Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Woran erkenne ich Stubenreinheit?!

geschrieben von Florian(YCH) 
Woran erkenne ich Stubenreinheit?!
08. August 2002 08:34


Hallo zusammen,
Ihr denkt vielleicht "Was ist das denn für eine blöde Frage?", aber mir ist das noch nicht ganz klar.
Mein Hund ist jetzt 5 Monate und ich hab ihn erst vor kurzem bekommen. Man hat mir gesagt, er wäre zu 90% stubenrein. Als ich ihn am Anfang hatte, da hat er sich 3-4 mal in der Wohnung gelöst. Seit zwei Wochen hat er überhaupt nicht mehr in die Wohnung gemacht und wenn ich abends gegen 22.00 Uhr das letzte Mal mit ihm gehe, dann schläft er auch so lange bis ich aufstehe (so gegen 8-9.00). Wenn ich dann mit ihm rausgehe macht er sofort. Aber ich hab oft den Eindruck, daß er sich nur deshalb nicht in der Wohnung löst, weil ich oft genug mit ihm rausgehe und abschätze wann er denn mal müßte und das stimmt dann meistens auch.
Er geht aber z.B. nie alleine zur Tür oder jault wenn er muß oder so. Wie würde er mir denn anzeigen, daß es mal dringend wäre, wenn ich nicht rechtzeitig mit ihm ginge? Soll ich es drauf ankommen lassen oder woran merke ich es?
Grüßle,
Florian

08. August 2002 08:41

Hallo Florian

: Er geht aber z.B. nie alleine zur Tür oder jault wenn er muß oder so. Wie würde er mir denn anzeigen, daß es mal dringend wäre, wenn ich nicht rechtzeitig mit ihm ginge?

Das ist bei jedem Hund anders. Wenn meine 7jährige Liza nach draußen muss, weil sie beispielsweise nachts Durchfall bekommt, geht sie zur Tür und bellt. Mein 9jähriger Rüde "sagt" gar nichts, sondern setzt sich hin, starrt mich an und zittert am ganzen Körper, wahrscheinlich weil er versucht sich das ganze zu verkneifen bis ich ihn erlöse. Tatsächlich wache ich von dem Anstarren irgendwann auf. Meine Jüngste (morgen 19 Wochen) hat mit 11,5 Wochen das letzte Mal (während des Tobens, im Eifer des Gefechts) hingepullert. Vor zwei Wochen meldete sie sich das erste mal, als sie nach draußen musste. Sie lief unruhig umher und fing an zu "murren" und verzweifelt zu schauen.

Du siehst - es gibt keine klaren Zeichen. Jeder Hund hat seine eigene Sprache.

Gruß JanaLPN

08. August 2002 09:35

Hallo Florian,

wir haben Grizzly aus Ibiza mitgebraucht, kannte keine Wohnung und kein Haus und war dem zu Folge auch nicht stubenrein. So sind wir am 1. Tag fast nur draußen rumgelaufen - und das hat gedauert, bis sie was gemacht hat.
War sie dann in der Wohnung haben wir sie natürlich permanent beobachtet (und manchmal dann halt leider auch nicht richtig verstanden) und so ist es passiert, dass sie 3-4 Mal in die Wohnung gepinkelt hat, und einmal ein Häufchen. Direkt danach /bzw. noch dabei haben wir sie geschnappt und sind direkt mit ihr rausgegangen.

Sie zeigt uns auch nicht (jedenfalls nicht, in eine für uns verständliche Weise :-( an, wenn sie muss) und so sind wir spätestens alle 3 Stunden mit ihr raus.

Und wie ist es weiter gegangen ?
da sie anfänglich sehr viel Magen-Darm-Probleme hatte, verbunden mit viel Durchfall konnten wir unsere Bedenken nach und nach verstreuen. Nachts kam sie an unser Bett: schleckte uns übers Gesicht oder guckte uns wach, dann hieß es in die Hose springen und ab in Aufzug, raus auf die Wiese und da kam es dann - Durchfall ohne Ende. Und das "Spiel" haben wir dann eine Zeit lang alle 2 Stunden wiederholt :-(. Aber IMMER hat sie sich gemeldet und sich alles abgeklemmt, bis wir auf der Wiese waren.

