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jagdeifer verhindern

geschrieben von sandra(YCH) 
jagdeifer verhindern
02. Mai 2002 12:24


Hallo!
Ich habe nun schon des öfteren gelesen, man hätte es selbst in der Hand, ob ein Hund einen großen Jagdtrieb entwickelt oder nicht.
Also angenommen man hat einen 8 wochen alten Setter oder Retriever Welpen zu Hause.
Irgentwann viel hier mal der Satz: ein Welpe jagd zuerst nur ein Blatt, als Junghund dann eine Maus, und wenn er ein Jahr ist das Wild...(????)
Was passiert also wenn der Kleine ein Blatt jagd? Schreitet ihr dann gleich ein?
Gespannte Grüße
Sandra

02. Mai 2002 12:31

Hi Sandra,

: Was passiert also wenn der Kleine ein Blatt jagd? Schreitet ihr dann gleich ein?

keine Ahnung wer selche "Weisheiten" immer erfindet *g*
Ich hatte mal eine Schäferhündin die begeistert Vögel "gejagt" hat. Selbst wenn die flogen, lief sie mit in den Himmel gerichteten Augen hinterher. Reh, Hase, Katze hat sie nie gejagt, auch keine fliegenden Blätter. Liza findet fliegende Blätter interessant und hat überhaupt kein Interesse an jagdbarem Wild.
Für mich fängt Jagen da an wo der HUnd für sich selber entscheidet und sich aus meinem Einflußbereich entfernt hat (sowohl physisch als auch psychisch). Solange meine HUnde "nur" hinter einem Fasan herhopsen und sich abrufen lassen würde ich es nicht Jagen nennen.

Gruß
Kathi

02. Mai 2002 15:18

: Irgentwann viel hier mal der Satz: ein Welpe jagd zuerst nur ein Blatt, als Junghund dann eine Maus, und wenn er ein Jahr ist das Wild...(????)
: Was passiert also wenn der Kleine ein Blatt jagd? Schreitet ihr dann gleich ein?

Hallo Sandra

abhängig von der Rasse des Hundes würde ich , wenn der Kleine nur ein Blatt jagd nicht unbedingt eingreifen. Wenn er aber allem was sich bewegt, ob Blatt oder Schmetterling oder Vogel, nachjagd dann würde ich mir schon Gedanken machen. Wenn er immer die Nase am Boden hat um ausgiebigst zu schnüffeln, dabei seine Orientierung garnicht mehr in Richtung seines Menschen geht, er also draussen bereits seine Aufmerksamkeit allem anderen schenkt nur nicht Dir, dann würde ich mir Gedanken machen.
Ich bin schon der Meinung dass man es selbst in der Hand hat, ob ein Hund in eine falsche (aus der Sicht des Menschen) Richtung gefördert wird und sich damit sein Jagdtrieb stärker entwickelt als gewünscht oder nicht.

viele Grüße
Gila

02. Mai 2002 15:45

Hi Sandra!

In dem Fall dürfte ja niemand mit seinem Hund Ballspiele oder ähnliches spielen, denn da wird auch nichts anderes gemacht als hinterher hetzen und einfangen. Macht aber nix, da Hund das auf eine gewisse Art und Weise tut und Hunde so blöd nicht sind, dass sie einen Ball oder ein Blatt nicht von anderem unterscheiden können. Mit Sicherheit ist es aber richtig, dass man sich seinen Jäger selbst heranziehen kann bzw. es vermeiden kann, dass er einer wird. Ich habe meinen hund erst erwachsen bekommen, aber zweifellos ist klar, dass du in einer Phase, in der der Jagdtrieb erwacht, ganz klare Grenzen setzen musst, sehr konsequent jagdliche Erfolgserlebnisse ohne dich verhindern musst. Du musst dann besonders viel Aktivitäten starten beim Gehen und dich zum Initiator und Mittelpunkt machen. Es macht einen großen Unterschied ob man sich an diese Regeln hält oder ob man erst anfängt zu arbeiten, wenn man zugeschaut hat wie das Kind in den Brunnen fällt. Ich würde zum Beispiel einen jungen Hund keine Vögel scheuchen lassen. Bei manchen bleibt es zwar bei den Vögeln, aber bei vielen eben nicht. Du kannst Jagdspielchen veranstalten, aber wie gesagt, alles nach deinen Regeln und nur mit dir.
Auch bei einem konsequent erzogenem Hund kann es dir passieren, dass du eine unschöne Überraschung erlebst, aber sie ist doch erheblich geringer. :-)
Garantien gibt es eben nie.

