Hallo Andrea,
wir hatten bisher bei allen Hündinnen in der Verwandtschaft, und das waren einige, sage und schreibe 1x Gebärmuttervereiterung.
Mammatumore im Kleinformat etwas öfter, aber noch nie bösartig.
Diese Gebärmuttervereiterung hatte meine älteste Hündin. Im Alter von 9 Jahren. Wäre der TA etwas "mehr auf Zack" gewesen, und hätte ausser an Magenverstimmung auch gleich in die Richtung gedacht, wäre das ganze problemlos abgelaufen. So wurde es dann nach mehreren Tagen unnützen Behandelns Richtung Magen-Darm-Infektion etc. zu einer Not-OP.
Gestorben (bzw. eingeschläfert worden) ist diese Hündin im Alter von 13,5 Jahren wegen eines inoperablen Hirntumors.
Wie Anke schon sagte, man kann nicht alles wegschnippeln, was Probleme verursachen könnte.
Bei meinen älteren Hündinnen hatte ich bisher nie Probleme während der Läufigkeit bemerkt. Mir sind auch keine nennenswerten Probleme mit Scheinträchtigkeit etc. aufgefallen.
Bei meiner jüngsten Hündin kam es jetzt zu Problemen nach der Läufigkeit mit einer leichten Scheidenentzündung. Sollte sich das öfter wiederholen, werde ich evtl. über eine Kastration nachdenken. Ansonsten nicht.
Es ist verständlich, dass Du das Beste für deine Hündin möchtest. Aber sieh auch mal die andere Seite. Eine Kastration greift ganz gewaltig in den Hormonhaushalt der Hündin ein. Wie sehr dieser Eingriff eine gesunde Hündin "belastet" wurde bis heute mW noch nicht vollständig geklärt.
Es gibt immer Vor- und Nachteile. Und es gibt immer Leute, die die eine Meinung vertreten, und Leute, die die andere Meinung vertreten. Entscheiden musst Du selbst. Dass eine Kastration nicht nur Vorteile hat, weisst Du ja bereits. Dass sie nicht nur Nachteile hat, auch. Die Frage ist, welche Nachteile für dich überwiegen.
Zum einen besteht die Gefahr, dass sie inkontinent werden würde. Dagegen kann man in gut 90% der Fälle medikamentell vorgehen. ABER, damit würde man einen Hund dazu "verdonnern", evtl. lebenslang Medikamente zu nehmen, die Hündin ohne OP vielleicht nie gebraucht hätte.
Ausserdem können bei Kastration Veränderungen im Fell auftreten. Evtl. Wesensveränderungen, wobei ich noch nie gehört habe, dass sich das Wesen dabei negativ verändert hat. ABER, Erziehungsfehler, etc. kann man nicht wegkastrieren.
Zum anderen besteht die Gefahr, dass die Hündin eines Tages eine Gebärmuttervereiterung bekommen könnte. Oder Mammatumore. Wobei eine Kastration im Hinblick auf Verhinderung von Mammatumoren nur wirklich Sinn macht, wenn bis vor der 3. Läufigkeit kastriert wurde. Danach wurde mW bisher noch nicht signifikant nachgewiesen, dass spätkastrierte Hündinnen weniger anfällig für Mammatumore sind, als unkastrierte.
Ich könnte hier noch ewig so weiterschreiben.
Na ja vielleicht nicht ewig.
Aber nützen würde es Dir nichts. Entscheiden kannst nur Du. Ich habe hier nur mal ein paar meiner Gedankengänge zum Thema aufgeschrieben.
Gruss Cindy