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Welpenabgabe - Welpenprägung

geschrieben von Melanie(YCH) 
Welpenabgabe - Welpenprägung
07. August 2002 16:39


Ich finde es lustig, wie unter der "Abgabe des Yorkies" soviele verschiedene Ansichten in das Forum fließen.
Prägung auf den Menschen? Welpen wachsen beim Züchter ohnehin mit Menschen auf, sind darum auch auf Menschen geprägt. Wichtig ist eben nur, dass die Welpen liebevollen Kontakt mit Ihren Züchtern haben.
Ein Hund kann immer, egal in welchen Alter, eine enge Beziehung zum Menschen aufbauen, wenn er intensiv betreut wird und gut aufgezogen wurde. Darunter verstehe ich allerding bestimmt nicht, dass der Züchter und auch der neue Besitzer den Welpen allen möglichen Situationen von anfang an aussetzt, um ihn früh an alles zu gewöhnen. Solche extrem-Situationen haben auch Zeit! Ich schleppe doch ein Baby auch nicht aufs Oktoberfest! Trotzdem kann es später an einem solchen Spektakel Freude haben!
Ich habe vermutlich täglich mehr Hunde der verschieden Altersstufen um mich, als die meisten anderen beim Besuch einer Hunde- / Welpenschule und ich denke ich kann meine Schützlinge sehr gut einschätzen!
Ich selbst lebe nur mit Kleinhunden zusammen, habe aber auch auf die Frage der Yorkshire-Besitzerin geantwortet und nicht auf die eines Grosshund-Besitzers!

Grüße, Melanie

P.S.: Ich habe vor nun schon 5 Jahren einen 2 1/2jähr. Rüden zu mir geholt. Er hatte es gut, lief aber so in der Gruppe mit, war also kein "Lieblingshund" der Züchterin. Er hatte bis dato nur die Wohnung den Garten und Shows gekannt.
Der Rüde hängt extrem an mir, ohne besonderes Training ist es möglich, ohne Leine durch die Stadt zu gehen, aufheulende Motoren sind ihm egal, er geht nicht zu fremden, er macht sitz und platz und bleibt. Das alles ohne jemals richtig trainiert zu werden. Er bleibt stundenlang bei mir in der Arbeit ist brav. Es geht wirklich nicht um die ersten Wochen, sondern um die jeweilige Rasse, den Charakter und eine gute, liebevolle Aufzucht!

07. August 2002 19:30

Hallo Melanie,
ich kann Deinen Ausführungen nicht ganz zustimmen.
Ich habe zwar keine Kleinhunde, glauber aber nicht, das die Rasse bei der richtigen Prägung ein wichtige Rolle spielt.
Der Kontakt zum Züchter ist gut und wichtig, aber ganau so wichtig ist es, das der Welpe Menschen jeden Geschlechtes und jeden Alters kennen lernt. Sonst hat man später ein Problem.
Genau so wichtig halte ich es es, den Welpen so früh wie möglich an alle Umweltsituationen zu gewöhnen.
Das alles sollte schon beim Züchter passieren und nicht erst beim Besitzer.
Die ersten acht Wochen sind für die Prägung des Welepn am wichtigsten und alles was in dieser Zeit versäumt wurde, läßt sich nur schwer oder auch gar nicht wieder auf holen.
Ich besitze so einen Hund, der bei der Züchterin nichts erlebt hat und habe deshalb große Probleme mit ihr.
Claudia






07. August 2002 19:49

Hallo!


: Ich finde es lustig, wie unter der "Abgabe des Yorkies" soviele verschiedene Ansichten in das Forum fließen.

Lustig? Da war es hier aber schon mal lustiger...

: Prägung auf den Menschen? Welpen wachsen beim Züchter ohnehin mit Menschen auf, sind darum auch auf Menschen geprägt.

Da hab ich das perfekte Beispiel für diese These. Eine Collie-Hündin aus der Nachbarschaft ist hochgradig gestört im Verhältnis zu Menschen. Sie hat dummerweise nur einen Züchter im Rollstuhl kennengelernt und seine Frau. Dieser Hund hat Probleme mit jedem Mann und jedem Kind und weil Frauen auch nicht alle gleich sind findet sie die inzwischen auch schrecklich. Soviel zu ohnehin mit Menschen aufwachsen. Oder ein Hund reagiert sehr sensibel auf Farbige oder Betrunkene/Behinderte. Da sollte ein bewusstes Kontaktieren stattfinden und kein ohnehin mit Menschen zusammensein.

:Wichtig ist eben nur, dass die Welpen liebevollen Kontakt mit Ihren Züchtern haben.

Nein, daneben ist vieles andere auch wichtig! Allerdings gehört das natürlich dazu. ;-)

: Ein Hund kann immer, egal in welchen Alter, eine enge Beziehung zum Menschen aufbauen, wenn er intensiv betreut wird und gut aufgezogen wurde. Darunter verstehe ich allerding bestimmt nicht, dass der Züchter und auch der neue Besitzer den Welpen allen möglichen Situationen von anfang an aussetzt, um ihn früh an alles zu gewöhnen. Solche extrem-Situationen haben auch Zeit!

