selbst nie probiert.
Ansonsten sollten Sie eben versuchen die Aufmerksamkeit des kleinen umzulenken
und den "Müll" so uninteressant wie möglich erscheinen zu lassen. Hier bewirkt
ermahnen bzw schimpfen das genaue Gegenteil, cool bleiben und mit dem Spielzeug
winken ist besser.
Viele Grüße Klaus


09. Januar 1998 07:42

hallo,
unser beagle, fast 4 monate alt, ist sehr gierig darauf, alles
mögliche und unmögliche zu fressen. Wir passen zwar auf, dass
er nichts alles aufnimmt; aber gerade beim herumtoben im garten
nimmt er dinge auf, die er trotz wiederholter ermahnungen einfach
nicht liegen lässt. als langjährige hundebesitzer haben wir mit
anderen welpen nicht diese erfahrung gemacht. wer hat hilfe, wie
wir uns ausser konseqentem entfernen der beute erfolgreich
durchsetzen können, dass aus unserem beagle kein "allesfresser"
wird? danke für antwort, petra

Hallo Petra smiling smiley
Ich habe zwar leider keinen Rat für Dich, aber mein Beagle 12 Wochen alt, macht das auch. Ich passe stark auf und hole ihm alles wieder aus dem Mund. Irgendwann begreift er es sicherlich.
Allerdings schluckt er vieles sofort runter ohne es zu kauen. Aber bisher ist ihm noch nicht schlecht geworden zum Glück :-)

Elzie


09. Januar 1998 15:36

Hallo Petra
anscheinend frißt auch Dein Beagle-Baby den Garten auf! Mein
Standpunkt ist:
macht nix, laßt ihn doch. Der Kleine will nun mal die Welt
entdecken und sollte dies auch tun dürfen. Auch wenn er mal Bauchweh
oder Erbrechen riskiert. Dem Kleinen den "Unrat" aus dem Maul zu nehmen
halte ich für absolut verkehrt. Gerade dieses Verhalten bringt den Hund
doch erst dazu, schnell das "Etwas" runterzuschlucken um die "Beute"
vor unserem Zugriff zu sichern, ein vollkommen natürliches Verhalten.
Dieses Rumkauen auf allem Möglichen ist doch völlig normal, jedes Kind
"befingert" seine Welt doch auch. Dieses Verhalten legt sich von ganz
alleine, wichtig ist doch nur, das er nichts erwischt was ihm
gefährlich werden könnte. Die wirklich gefährlichen Dinge sind sowieso
im Haus zu finden (Stromkabel, Putzmittel, Medikamente, u.s.w.)
Dieses Verhalten ist vielleicht beim Beagle-Welpen ausgeprägter es
wäre ja auch verwunderlich, wenn es nicht so wäre.
Gerade der Beagle ist doch ein Hund, der zum Schnüffeln und
Stöbern von uns Menschen gezüchtet wurde. Wir haben uns diese Rasse
zu Jagdzwecken gezüchtet, wir wollten einen "spursicheren, passionierten und
ausdauernden" Jagdhund. Früh übt sich eben...
Nun hat er diese Eigenschaft und gerade diese ist jetzt beim "Freizeit-Beagle"
unerwünscht? Das kann's ja wohl nicht sein...
Ich kenne meine Beagle fast nur mit der Nase am Boden, so sind sie eben.
Das "beste(?)" was ich mal erlebt habe, war eine Beagle-Züchterin(!) die
ihre Hunde nur mit Maulkorb in den Garten ließ, um sie am stöbern zu
hindern. Hier liegen doch Welten zwischen Herr(bzw. Frau) und Hund und
ein gehörige Portion Unverständnis für den Beagle.
Weitere "Unarten" dieser Rasse sind natürlich zu erwarten. Früher oder
später wird der kleine Mal die große Flatter machen sobald er die
Gelegenheit dazu hat, eine Folge des ausgeprägten Jagdtriebes.
Auch das kann einen zur Verzweiflung bringen, wenn es nicht gelingt,
den Instinkt des Hundes in geeignete Bahnen zu lenken.
Und bald stellt sich heraus, daß der Beagle absolut kein Wächter ist
und nicht im Traum daran denkt Haus und Hof gegen Eindringlinge
zu verteidigen, sondern freudig jeden Fremden begrüßt, auch wenn's
ein noch so lästiger Vertreter ist, schon ist die nächste Entäuschung
da...das wäre doch schade.
Natürlich wird der Hund nicht zum "Allesfresser" und er soll auch lernen
generell nichts aufzunehmen und zu fressen, dazu ist er aber mit 12
Wochen noch zu klein. Ignorieren und ablenken, (bevor er Nachbars Rosen
frißt), halte ich für das einzig richtige Verhalten gegnüber dem
kleinen "Vielfraß". Darüber hinaus sollte jede Menge "Spielzeug" (auch
im Garten) zur Verfügung stehen, auf dem der Hund rumkauen "darf", ein
alter Schuh, Tennisbälle, Kauknochen oder ein altes Stofftier (ohne Plastikaugen)
ist doch sicher aufzutreiben.

