Beagle-Welpe schnappt!
30. Juni 1998 09:44

Wir haben seit fast 3 Monaten einen Beagle (5 1/2 Monate alt),
der trotz liebevoller Umgebung zum Schnappen neigt und auch keine Kinder mag.
Es ist der 2. Hund den ich großziehe, der erste ist überaus freundlich,
läßt sich beispielsweise Knochen wegnehmen und könnte sogar auf Kinder
aufpassen (Dobermann-Windhund Mischling ). Der Beagle-Welpe hat fast täglich Kontakt
mit dem anderen Hund und spielt auch völlig normal mit anderen Hunden, die er kennt.
Vor fremden Hunden zeigt sie meist Angst und Neugier, aber selten ein unterwürfiges Verhalten.
Sie bekommt dann oft eine Bürste und duckt sich. Ebenso ist das bei Kindern: Sie bellt
und hat eine Bürste. (je kleiner das Kind, desto schlimmer).
Seit sie bei uns ist hat sie keinerlei negative Erfahrungen mit Kindern/Hunden gemacht.
Seit einer Weile knurrt sie auch meinen Mann und mich in gewissen Situationen an: wenn sie müde ist
und in Ruhe gelassen will, aber trotzdem jemand sie anfässt und wenn sie etwas genommen hat was sie nicht haben soll
und das weggenommen bekommt. Letzteres kann ich zwar vom Hund aus gut verstehen, dennoch darf sie nicht nach ihren Leuten schnappen, oder?
Ich weiss nicht, wie wir ihr das abgewöhnen sollen (wenn das überhaupt geht) und möchte nichts Falsches tun.
Wir sind seit wir sie haben in einer hundeschule, die sagten uns das gleiche, was wir auch gemacht haben:
Es nicht dulden, deutlich machen, das sie nicht schnappen/knurren soll, schütteln
und sie dann ignorieren. Meiner Meinung nach wirkt das aber ganz und gar nicht. Am ehesten gelingen Ablenkungsmanöver, um
sie wieder zur Freundlichkeit zu bringen. Aber das hat schliesslich nur in dem Moment Erfolg!
Da sie noch ein Welpe ist, hoffe ich ihr das wieder abgewöhnen zu können!
Hat/ hatte jemand vielleicht ähnliche Probleme mit seinem Hund? Ich bin für jeden Tip dankbar!!





30. Juni 1998 17:29

Hallo Sonja!
Einen Tip habe ich zwar nicht direkt, aber mein Hund (jetzt zwei Jahre alt) knurrt auch meine Mutter an, wenn er in Ruhe gelassen werden will oder schnappt nach ihr, wenn sie ihn bürsten will.
Wenn das passiert, dann brüllt meine Mutter ihn an, und macht irgendeine Übung. Beim Bürsten hat sie Handschuhe an, dann fühlt meine Mutter sich wohler. Versucht der Hund zu schnappen, schimpft meine Mutter und schüttelt sie am Kragen. Ich glaube das Wichtigste ist, mit dem Angefangenen nicht aufzuhören. Also wenn meine Mutter den Hund streicheln will und er knurrt sie an, dann sagt sie "jetzt erst recht" und streichelt ihn ganz feste.
Nach zwei, drei Minuten wieder.
Es ist jetzt auch schon viel besser geworden. Nur ab und zu hat er seine Macken.
Vielleicht nützt dir das was. Auf jeden Fall weißt du, daß du nicht alleine mit deinem Problem dastehst.

Schöne Grüße
Veonika


01. Juli 1998 23:13

Hallo Sonja,

ich glaube, dass euer Beagle seine Rangordnung in der Familie festsetzen will. Ungefähr in diesem Alter hat unsere Hündin auch angefangen, die Kinder anzuknurren, wenn sie ihrem Knochen zu nahe kamen. Wir haben das ganz ruhig gelöst, indem wir sie dann immer ein paar Gehorsamsübungen machen ließen (Sitz, Platz, bleib), zuerst von mir (ich bin die "Rudelchefin" und dann aber auch vom jeweils betroffenen Kind. Der Hund mußte sich dann, in meinem Beisein , den Knochen wegnehmen lassen und bekam ihn dann, wenn nicht geknurrt wurde, zurück. Bei uns war das Problem ziemlich schnell vorbei.
Es kommt aber auch darauf an, welche Erfahrungen sie vorher gemacht hat. Schütteln, schreien und schimpfen hilft aber bestimmt nicht, eher Geduld und dem Hund ruhig klarmachen , wo sein Platz in der Familie ist. Mir hat auch sehr viel die Lektüre eines Buches geholfen, das ich hier im yorkie´s von anderen empfohlen bekommen habe, es ist zwar nicht ganz billig, aber echt sein Geld wert, vor allem, wenn man wie wir seinen ersten Hund hat. Es heißt: "Was tu ich nur mit diesem Hund" von Eric H.W.Aldington.
Laß doch mal hören, ob ihr Erfolg hattet und welche Lösung ihr gefunden habt.