Mit dieser Sicherheit konnten wir ihre Pipi-Zeiten tagsüber auch immer mehr ausdehnen (was selten vorkommt, denn nach spätestens 3 Stunden "schreit" sie wieder nach Bewegung).

Mein Tipp für Dich:
beobachten, beobachten, beobachten und auch mal riskieren. Mag sein, dass es einmal schiefgeht, aber wenn du nur 1* direkt darauf reagieren kannst, dann ist es, glaube ich zu den 100% nicht mehr weit.

Ich drück dir die Daumen

LG Astrid & Grizzly

08. August 2002 10:41

:
: Hallo zusammen,
: die frage ist absolut nicht blöd und du machst das super. immer nach dem fressen, nach dem spielen und nach aufregung ohne großenn trara raus.bedenke,für den hund sind mitunter andere dinge aufregend,als für uns. wenn er wärend des spielen pullert, ist es besser die zeit des spielens zu verkürzen, denn, auch wenn es spaß macht es ist eine schöne aufregung und ein hund muß erst lernen alles länger auszuhalten. setzt eine spielzeit fest und verlänger die immer etwas.
nein klappt nicht immer? klar hunde sind ja auch keine maschinen.
nachts hält er schon superlange durch.das ist leichter, da ist meißtens alles ruig.
tagsüber sind 3 std. auch schon lange. verlänger die zeit immer etwas, z.b. pro woche um 10 min, oder alle paar tage. passiert es trotzdem in der wohnung, bitte nicht schimpfen. wenn er nich zu groß ist, nehme ihn, ohne etwas zu sagen auf den arm( dann halten sie meißens ein) und ab auf die wiese. gehe aber nicht jedesmal spazieren, bleibe so zimlich an der stelle, hunde sind schlau, die können daraus nämlich auch lernen, wenn sie pullern,gehts spazieren. macht er, loooooben,pipi fein.dadurch lernt er auch das wort, z.b. pipi,dann kann er es später sogar auf komando.
du kannst ihm aber auch beibringen sich zu melden. evtl leine/tür anstupsen.am anfang lobst du ihn,wenn er das gewünschte macht und es gibt ein leckerchen und später ersetzt du die leckerchen durch spazieren gehen. ich finde nach 4-5 std sollte sowieso jeder hund wieder raus, auser nachts natürlich.
ich könnte mir vorstellen, wenn es dringend wäre würde er aufgeregt hin und her/hinter dir herlaufen. aber wie gesagt, jeder hund ist anders und manche liegen da und gucken nur wie verzweifelt.
zu sehr beobachten würde ich aber auch nicht, das verunsichert einen hund.

gruß gabi



08. August 2002 11:52

Hallo Jana,

:......Tatsächlich wache ich von dem Anstarren irgendwann auf.

*ggg* Ich auch!
Aris steht ganz ruhig im Schlafzimmer und starrt mich "vorwurfsvoll" an! Anscheinend gelingt es ihm mich mental zu beeinflussen smiling smiley)))

Liebe Grüsse

Alex

21. August 2002 07:29

Zuerst mal ein paar Definitionen:

STUBENREINHEIT: soweit körperlich möglich nicht in die 'Stube' machen.
Das Bedürfnis, den weiteren Lagerbereich reinzuhalten, ist Hunden mehr oder weniger angeboren.

WOHIN mache ich stattdessen: ein in den ersten Lebenswochen auf bestimmte Oberflächen, die der Welpe außerhalb des Wurflagers erreichen konnte, geprägtes Wissen.
(Wenn er hier vorwiegend Teppichbodenreste vorgefunden hat und der zukünftige Besitzer vollflächig verlegten teueren solchen hat: good luck bei der Auswahl eines neuen schönen Bodens!)

