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zu jung für den Hundeplatz?

geschrieben von Yvonne & Hexe(YCH) 
zu jung für den Hundeplatz?
05. Juli 1999 07:27


Hallo an alle,

auf unserem Hundeplatz gibt es derzeit einen Welpen. Ich bin mir nicht ganz sicher, denke aber, daß es ein Kaukasischer Schäferhund ist.

Die ersten 10 Minuten haben die Leute mitgemacht. Es ging da um Erziehung zur Leinenführigkeit. Der Hund mußte dabei ziemlich hinterhergezogen werden, setzte sich manchmal einfach hin und war nicht weiter zu bewegen. Dann ging es wieder ein paar Meter weiter. Nach diesen 10 Minuten habe ich die beiden erstmal in eine Pause geschickt.

Bei der nächsten Übungseinheit habe ich sie dann weiter spielen und ausruhen lassen, da daß lernen von "Sitz aus der Bewegung" in meinen Augen für diesen Hund noch zu früh ist. (Normal geht er in der Welpengruppe, aber der Trainer dafür war gestern nicht da, so daß alle Hunde [insgesamt 7, davon 2 aus der Welpengruppe, der andere war ein 8-monatiger Briard] in einer Gruppe liefen)

Der Hund hatte im ganzen eine 3/4 Stunde Pause und sollte in der letzten Einheit (nochmals Leinenführigkeit) noch ein paar Meter mitlaufen. Da ging kein Weg rein.

So weit so gut. Nur schienen mir die Besitzer nicht in der Lage, den Hund zum Mitmachen zu motivieren. "Er will einfach nicht... - es ist ja sooo warm". Ich befürchte allerdings, wenn sie so weiter machen, wird demnächst der Hund bestimmen, wann er was macht und wann er eben keine Lust hat.

Da ich mit Welpen bisher noch keine Erfahrung habe (diese Gruppe übernimmt sonst ein anderer Trainer), bin ich mir nicht sicher, ob es für den Hund tatsächlich zu viel war, ihn in 2 Übungseinheiten mit entsprechender Pause dazwischen mitgehen zu lassen. Ist er noch zu jung dafür? Sollte die Pause größer sein? Oder verhalten sich die Leute tatsächlich falsch, wenn sie nicht weitermachen, so bald sich der Hund das erste Mal sturstellt, sich hinsetzt und nicht weitergeht?

Für Hinweise (auch wie man das den Leuten am besten erklärt) wäre ich sehr dankbar.

Yvonne und Hexe

05. Juli 1999 09:14

Hallo Yvonne!

Solche Situationen kenne ich leider zu genüge!! Da ist man geneigt zu fragen: "Warum sind sie überhaubt hier, wenn sie schon alles wissen?"
Aber nun zu Deiner Frage: Du hast leider nicht geschrieben, wie alt dieser Hund ist. Mich irritiert ein wenig, daß ein 8-monatiger Briard noch in der Welpengruppe ist. Für mich ist das ein Junghund, von dem man schon andere Dinge erwarten kann als von einem Welpen. Da ist ein wenig Fußgehen in der Gruppe in Ordnung. Bei einem Welpen sieht das anders aus. Ich denke, vor allem in der Gruppe können sich viele Welpen nicht gut konzentrieren. Man beginnt vielleicht mit spielerischen drei Metern Fußgehen (am besten ohne Leine nur durch Futter oder Spieli motiviert).
Ich habe immer versucht den Teilnehmern die "Unterordnung" (furchtbares Wort!!!) als kontrolliertes Spiel darzustellen. Die schnellsten Erfolge erzielt man meiner Meinung nach durch das Kommando "Sitz". Man spielt ganz toll mit dem Hund und seinem Spielzeug (möglichst etwas zum zergeln) und reißt auf einmal das Spielzeug über den Kopf von dem Hund und sagt freudig "Sitz!". Die meisten Hunde sind dann so auf das Spieli fixiert, daß sie sich sofort hinsetzen. Dann kann das Spiel weitergehen. Wichtig ist dabei: Der Hund kann gar nichts falschmachen!! Ich kann einen Hund ja nur bestrafen, wenn er sich des Fehlers bewußt ist. Kennt er das Sitzkommando noch nicht, kann er es also auch nicht verweigern!!! Wenn man das fünf Minuten gemacht hat, ist dringend Pause angesagt. Das wird der Hundeführer wahrscheinlich eher merken als der Hund ;-))!
Bei Besitzern, die immer wieder behauptet haben, ihr Hund spiele nicht, habe ich gezeigt, daß der Hund sehr wohl spielt, indem ich es mit ihm vorgemacht habe. Man sollte dabei aber diplomatisch vorgehen und sich ein Hintertürchen offenhalten, falls der Hund auch nicht mit einem selbst spielt. (Wäre ja sonst ein wenig peinlich ;-) ). Z.B: "Darf ich das mal bei Ihrem Hund ausprobieren? Ich kann ja nichts von Ihnen verlangen, was ich selber nicht hinbekomme." Bis jetzt hat es mit dem Spielen aber immer funktioniert!!
Ich habe festgestellt, daß es den Teilnehmern enorm hilft, wenn man die Lektion mit seinem eigenen Hund vormacht. Sie können sich dann viel besser vorstellen, was gemeint ist. Ich habe meine Hunde immer dabei (auch schon als Welpe!!) und kann so meine Argumente am lebenden Objekt demonstrieren.
Das Fußgehen würde ich erst anfangen, wenn die Besitzer spielen können!! Wenn das Sitzkommando fest ist, hat man überall eine hervorragende Notbremse, auch wenn der Hund z. B. "Hier" nicht kennt.

