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Welpe und kleine Kinder

geschrieben von Veronika(YCH) 
Welpe und kleine Kinder
08. Februar 2002 21:40

etwas weiter unten im Forum habe ich vor einiger Zeit die Probleme mit meinem Labbi-Welpen u. Thema bellen angefragt.
Mit etwas Geduld haben wir's schon ganz schön hinbekommen, jedenfalls bellt er nicht mehr so oft. Den Grund des Bellen konnten wir bisher jedoch noch nicht analysieren. Was mir jetzt viel mehr Kopfzerbrechen bereitet, ist, dass er offenbar mit kleineren Kindern seine argen Probleme hat. Also selbst beim Anblick eines Kinderwagens fängt er an zu bellen und zu knurren. Die Kinnings meiner Freundin 3 und 5 Jahre, bellt u. knurrt er ständig an, sobald sie sich auch nur irgendwie bewegen, egal ob sie auf ihn zugehen oder eben überhaupt nur in seiner Sichtweite sind. Mit größeren Kindern wiederum hat er überhaupt keine Probleme.

Gruss Veronika


08. Februar 2002 23:02

Hi Veronika,

das Thema kleine Kinder ist sicher nicht ungewöhnlich: Für einen Hund ist es häufig nicht so leicht einzuschätzen, was so ein "kleiner, sich komisch bewegender" 2Beiner sagen und ausdrücken will...

Ich vermute mal, dass Dein Welpi (wie alt ist er überhaupt???) beim Züchter kaum Kontakt zu Kindern in dieser Altersklasse gehabt hat und auch bei Euch noch nicht viel Kontakt zu den Kindern Deiner Freundin hatte?!

Es hört sich zumindest sehr nach Unsicherheit von Seiten Deines Hundes an, was er an Programm abspult, wenn er in Gesellschaft von Kindern ist! Wie sieht es denn aus, wenn die Kinder ihm mal was besonder Gutes zu Fressen geben??? Habt ihr sowas schon ausprobiert??? Wiener oder Käse wären sicherlich verlockend und könnten die Kinder in einem positiven Licht erscheinen lassen, es wird eine Art "Gewöhnungseffekt" eintreten und die Kiddies sind nach einiger Zeit sicher ganz normal für Deinen Hund....

Liebe Grüße,
Me & Bär

10. Februar 2002 22:30

Hi Veronika,
als Ergänzung zu Me's Anregung noch eine Idee von mir:
ich lasse meine Hunde vor der Leckerchenübergabe von Fremden sitzen. Das bringt Ruhe rein, für die Leute und für den Hund!
meine Hunde reagieren auf Handzeichen (für Sitz der erhobene Zeigefinger) sehr gut, ist leicht zu erklären und ist für die Hunde leichter zu akzeptieren als das oft sehr harsch gesprochene Komando!
Inzwischen setzen sich die Hunde schon freiwillig vor die Leute, wenn ich mit ihnen rede! (Wir haben viele ältere Damen in der Nachbarschaft die von mir mit Leckerchen ausgestattet wurden!) Gleiches mache ich mit allen Kindern, wenn sie sich für den Hund interessieren! Klar, die Hunde betteln, aber lieber betteln als knurren! ;-)Den Briefträger und sein Auto kennen sie schon von Ferne! Der sagte Freitag so harsch Sitz, daß sich die sensiblere Syrie gleich ins Platz legte! ;-)
Wenn Du kannst, organisiere solche Kinderkontakte möglichst täglich! Wichtig ist natürlich, daß die Kinder sich leiten lassen, nicht zu hektisch und laut sind!
Viel Erfolg und dran bleiben!
Sybille mit den herzerweichend bettelnden Briards Syrie und Binou

15. Februar 2002 04:36

Hi,

toller Ratschlag!
Und als Ergänzung
- wenn das Leckerli in der entsprechenden Situation nach den ersten paar Mal dann immer vom Besitzer kommt, der Fremde/die Kinder nur als Auslöser, als Signal, dass jetzt 'betteln durch braves Sitzen' lohnt, dient - dann fällt dass mit dem Betteln kaum mehr auf, weil die Hunde dann nämlich vorausschauen schon dichter beim Besitzer Sitz machen und dort hochschmachten - ach, was für ein treuer Hund!

