Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Welpe beißt ständig

geschrieben von Melanie(YCH) 
Welpe beißt ständig
03. April 2002 07:42

Hallo,

mein kleines 9 Wochen altes Tibet-Terrier-Mädchen Bonnie beißt unheimlich gerne. Aber leider nicht nur ihre Spielsachen, Kissen, Lappen usw. sondern auch liebend gerne Menschen. Sie schnappt dann und zerrt an der Kleidung herum. Wir sagen dann immer laut "NEIN" oder "AUA" und gehen weg und ignorieren sie. Das hilft dann immer für den Moment, aber nächstes Mal macht´s sie´s wieder. Ich habe das Gefühl, wenn wir laut werden und sie etwas wegschubsen spornt sie das erst recht an uns sie denkt, wir wollen mit ihr spielen.

Sie schnappt auch oft, wenn man sie streicheln will.

Wir beschäftigen sie ja auch viel, werfen Bälle, machen Zerrspiele mit einem Tuch usw.

Wie kann ich ihr das abgewöhnen? Sonst ist sie ein lieber und gelehriger Hund.

Danke für Eure Tips.

Melanie


03. April 2002 11:52

Hallo,

: Wie kann ich ihr das abgewöhnen?

Quietschen, und zwar ganz laut und hoch - eben so, wie es Welpengeschwister machen würden.
Beißhemmung muß erlernt werden. Ein Hundebaby kann nicht von alleine wissen, dass es Euch weh tut. Ihr müsst es ihm "sagen", aber auf "hundisch".
Wenn das nicht hilft, könnt ihr Euch der Sprache der Hundemutter bedienen. Sie sagt ein tiefes, deutliches: "Wuff" zu ihren Kindern, wenn sie zu wild werden.

Damit das erlernt wird - von Euch, wie auch vom Hund, würde ich dringend davon abraten, sehr wilde Zerrspiele zu machen.

Ich würde eher eine gute Welpenschule besuchen als allzuviele "wilde" Spiele mit "Beute", wie Tau und Ball zu machen. Ihr könnt so ihr Verhalten im Ganzen verstärken. Für die Beschäftigung mit Euch würde ich mehr Bindungsspiele vorschlagen: Draussen in verschiedenen Umgebungen einfach gemeinsam Sachen und die Umwelt erleben.

Euer Hund sollte jetzt viel Lernen. Auch, dass er mal Pause hat und IHR wieder ein Spiel beginnt - nicht der Hund.

Wie wäre es darüber hinaus mit:

"Unser Welpe kommt. Den Welpen verstehen und erziehen"
von Gabriele Niepel

"Das Welpenbuch"
von Katharina von der Leyen

"Welpenschule. Der sanfte Weg zum Familienhund"
von Celina del Amo

"Hundekinder aufziehen. Ein praktischer Ratgeber für das erste Lebensjahr"
von Mark Evans

"Ein Welpe kommt ins Haus"
von Brigitte Harries

viel Glück und Grüße
Martina

03. April 2002 11:56

Hallo Martina,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ja, natürlich werde ich mit ihr in die Welpenspielstunde und die Welpenförderung gehen, ab nächster Woche.

Das Buch "Welpenschule" habe ich auch schon.

Ja stimmt, das mit den Zerrspielen bestärkt sie vielleicht noch in ihrer Beißerei. Dann werde ich das jetzt mal ein bißchen einschränken.

Danke für die Tips.

Viele Grüße

Melanie

03. April 2002 12:07

Hallo Melanie,
ja, das ist gut. Mach das. Und stelle alle Fragen auch an den Welpentrainer (wenn er sie nicht beantworten kann, taugt die Hundeschule nix ;-)
Woher hast Du sie? Vom Züchter?
LG
Martina

03. April 2002 12:24

Hallo Martina,

wir haben sie von einer Hobbyzüchterin, die sehr liebevoll mit den Hunden umgeht.

Bonnie ist auch gesund und sehr munter :-)

Da sie mein erster Hund ist, bin ich mir in manchen Sachen noch etwas unsicher, weil halt einfach nicht alles in Büchern steht.

Aber deswegen gehe ich eben auch mit ihr in die Hundeschule. Da kann sie dann wenigstens auch mal mit gleichaltrigen Hunden spielen. Die größeren Hunde, die wir jetzt so treffen, interessieren sich nämlich meistens nicht für sie, wahrscheinlich ist sie ihnen einfach noch zu klein...