ANZEIGEN, dass man hinaus möchte: ein unabhängig davon entwickeltes/erlerntes Verhalten. Kommunikation mit Aliens über Ort und Zeit für Ausscheidungsverhalten: eine ganz große Aufgabe für einen Hund - fragen sie mal in der hinteren Mongolei Einheimische nach den Klo, wenn keiner des anderen Sprache kennt.

Was hier teilweise als 'Anzeige' beschrieben wird, sind Notsignale/Unruhe des Hundes, dem es nicht möglich ist, einem 'dringenden Bedürfnis' am 'richtigen Ort' nachzugehen.
Denken sie an die Mongolei: Körpersprache, Körpersprache über alles!

Wenn nun bestimmte Variationen seiner Verzeiflung uns besonders rasch/sicher aufmerken lassen und uns prompt zum Hinuntergehen veranlassen (AAAHH, endlich!), merkt sich der Hund das sehr rasch.

Hier darauf zu warten, dass Hund UND Mensch 'Telepathie' lernen - da vergehen viele qualvolle Minuten für den Hund.
Je nach dem, wie tief man üblicherweise schläft bzw. in seine Beschäftigung vertieft ist, geht es meist deutlich leichter (UFF, er kapiert's ja! meint der Hund), wenn man ihm irgendwas anderes als direktes 'zeig mir, dass du raus willst'-Zeichen beibringt.

Ideen?
An der Türklinke aufgehängte Glocken, an die er stupft, wenn man die Tür aufmachen soll, sind z.B. eine Möglichkeit,
ein Bettdecke-wegziehen oder so ein weitere.

Den jeweiligen Vorgang selbst kann natürlich jeder Hund lernen, für den die betreffende Aktion 'lohnend' gemacht wird: durch Belohnung mit Futter oder Spiel, durch für ihn begehrtes Hinauslassen usw.
Nur für den stubenreinen Hund wirkt die Möglichkeit, sich draussen erleichtern zu können alleine als Belohnung - wenn er denn gerade muss.
Quälerei, selbst mit den besten Absichten: wer denkt und lernt noch klar, wenn 90% der geistigen Kapazität schon für's 'Dichthalten' benötigt werden.

Also kann man es einem Hund zuerst einmal 'theoretisch' beibringen, dass es lohnt, die Nase der Glockenschnur zu nähern - mit Belohnung durch Futter.
Wenn es das erste Mal gelingt, dass er dabei einen Ton erzeugt: das erhoffte Gutsi und hinausgehen...
Dahin zu kommen versuchen, dass der Hund vor jedem geplanten Hinausgehen die Nase der Glocke nähert.

Wenn er das zuverlässig aus eigener Initative macht: zumeist nur mehr mit unmittelbarem Hinausgehen belohnen - und irgendwann dann nur mehr dann unmittelbar darauf reagieren, wenn es wahrscheinlich ist, dass wieder mal 'Zeit dafür ist'...

Kompliziert?
Sicher!
Warum dem Hund nicht einfach beibringen, dass er es mir direkt 'sagt' - mit Anstupsen z.B.?
Warum nicht
- nur neigen viele Hunde dann dazu, generell Aufmerksamkeit zu fordern damit!

Und wenn er es mir direkt mit bellen oder winseln sagen möchte?
Sicher eine von vielen Hunden irgendwann aus reiner Verzweiflung 'erfundene' Möglichkeit, ihren Besitzer auf ihr dringendes Bedürfnis hinzuweisen
- nur: die Glocke kann ich bei wiederholtem Missbrauch durch den Hund weghängen oder dämpfen - dies mit natürlichen Stimmbändern zu tun, gilt als tierschutzwidrig, nicht wahr?

Gutes Training nicht nur zum stubenreinen sondern auch noch zusätzlich zum 'Meldehund' wünscht Euch
Wiebke

www.hunde-erziehung.at