Und auch wenn der Besitzer dann mal nicht dabei ist, wird - bei gelegentlichem Leckerli vom Fremden - dann ersatzweise wieder der Fremde direkt angeschnorrt. Klappt ganz gut.

P.S. wenn die Kinder eventuell zuerst einmal 'Sitz,bleib' machen könnten, kann ein unsicherer Hund seine Angst leichter überwinden. (Leckerli für braves Sitzen auch für die Kinder vorbereiten - MacDonalds?). Vielleicht hat die Freundin auch noch einen älteren Kinderwagen übrig, inclusive Windelgeruch, mit dem man schon einmal üben könnte, dass alles Wunderbare dieser Welt seit neuerem mit Kindern zu tun hat...

Super, dasss Du das Anbellen von Kindern gleich so ernst nimmst - aus der Unsicherheit eines Hundes vor diesen für ihn jetzt noch so ungewohnt wirkenden Lebewesen können rasch diverse Schwierigkeiten erwachsen.

Schau Dich im Net doch auch nach Informationen über Calming Signals/ Beruhigungs bzw. Beschwichtigungs Signalen um, mit denen kann man einen aufgeregten Hund am besten beruhigen.
Das ist wichtig, denn gutes Zureden versteht der Hund eher noch als Lob für sein Bellen oder Knurren - da verstehen Hunde leider rasch mal was verkehrt...
ebenso wie schimpfen - auf das die für Hunde logische Schlußfolgerung lautet: ach, die tragen mir immer Ärger ein, der Chef mag sie auch nicht, ganz schlechte Laune kriegt er dadurch - lieber noch fester angehen, rasch verjagen, eher Mutter die Monster wieder gesehen hat....

Wiebke

www.hunde-erziehung.at


15. Februar 2002 08:34

Hallo Veronica
Hatte dein Hund schon ausreichend Gelegenheit, so einen Kinderwagen mal zu untersuchen? Das hört sich an, als ob dein Hund nicht weiß, was er von so einem Ding halten soll. Wenn ich mit meinem spazieren gehe, und da liegt z.B. eine Tüte, die da nie lag, macht er den gleichen Aufstand ( Nackenhaare hoch, knurren, bellen und wenn nichts passiert, wird er mutig und schleicht sich ran, kommt ein Windstoß und die Tüte knistert zurückweichen und erst mal wieder volles Programm), wenn er merkt, das keine Gefahr droht übersieht er die Tüte total. Eine sehr gute Bekannte hatte das gleiche Problem mit ihrem Hund und Kindern. Wir haben uns verabredet und den Welpen an mein Kind herangeführt und zwar so: mein Kind saß still und ruhig mit Leckerchen bewaffnet auf der Wiese, mit dem Rücken zum Hund. Der Hund war unsicher, was er davon halten sollte, aber so neugierig, das er sich Stück für Stück näher rantraute. Erst wurde meine Tochter von oben bis unten abgeschnuppert, das Leckerchen wurde aus der geöffneten Hand gefressen. Das haben wir ein Paar Tage wiederholt, als er sofort zu ihr ging um sein Leckerchen abzuholen haben wir mein Kind stehen lassen.Der Hund wußte jetzt wer sie war und ging freudig auf sie zu, um wiederum sein Leckerchen zu holen( das war der Knackpunkt, er wußte das keine gefahr von ihr ausging).Dann haben wir aber noch langsam Bewegung in die ganze Sache gebracht und heute lieben die beiden sich heiß und innig und spielen ganz toll miteinander, und der Hund bekommt sein Leckerchen immer noch von ihr. Bei diesem Hund konnte ich einschätzen, das er nur unsicher war, sonst hätte ich natürlich sowas nie mit meinem Kind gemacht, er brauchte die Zeit, um zu erkennen das keiner ihm was tut.Das würde ich nicht mit jedem Hund machen.
:egal ob sie auf ihn zugehen ----Das auf ihn zugehen, könnte er als Bedrohung empfinden
Dodo