Gruß,
Yna

02. Mai 2002 17:45

Hi Yna,

: Du kannst Jagdspielchen veranstalten, aber wie gesagt, alles nach deinen Regeln und nur mit dir.


das klingt immer so schön wenn in den Foren geschrieben wird: Mein Hund jagd nur mit mir/Mein Hund jagd nur von mir freigegebene Dinge.

Mal eine Frage: Wie genau sieht "gemeinsames jagen" aus?
Falls möglich eine genaue Beschreibung yawning smiley))

Was wenn Hundi nicht gerne Ball spielt? Was gibt man dann zur jagd "frei"?

Grüsse

Heidi

02. Mai 2002 21:50

Hallo Heidi!

: das klingt immer so schön wenn in den Foren geschrieben wird: Mein Hund jagd nur mit mir/Mein Hund jagd nur von mir freigegebene Dinge.

Höhö, ich weiß... sehr gut sogar! :-)))

:
: Mal eine Frage: Wie genau sieht "gemeinsames jagen" aus?
: Falls möglich eine genaue Beschreibung yawning smiley))

Es gibt keine feste Regel für gemeinsames Jagen. Man muss schon sehen, dass man einen Weg findet, der den speziellen Hund auch interessiert. Es gibt einige Möglichkeiten. Als Beispiel kannst du Fährtenarbeit nehmen, wenn dein Hund ein leidenschaftlicher Schnüffler ist. Du legst eine Fährte und suchst diese später mit deinem Hund zusammen ab.
Oder du organisierst Versteck-Suchspiele, indem du etwas versteckst (gut duftendes Leckerchen z.B.) und dann deinen Hund losschickst zum Suchen. Oder du versteckst dich selber und lässt deinen Hund suchen. Oder du machst Übungen mit Spielzeug, dass gejagt werden kann. Beliebt ist es auch mit dem hund zu arbeiten und ihn mit Leckerchen aus einem Beutel zu belohnen, den er selber ranholen muss. Was auch immer da passt wird eben genommen. ;-) Nicht alles funktioniert bei allen Hunden gleich, da muss man probieren und auch variieren.

:
: Was wenn Hundi nicht gerne Ball spielt? Was gibt man dann zur jagd "frei"?

s.o. Es ist keine Frage, dass sowas geschrieben immer so schön leicht daher kommt. Das ist es nicht. Das ist Arbeit. Wenn ein Hund tatsächlich zu nix zu motivieren sein sollte (hab ich noch nie erlebt), dann käme er bei mir an die lange Leine, solange bis ich seine Ausbildung soweit habe, dass ich mich "gefährlichen" Situationen wieder aussetzen würde. Lieber die Freiheit eines Hundes eine Weile wirklich einschränken um seine Verselbständigung zu verhindern als hinterher vor einem Problem zu stehen, das sehr viel schwerer zu lösen ist. Ich glaube schon, dass man sich eine Menge Ärger ersparen kann, wenn man auf die Zeichen achtet und direkt reagiert. Oft werden dann die Flegeljahre zitiert, die es zweifelsohne geben kann, aber wenn ich den Hund in dieser Zeit jagen lasse, dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn er das dann auch später noch gerne und ausgiebig tut. Ich habe einen jagenden Flegel, dem das niemand beigebracht hat und habe damit gut zu tun. :-)) Der hat übrigens mit Ball gar nix anfangen können, aber inzwischen geht das auch. Er freut sich durchaus über eine Spielrunde, wenngleich es nie seine wilde Leidenschaft werden wird.:-)

Lieben Gruß,
Yna
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: Grüsse
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: Heidi