Gruß Klaus


09. Januar 1998 22:42


Hallo!

Auch wenn ich Klaus absolut zustimme, daß junge Hunde mehr auf allen möglichen und unmöglichen Sachen herumkauen, als sie das als erwachsener Hund tun, so kann sich das doch zum Problem entwickeln. Hunde, die Exkremente, ja sogar Steine fressen, sind gar nicht so selten. Dabei ist es schon schlimm genug, wenn der Hund unterwegs "nur" fressbares vertilgt. Auch wenn nicht jeder Wurstzipfel am Wegesrand gleich vergiftet sein muß,
er kann sich dabei ganz schön den Magen verderben.
(Da gibt es z.B. die Geschichte von dem Airdale Terrier, der als Notfall zum Tierarzt eingeliefert wurde. Als dieser dem armen Tier den Bauch aufschnitt, zog er schließlich einen angekauten Topflappen hervor. Dieser Hund wäre also beinahe an einem verschluckten Topflappen gestorben. Wäre zum Lachen, wenn es nicht so schlimm wäre!)

Ein Hund muß also zu seiner eigenen Sicherheit irgendwie lernen, daß man nicht alles, was man unterwegs findet, fressen darf, sondern daß man es lieber Herrchen oder Frauchen bringt und gegen etwas Leckeres eintauscht.

Wie Klaus auch schon beschrieben hat, ist es das Wichtigste, daß der Hund das Wegnehmen seiner Beute nicht als negatives Erlebnis betrachtet. Also auf keinen Fall laut schimpfend auf den Hund zulaufen, sondern im Gegenteil freundlich lockend vom Hund weggehen und ohne große Worte das unerwünschte Etwas (so ekelhaft es auch sein mag) unter viel Loben und Streicheln aus dem Maul nehmen und dafür mit irgend etwas super Leckeren belohnen.

Wenn man unterwegs etwas liegen sieht, von dem man weiß, daß der Hund es vermutlich fressen wird, dem Hund VORHER verbieten, den Gegenstand anzurühren. Also am besten einen Auftrag wie z.B. "Weiter" oder "Fuß" geben und daran vorbei laufen. Will der Hund die Beute haben und zerrt zu ihr, sagen wir mit bestimmter Stimme"Laß es!" und geben ihm z.B. den Auftrag Sitz. Für einen jungen Hund ist es nur natürlich, daß ein ranghöheres Rudelmitglied eine interessante Beute für sich beansprucht. Es ist wichtig, daß man mit dem Hund so lange übt, bis er ohne Probleme an dem verlockenden Etwas vorbeigeht. Dann aber sofort mit einem Leckerbissen ganz dick loben.

Mit Clickertraining kenne ich persönlich mich zwar gar nicht aus, ich könnte mir aber vorstellen, daß man gerade bei der Situation des unerwünschte Sachenaufnehmens sehr gute Erfolge damit erzielen kann. Solche Erklärungen überlasse ich aber den Experten. (Merkt Ihrs? Ich schiebe den schwarzen Peter weiter ;-))

Viele Grüße!
Eva