Liebe Grüße von Sanne und Rudel (5 Menschen, 1 Hund , 1 Katze, 1 Hase)


24. August 1998 16:45

:Hallo Sonja,
:
:ich glaube, dass euer Beagle seine Rangordnung in der Familie festsetzen will. Ungefähr in diesem Alter hat unsere Hündin auch angefangen, die Kinder anzuknurren, wenn sie ihrem Knochen zu nahe kamen. Wir haben das ganz ruhig gelöst, indem wir sie dann immer ein paar Gehorsamsübungen machen ließen (Sitz, Platz, bleib), zuerst von mir (ich bin die "Rudelchefin" und dann aber auch vom jeweils betroffenen Kind. Der Hund mußte sich dann, in meinem Beisein , den Knochen wegnehmen lassen und bekam ihn dann, wenn nicht geknurrt wurde, zurück. Bei uns war das Problem ziemlich schnell vorbei.
:Es kommt aber auch darauf an, welche Erfahrungen sie vorher gemacht hat. Schütteln, schreien und schimpfen hilft aber bestimmt nicht, eher Geduld und dem Hund ruhig klarmachen , wo sein Platz in der Familie ist. Mir hat auch sehr viel die Lektüre eines Buches geholfen, das ich hier im yorkie´s von anderen empfohlen bekommen habe, es ist zwar nicht ganz billig, aber echt sein Geld wert, vor allem, wenn man wie wir seinen ersten Hund hat. Es heißt: "Was tu ich nur mit diesem Hund" von Eric H.W.Aldington.
:Laß doch mal hören, ob ihr Erfolg hattet und welche Lösung ihr gefunden habt.
:
:Hallo Sanne,
nachdem nun einige Wochen vergangen sind möchte ich kurz berichten, wie es mit der Hundeerziehung weiter ging!
Der Tip mit dem Buch war klasse, das hat schon sehr viel geholfen. Zwar haben wir die immer wieder angesprochene 3-Wochen -Kur nicht gemacht (Aldington schreibt, die solle man nicht anwenden, wenn der Hund zwischen 6-8 Monate alt ist, weil das eine kritische Zeit ist)
aber viele Verhaltensweisen und Situationen konnten wir nun besser deuten und richtig drauf reagieren. So wie Aldington es mehrmals beschreibt war es auch bei uns: weil sich unser Verhalten zum Hund durch die Lektüre geändert hatte, änderte sich auch das Verhalten des Hundes zu uns und die angeblichen Probleme verschwanden praktisch von selbst.
Amy hat gar nichts mehr gegen Kinder sondern freut sich, wenn sie welche sieht. Im Urlaub hat sie ein paar Kinder verschiedenen Alters kennengelernt, die dann immer mit ihr spielten. Die guten Erfahrungen mit diesen Kindern überträgt sie nun auf alle die sie irgendwo sieht. Auch läßt sie sich nun von uns Sachen wegnehmen und auch anfassen wenn sie schläft.
Sie hat gelernt, das ihr nichts passiert wenn sie beim Schlafen gestört wird. Sich Sachen wegnehmen zu lassen, die sie irgendwo gestohlen oder aufgenommen hat (z. B. auf der Strasse ) haben wir ihr mit einem Trick beigebracht: wir tauschen! Sie bekommt etwas (natürlich nicht immer)wenn sie das Objekt ausgibt. Das mag vielleicht nicht ganz korrekt sein, aber so ist sie sehr freundlich wenn man ihr was wieder wegnimmt.
Uns knurrt sie gar nicht mehr an und ist insgesamt nicht mehr so ängstlich wie vorher sondern viel fröhlicher und neugieriger.
Durch das Buch habe ich einiges gelernt, was ich gar bemerkt habe. Der Hund meiner Eltern ist die Liebenswürdigkeit in Person und nach einigen Jahren Hundeschule sehr gehorsam. Durch das Lesen von Aldingtons Buch habe ich aber gemerkt, wie dieser Hund tatsächlich im Haus das Ruder in der Hand hat und alle bestimmt. Zwar auf eine freundliche Art, aber so das jeder das macht was er will!
Ich habe ihnen jetzt auch das Buch zum Lesen gegeben...aber sie wollen den Hund genau so wie er ist und nicht anders.
Wir jedenfalls kommen mit unserem Beagle nun sehr gut zurecht und wollen uns deshalb für den guten Tip bedanken!!!
Viele Grüße,
Amy und ihre Leute