Viel Spaß beim Ausprobieren!!
Grüße an Hexe!

BirgitSC


05. Juli 1999 08:25

Hallo Yvonne!
Wie alt ist denn der Welpe?
Hat er in der Pause wild getobt oder - wegen der Hitze - nur hecheld in der Ecke gelegen?
yawning smiley)
Daniela

05. Juli 1999 08:41

Hi Yvonne,

neulich habe ich in unserer Staffel eine Übungseinheit übernommen, da war eine Frau mit einer ganz ähnlichen Einstellung, nämlich der "das schafft mein Hund doch eh nie!". Ich habe dieser Frau dann geraten am besten wieder nach Hause zu gehen, denn mit dieser Arbeitseinstellung kann ich wenig anfangen.
Auf dem Hundeplatz ist das ähnlich, wer keine Motivation hat, dem sollte man ganz klar die Meinung sagen, zwar freundlich, jedoch bestimmt. Entweder die Leute akzeptieren dass, oder Du siehst sie nie wieder. Mit solchen Menschen nimmt man sich selbst den Spass an der Arbeit, und das ist den anderen Hundeführern nicht fair gegenüber.

Ich glaube es gibt kaum einen Hund, der zu jung für den Hundeplatz ist. Man muss halt sehen wieviel man einem jungen Hund zumuten kann. Aber alleine wengen dem Wetter gibt es wenige Leute und Hunde, die sich gleich entmutigen lassen.

Die beste Motivation, die ich kenne, ist die über Spielzeug. Wir verwenden dafür die sog. Beisswurst, die man in jeder besseren Zoohandlung bekommen kann. Der Vorteil der Beisswurst ist, dass man sie auch als Anfänger sehr gut handeln kann und sie ist so gut wie unkaputtbar. Ein weiterer Vorteil ist, sie ist waschbar...

mit lieben Grüßen

Christina

05. Juli 1999 08:53

Hallo Daniela,

: Wie alt ist denn der Welpe?

Er ist 4 1/2 Monate alt.

: Hat er in der Pause wild getobt oder - wegen der Hitze - nur hecheld in der Ecke gelegen?

Zum Teil hat er herumgeschnüffelt und nachdem ich auch den Briard in eine Pause geschickt habe, hat er mit diesem etwas herumgeblödelt, die beiden haben aber nicht in der Gegend rumgetobt.
Hin und wieder hat er sich auch mal hingelegt und ausgeruht.

Ich bin mir halt unsicher, ob die ersten 10 Minuten für ihn genug waren, oder ob er das Alter hat, um nach entsprechender "Denkpause" :-)) noch einmal 10 Minuten was mitzumachen.
Hier fehlt mir einfach die Erfahrung, da wir unsere Hexe auch im Alter von 7 Monaten bekommen haben und die "Welpenzeit" selbst nicht durchgestanden haben.

Liebe Grüße

Yvonne und Hexe


05. Juli 1999 09:51

Hi Yvonne!
Der Rotti meiner Eltern hat sich diesem Alter (5 Monate) ganz ähnlich verhalten, wenn er nicht weiter wollte oder konnte (zu müde) hat er sich erstmal hingesetzt und gestreikt.
Ich glaube ein solches Verhalten ist eventuell auch rassetypisch, denn meine Setter sind viel zu lebhaft und auch zu leicht ablenkbar, um sich einfach trotzig hinzusetzen. Der Retriever meiner Eltern ist mit einem gestrengen Wort immer wieder aufmerksam geworden. Verschiedene Rassen - verschiedene Temperamente vielleicht?
Laß den Leuten einfach ein bißchen Zeit, ich denke, der eine Hund legt mehr Lerneifer an den Tag, der andere weniger. Wie auch die Besitzer.
Liebe Grüße
Daniela