Hi Isis,
ich habe ein Landseergeschwisterpaar aufgezogen (Rüde und Hündin). Es
ist wirklich (fast) doppelte Arbeit. Gut, zum Spaziergang nimmt man ja
beide mit, aber Erziehung und Ausbildung muß man auf jeden Hund einzeln
abstimmen. Und wie auch schon erwähnt wurde: gut beobachten, wer was
anstellt. Da Landseer doch etwas größere Hunde sind, habe ich, wenn ich
mit beiden alleine unterwegs war, einen links und einen rechts gehen
lassen. Dabei zeigte sich der Rüde als der cleverere, er hat das schnell
kapiert, daß er je nach Situation mal links, mal rechts bei Fuß zu gehen
hat. Aber: was dem einen nicht eingefallen ist, das hat dann bestimmt
der andere gebracht. Nerven braucht man wirklich gute. Auch zwischen
Rüde und Hündin ist nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen. Da
fliegen schon auch mal die Fetzen, werden Standpunkte sehr eindeutig
diskutiert... Vielleicht liegt es auch daran, daß sie gleich alt sind,
miteinander in die Flegelphase usw. kommen.
Nun noch was allgemeines: ich habe damals zwei Hunde genommen, weil ich
dachte, sie wären glücklicher, könnten sich gegenseitig so viel geben,
was ich als 'Menschenhund' nicht kann. Als wir im März unsere Hündin
einschläfern lassen mußten, dachten wir, der Rüde wird das nicht über-
leben. Das Gegenteil war der Fall: er genießt es nun sichtlich, im
Mittelpunkt zu stehen, blüht zusehends auf. So im Nachhinein werde ich
den Verdacht nicht los, daß er immer irgendwie ein bißchen unter seiner
Schwester gelitten hat (die eindeutig der Chef war...).
Vielleicht hilft das Deiner Freundin ja ein bißchen weiter.
Liebe Grüße
Martina mit Anhang