Liebe Grüße
von
Melanie & Bonnie

03. April 2002 20:22

Hallo Melanie,
: Aber deswegen gehe ich eben auch mit ihr in die Hundeschule. Da kann sie dann wenigstens auch mal mit gleichaltrigen Hunden spielen.

Genau das ist wichtig für ihre gute Sozialisation mit anderen Hunden, gerade auch mit anderen Rassen! Super, dass Du ihr Gelegenheit dazu gibst!

grinning smileyie größeren Hunde, die wir jetzt so treffen, interessieren sich nämlich meistens nicht für sie, wahrscheinlich ist sie ihnen einfach noch zu klein...
Die wenigsten großen Hunde spielen noch so gerne und ausdauernd wie Welpen - Spiel dient bei ihnen eher konkreten Zwecken - Flirten, Kräftemessen u.ä.
Welpen spielen dagegen fast immer begeistert alles Mögliche miteinander - sie lernen dabei viel Sozialverhalten, besonders, wenn die Welpen-Gruppen-Trainer für 'gute Manieren' dabei sorgen (in diesem Alter braucht das nur wenige kleine Erinnerungen).

Beißhemmung, nur mehr kontrolliert, sanft zuzubeissen, lernen sie dabei, wenn der andere bei Grobheiten schrill(!) aufquitscht und dann nicht mehr mitspielt!

Das könnt ihr auch machen - und dann wirklich wegdrehen, die Hände außer ihrer Reichweite verschränken und sie nicht mehr anschauen - auch nicht zum Tadeln! Auch nicht anfassen dabei/danach für einige Sekunden, bis sie sich beruhigt hat. W
enn sie 2-3 mal hintereinader einen Fehler macht, zu grob zufasst, kann man einfach rasch aus dem Zimmer verschwinden, sie kurz alleine lassen, bis sie sich beruhigt hat, auch nicht winselt oder gar an der Tür krazt. Sowie es ruhig wird, kann man ruhig wieder zurückkommen, irgendwo still Platz nehmen - und wenn der Welpe dann ruhig bleibt/wird, kann man wieder sanft zu spielen beginnen.

Wenn sie beim Streicheln/Bürsten, was auch immer - also bei 'handling'-Übungen schnappt, ist es wichtig, sie solange ruhig, sanft, aber unerbittlich festzuhalten, bis sie sich beruhigt hat, ihre´Abwehr komplett einstellt. In diesem Sekundenbruchteil lobt man den nun nicht mehr protestierenden Welpen und lässt ihn los.
So lernen Hunde, das Hände auf ihrem Fell nicht zum Beißen, sondern zum Akzeptieren da sind, dass man sich von seinen Leuten auch einmal festhalten lassen muss - und das man umso eher freikommt, je besser man da mittut, je friedlicher man dabei ist. Sowie sie sich dabei etwas beruhigt haben, kann man sie für sekundenweises Stillhalten auch belohnen - mit ganz etwas Leckerem am besten - und wer tobt/beißt bekommt nichts und muss trotzdem noch ein ganz klein wenig stillhalten.

Auch eine Mutterhündin hält dieses und jenes Mal ihren Welpen einfach am Boden fixiert - bis er aufgibt, sich ganz schlaff macht - dann darf er wieder gehen. So ein wenig die Idee zu bekommen, dass man auch einmal nachgeben kann, verträgen Welpen ganz gut.
- das mit 'menschlicher' Abwehr gegen ihr Schnappen wird sonst ein wunderbares, wildes 'Rauf-Spiel' für sie - wie Du ja schon ganz richtig selbst bemerkt hast.

Welpen haben den Drang zu Bbeißen und ihre spitzen Zähne eben dazu bekommen, um ihnen die Chance zu geben, ihre Beißerchen unter Kontrolle zu kriegen, dass sollten sie noch vor dem Zahnwechsel (4.Monat beginnend) auf die Reihe kriegen.

Weitere Infos dazu findest Du auch im net: Ian Dunbar, Erfinder des 'Sirius Puppy Training', bite inhibition usw.

Viel Freude mit Deiner Kleinen

Wiebke

www.hunde-erziehung.at