Welpen - Junghunde

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: Hallo Sandra,

ich denke schon, dass man es bis zu einem gewissen Grad beeinflussen kann, wohin sich ein Hund "jagd-technisch" entwickelt - ich bin das beste Beispiel dafür, wie man es NICHT machen sollte....

Bär hat nie irgendwelche Tendenzen gezeigt jagdlich motiviert zu sein: Ballspielen fand er ätzend, Blätter waren auch nicht gerade das Spielzeug für ihn, Mäuse hat er nicht ausgebuddelt und Vögel bzw. Kaninchen (ja selbst diese!) hat er stehen lassen, bis er mit 9 Monaten dann eine Tendez Richtung: Wow, es gibt auch noch was anderes als Sitz und Platz - entwickelt hat. Blöd wie ich war, dachte ich mri zu dem Zeitpunkt, ich habe nen klasse Hund der gut erzogen ist und über dieses "gut erzogen" (er hat wirklich alle Komandos gut ausgeführt) hab ich dann die ersten Anzeichen blind übersehen: Diese kamen in Form von Spuren lesen und auch verfolgen. Er hat sich aber abrufen lassen deswegen hab ich eben auch nicht darauf geachtet (heute würde ich ganz anders da ran gehen) - tja und irgendwann während eines Spanziergangs mit 2 Freudinen und zwei Hunden haben wir gelabert und getratsch und ich dreh mich um und mein Hund ist weg! War mit 100%iger Sicherheit eine Spur nachgelatscht und kein Mensch (speziell ICH ;-)) hat ihn daran gehindert.....

Das ich natürlich was dagegen unternommen habe, brauche ich sicher nicht zu sagen ;-) aber ich hätte mir den ganzen "Leidensweg" von MONATEN sparen können, wäre ich nicht so blind durch die Welt gelaufen!!! Geht der und erst mal Fährten oder Hetzen, dann hat man so ziemlich alles "verbockt" was man hätte verhindern können... was zwar nicht heißt, dass der Hund das dann immer wieder machen wird, aber man muß viel härter daran arbeiten das wieder einzudämmen: Mühsam und langwierig...

Liebe Grüße,
Me & Bär

Hallo Me!

Wie arbeitest Du jetzt daran?
Hast Du auch, wie so viele, monatelanges Schleppleinentraining hinter Dir?
LiebeGrüße
Sandra

: Hallo Sandra,
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: Hast Du auch, wie so viele, monatelanges Schleppleinentraining hinter Dir?

Jepp: Genaugenommen 10 Monate - ich hatte Bär soweit, dass ich ihn abrufen konnte, selbst dann wenn er dem Kaninchen bereits nachsetzte: Er kam zurück....

Dann sind wir vor 3 Monaten umgezogen, ich hab draußen weniger mit ihm gemacht, hab ihn sich relativ viel selbst überlassen (klar hab ich auf ihn geachtet, ABER.....) - Streß durch den Umzug etc.

Früher hab ich darauf geachtet, dass er im Waldgebiet (auch am Waldrand) höchstens 20 m von mir weg war - und wie schon geschrieben: Ich konnte ihn zurückrufen, das hat sooo gut geklappt, dass ich leichtsinnig wurde ohne Ende: Ich ließ ihn auch mal 50 m vor - hab natürlich im Frühjahr auch wieder angefangen Rad zu fahren - hab ihn damit gut trainiert und auf Spaziergängen zu wenig getan (ab und an mal bißchen üben und spielen reichen bei nem Jäger nicht - das hab ich halt mal verdrängt, die letzten Wochen)...

Und dann hab ich vor drei Wochen die Qitting dafür bekommen, aber so drastisch, wie ich es nicht erwartet hätte: Bär (jetzt wunderbar durchtrainiert) geht zwei flüchtenden Rehen nach und versucht eines davon abzusprengen und von vorne abzupassen - mein Schrei (das war kein ruf mehr) wurde komplett ignoriert und er ging hinterher: Ich hab ihn dann aus den Augen verloren und auf die Uhr gekuckt: Er war zwei Minuten weg und kam dann zurück....

Seitdem ist wieder die Schleppleine am Hund - zudem ich Trottel nicht darauf geachtet hatte, dass wir mitten in der Brut- und Setzzeit sind und ich schon deshalb mit erhöhtem Wildaufkommen zu rechnen hatte!!!!

Nachdem er also wieder an der Schleppleine war, haben wir auch wieder mehr gemacht und nachdem ich wirklich täglich Wild treffe hier in diesem Gebiet machen wir gute Fortschritte: Bär ist wieder ansprechbar im Angesicht von Wild und heute auf Ruf nicht dem flüchtenden Reh hinterher, sondern zurück zu mir.... Das heißt wir haben nicht ALLES verloren und müssen nicht gaanz von vorne anfangen, aber das einmal erlernte wieder auffrischen...

