Hallo,
nachdem bei meinem Hund im Alter von 8 Monaten schwere HD festgestellt wurde, quält mich auch die Frage, ob ich ihr zuviel zugemutet habe. Ich bin mit 14 Wochen zwar insgesamt noch nicht ganz so viel unterwegs gewesen wie du, aber eine 3/4 Stunde Toben mit anderen Hunden kam vor, und mit 5 Monaten war ich auch schon wesentlich länger unterwegs.
Nach allen Meinungen die ich bekommen habe, gibt es wohl schon ein ZUVIEL, auch wenn der Welpe keine Ermüdungserscheinungen zeigt. Allerdings ist das sicher nicht die alleine Ursache für HD, die ist eben auch erblich, und wird durch zu schnelles Wachstum oder Übergewicht ebenfalls begünstigt.
Hier mal eine genaue Empfehlung von Dr. Koch von der Uniklinik Zürich, ihm nachhinein hätte ich die gerne befolgt, einfach um auf der sicheren Seite zu sein.
Liebe Grüße und keine Panik,
Birgit
Universität Zürich
Kleintierchirurgie
Weisungen der Abteilung Kleintierchirurgie des Tierspitals Zürich bezüglich Aktivität von Welpen und Junghunden (Dr. Daniel Koch, Kleintierchirurgie)
Welpen (bis 4 Monate ):
- Kontakt mit anderen Hunden soll regelmässig stattfinden (sofern geimpft)
- Bevorzugt mit Hunden gleicher Grösse und gleichen Alters (Ermüdung) spielen lassen
- Spielzeit begrenzen auf ca. 15 Minuten
- Spaziergänge mit dem Hund sind besser als wildes Toben. Allerdings muss aufgepasst wer-den, da sich Hunde leicht überschätzen, denn sie laufen dem Alpha-Tier (Besitzer) bis zur völligen Erschöpfung hinterher
- an der Leine soll maximal 15 Minuten gegangen werden
- Springen (v.a. abwärts) ist verboten
- Treppen laufen: nur wenige, flache Stufen
Junghunde (4 bis ca. 8 Monate):
- Spaziergänge können langsam gesteigert werden bis maximal 1 Stunde
- Wildes Toben mit anderen Hunden soll nicht gefördert werden, da durch die unregelmässige und unkontrollierte Bewegung Schäden am Muskel- und Gelenkapparat entstehen können
- Spielen ist mit gleich grossen Hunde zu bevorzugen
- Zügiges Laufen bis zu 30 Minuten Dauer ist erlaubt
- Treppen laufen ist erlaubt, sollte aber kontrolliert werden (an der Leine, Sprünge vermeiden)
- Schwimmen ist zu unterstützen (fördert den Muskelaufbau und schont die Gelenke)
Allgemein:
- Das Training soll stetig und langsam gesteigert werden
- Es sollte auf griffige Bodenbeläge geachtet werden (Springen und Spielen auf rutschigem Untergrund ist gefährlich)
- bis 18 Monate ist darauf zu achten, dass das Gewicht an der unteren Grenze bleibt. Dabei ist zu bemerken, dass eine Gewichtsreduktion zu 90% über reduziertes Futter und nur zu 10 % über gesteigerte Aktivität stattfindet.
- Auf eine ausgewogene Ernährung ist zu achten (keine Calcium-Zusätze)
- Joggen und Fahrradfahren sollte man erst mit ausgewachsenen Hunden, zur Angewöhnung kann man kurze Uebeungsstrecken auch mit jüngeren Hunden angehen
- Grundsätzlich sollen Spazierrouten gewählt werden, die abgebrochen werden können (klei-ne Runden)
- Auf Müdigkeitserscheinungen wie Absitzen oder Hinterhertrotten achten
- Mehrmalige kurze Spaziergänge sind besser als wenige lange
- Niemals den Hund zum Weiterspielen motivieren, wenn der Hund von selbst mit Spielen aufgehört hat (Kinder !)
- Gleichmässige Bewegung ist besser als abrupte