Im Gegeteil, leichter Stress hilft den Verknüpfungen im Hirn auf die Sprünge und der Entwicklung des Hundes, nicht erstmal ein paar Monate oder Wochen Zuhause lenzen. Überforderung steht auf einem anderen Blatt.

:Ich schleppe doch ein Baby auch nicht aufs Oktoberfest! Trotzdem kann es später an einem solchen Spektakel Freude haben!

Ein Hund ist kein Baby. Und trotzdem wird ein Baby, welches nicht ausreichend Außenimpulse erhält später mehr Probleme haben.


: Ich selbst lebe nur mit Kleinhunden zusammen, habe aber auch auf die Frage der Yorkshire-Besitzerin geantwortet und nicht auf die eines Grosshund-Besitzers!

Wo soll in der Wichtigkeit der Prägung da der Unterschied liegen?


: Der Rüde hängt extrem an mir, ohne besonderes Training ist es möglich, ohne Leine durch die Stadt zu gehen, aufheulende Motoren sind ihm egal, er geht nicht zu fremden, er macht sitz und platz und bleibt. Das alles ohne jemals richtig trainiert zu werden. Er bleibt stundenlang bei mir in der Arbeit ist brav. Es geht wirklich nicht um die ersten Wochen, sondern um die jeweilige Rasse, den Charakter und eine gute, liebevolle Aufzucht!

Sicher geht es auch um Rassen und Temperamente. Aber eine Bindungsfähigkeit besagt doch nichts über eine gute Prägung. Außerdem sind viele Hunde nicht bestens geprägt, meine auch nicht, aber sie lernen schon noch, es dauert nur wesentlich länger. Und ich bleibe definitiv dabei, dass ein Hund auch Probleme hat mit der Bindung an seinen Halter, wenn er keine ausreichende Prägung erfahren hat. Und wenn es nur das Problem ist, dass er seinen Halter liebt, aber ihm nicht wirklich traut und ständig gestresst ist.

Grüße,
Yna




07. August 2002 20:02

Hallo Melanie,

: Ich finde es lustig, wie unter der "Abgabe des Yorkies" soviele verschiedene Ansichten in das Forum fließen.

???

: Prägung auf den Menschen? Welpen wachsen beim Züchter ohnehin mit Menschen auf, sind darum auch auf Menschen geprägt. Wichtig ist eben nur, dass die Welpen liebevollen Kontakt mit Ihren Züchtern haben.

Das ist definitiv falsch!
Die Welpen sollten (vor allem schon vor der 8.Woche) lernen, dass es andere (und verschiedene) Menschen, als den Züchter gibt UND dass ihnen von diesen keine Gefahr droht!

Das sollte (zumindest) zu den Grundkenntnissen über Aufzucht gehören!

Liebe Grüsse

Alex & Aris

07. August 2002 21:12


: Der Kontakt zum Züchter ist gut und wichtig, aber ganau so wichtig ist es, das der Welpe Menschen jeden Geschlechtes und jeden Alters kennen lernt. Sonst hat man später ein Problem.
--Hallo Claudia
Ich muss da wiedersprechen. Eine direkte Nachbarin von mir hat sich einen Berner Sennenhund zu sich geholt. Der Hund war schon 5 Monate alt und hat bis dahin im Stall mit seiner Mutter und seinem Bruder gelebt. Er hat nicht kennengelernt ausser dem Ehepaar auf diesem Bauernhof. Keine Ausflüge, kein Autofahren, keine Welpenstunden usw. Dieser Rüde ist ein toller, umweltsicherer Hund der jetzt 3.5 Jahre alt ist und noch nie irgendwie negativ aufgefallen ist. Wir haben hier 16 Einfamilienhäuser mit ca. 20 Kindern und 6 Hunden beiderleigeschlechts und unzählige Katzen. Der Hund ist absolut verträglich und umweltsicher und macht alles mit. Sei es Fahrstuhlfahren, Einkaufszentrum, an Baustellen vorbei gehen, Leute besuchen, einfach alles. Absolut verträglich mit anderen Rüden usw. Der Hund hat BH 1 und ist in Vorbereitung zur BH 2. Für mich ein Traumrüde. Mein Hund aus super Zucht macht manchmal mehr Probleme.
Die Besitzerin ist dazu auch noch Ersthundehalterin.

Der Hund ist vielleicht eine Ausnahme aber ich kenne ein paar davon.

Grüsse
Yvonne und Luna


07. August 2002 21:14

Hallo Melanie,

ich möchte mal Eberhard Trumler aufführen:

...Das ist so zu verstehen, daß der Welpe zu Beginn der kritischen Phase wohl erst den Pfleger, jene erste Person, mit der er in Berührung kommt, als Sozialisierungspartner betrachtet.
Vor anderen Personen, die danach in Erscheinung treten, hat er zunächst Angst, überwindet diese aber sehr schnell, wenn sie zu einem frühen Zeitpunkt der Prägungsphase viel mit ihm spielen.
Treten sie erst ab der achten Lebenswoche in sein Leben, so ist eine Anpassung durchaus noch möglich - aber sie wird nie so weit gehen, als das grundsätzlich möglich ist, wenn der Welpe schon früh Erfahrungen mit mehreren, unterschiedlichen Menschen hat.

Viele Grüße
Tanja