Und sooooo blöd werde ich sicher nicht mehr sein: Hochmut kommt vor dem Fall - das war das letzte mal, dass mein Hund wegen MIR die Chance bekommt, sich mit viel interessanteren Dingen zu beschäftigen...

Liebe Grüße,
Me & der "Grünrock"

: Wenn er aber allem was sich bewegt, ob Blatt oder Schmetterling oder Vogel, nachjagd dann würde ich mir schon Gedanken machen.
Wenn er immer die Nase am Boden hat um ausgiebigst zu schnüffeln, dabei seine Orientierung garnicht mehr in Richtung seines Menschen geht, er also draussen bereits seine Aufmerksamkeit allem anderen schenkt nur nicht Dir, dann würde ich mir Gedanken machen.


Hallo Gila!
Gedanken machen,klar!
Aber wie sieht Deine Reaktion darauf aus?
Vorweg: Ich habe keinen Hund im Welpenalter. Es interessiert mich einfach ob man z.B. bei einer Jagdhunderasse den Jagdtrieb soweit drosseln kann???
Nochmal gespannte Grüße
Sandra

Hallo Me!
Na, das hört sich gut an und läßt hoffen...
Ich habe keinen Welpen, sondern habe aus reiner Interesse gefragt.
Meine ist nun schon ein Jahr und hat schon wie wild gejagd als ich sie bekommen habe.
Angefangen habe ich vor zwei Wochen mit der Schleppleine.
Wie hast Du es auf dem Hundeplatz gemacht ( falls Du da hingegangen bist)? Schleppleine IMMER dran oder im freien Spiel ohne, dafür keine "Kommandos"?
Liebe Grüße
Sandra

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: Hallo Sandra,

: Na, das hört sich gut an und läßt hoffen...

Wenn Du nen langen Atem hast, bekommst Du das auch hin - das schwierigste sind wirklich die ersten 3 Monate - bis man mit dem Hund (wieder) Blickkontakt bekommt! Und bis er eben auch im "Angesicht" von Wild reagiert - wobei das am Anfang ruhig noch nervöse Reaktionen sein können - irgendwann wird Köti dann auch ruhiger und ansprechbarer...

Blöd ist natürlich, wenn man alle 3 Jahre mal Wild trifft - das Thema hab ich hier allerdings nicht, weil gerade jetzt während der Brut und Setzzeit Rehe und Kaninchen in Massen rumkreuchen und fleuchen! Gestern 2 Rehe, heute 2 Rehe - morgen sicherlich auch.... So kann man natürlich auch sehr viel besser für den Ernstfall trainieren....

: Wie hast Du es auf dem Hundeplatz gemacht ( falls Du da hingegangen bist)? Schleppleine IMMER dran oder im freien Spiel ohne, dafür keine "Kommandos"?

Hundeplatz hat sich bei uns erledigt: Die einzige Hundeschule bei der man hier wirklich was lernen kann habe ich irgendwann sausen lassen, weil es aufgrund von persönlichen Angelegenheiten immer wieder zu Spannungen zwischen mir und dem Betreiber der Hundeschule kam (ich habe in einem Tierheim gearbeitet, in dem es zwischen Vorstand und Angestellten zu extremen Spannungen kam - und dem Vorstand gehörte eben auch der Betreiber der Hundeschule an). Wäre ich mit Bär in der sensiblen Junghundphase weiterhin dort hingegangen, wäre es sicher gar nicht so weit gekommen!

Naja und beim Spiel mit anderen Hunden habe ich die Schleppleine NIE dran gelassen: die Verletzungsgefahr ist viel zu groß... (Zumindest in meinen Augen) Ich habe mal zwei spielende Rüden beobachten müssen, von denen der eine ne Schleppleine dranbehielt beim Spielen: Ergebniss war das der eine Rüde den anderen eingewickelt hat und sich dieser verfing und nicht mehr wegkonnte und aufgrund dessen sich beide wirklich furchtbar gebissen haben (klar dass bei beiden irgendwann Panik aufkam, weil sie sich nicht mehr voneinander lösen konnten)...

Bär ist allerdings auch nie während eines Spieles zum Jagen durchgestartet und ich habe halt beim Zurückrufen eine günstige Gelegenheit abgewartet und ihn dann gerufen, wenn er schon etwas "erledigt" war, das hat wirklich gut geklappt!

Übrigens: Hier noch ein Link zu unserer Homepage, da sind auch einige nette Artikel unter "Service" und "Das kleine Erziehungs1x1" bzw. auch unter "Ausländische Hunde" und "Besonderheiten". Unter anderem hat Daniela Tschepe da einen interessanten Artikel zum JAGEN und dem Gegenwirken verfasst - schau mal vorbei, vielleicht hilft es Dir weiter!!!!! Geht im Moment zwar noch um ausländische Hunde, aber soviel Unterschied besteht da bei der Erziehung nicht ;-))

Liebe Grüße,
Me & Bär