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Sterilisation.ich werde noch irre

geschrieben von Andrea(YCH) 
Sterilisation.ich werde noch irre
27. September 2002 12:54

Hallo...ich bin´s schon wieder :-)
Ich hatte vor einiger Zeit hier schon mal wegen der Kastration meiner Hündin (nun 12 Monate) gepostet und mein Entschluß war sie nicht kastrieren zu lassen.
Nun habe ich von 2 Hundebesitzern gehört das ihre Hündinnen schon in jungen Jahren Gebärmutterentzündungen hatten und dem Tod nochmal von der Kippe gesprungen sind...sie hatten mir unbedingt zur Kastration geraten! Ich weiß einfach nicht was ich tun soll!!! Niemand kann mir die Entscheidung abnehmen, aber was ist wenn während der OP was passiert, oder sich ihre Wesen danach ändert, oder Inkontinenz eintritt oder oder oder...??! Aber was ist wenn sie in ein paar Jahren eine Gebärmutterentzündung bekommt und vielleicht daran stirbt??? Dann mache ich mir die größten Vorwürfe! Ich bin echt verzweifelt, will doch nur das Beste für meine Hündin!
Dann habe ich auch gehört das die Hunde unter der Läufigkeit leiden und Scheinträchtig werden können usw....das wäre eine Qual für sie. Stimmt das?
Ich bin wirklich durch den Wind...was soll ich bloß tun???
Einen gesunden Hund auf den OP-Tisch legen und aufschneiden lassen?!
Ich könnte heulen...

Traurige Grüße von
Andrea


27. September 2002 13:58

Hallo Andrea,

es ist schwierig dir da zu raten, aber ich habe gerade in unserer Hunderunde einen Fall erlebt, die Hündin war ganz normal, hat keine schmerzen geäußert oder sich sonstwie verändert (wir haben sie jeden tag gesehen) und plötzlich sehe ich, dass sie eitrigen Ausfluss hat (es war reiner Zufall). Sie wurde sofort zum TA gebracht und er musste eine Notoperation durchführen (1 1/2 Liter Eiter in der Gebärmutter), höch-ste Lebensgefahr. Sie hat es Gott sei Dank überstanden. Der Arzt meinte, am nächsten Tag wäre sie nicht mehr zu retten gewesen.

Ich würde dieses Risiko niemals eingehen wollen, nur weil vielleicht sich das Tier etwas im Wesen verändert (ist glaube ich sehr selten) oder die eventuelle Möglichkeit einer Inkontinenz besteht. Diese Möglichkeiten sind sicher nicht gut, aber sie bedeuten keine lebensgefahr für den Hund, eine Gebärmuttereiterung aber schon.

ich möchte betonen, dass ist nur meine Meinung.

Liebe Grüße, Lore

27. September 2002 14:31

Hallo Andrea,

auch ich kann dir nur meine persönliche Meinung sagen, es muss wirklich jeder für sich und sein Tier entscheiden.

Mir wird die Entscheidung abgenommen. Meine Hündin (ca. 11 Monate) ist aus dem Tierheim und ich habe einen Vertrag des Tierschutzes unterschrieben, in dem steht, dass ich sie kastrieren lassen muss.

Allerdings wusste ich das vorher nicht und auch ich habe mich damit auseinander gesetzt. Ich bin zur Entscheidung gekommen, sie kastrieren zu lassen. Alle TAs haben mir aus medizinischer Sicht dazu geraten. Nicht nur wegen der Gebärmutterentzündung. Durch frühzeitige Kastration wird auch das Krebsrisiko extrem gesenkt (ich weiss die Zahlen nur noch ungefähr, aber es waren glaube ich, etwa 7%).
Von den Wesensveränderungen habe bis jetzt noch wenig gehört (und wenn nur positives!) und so weit ich weiss, kann man Inkontinenz mit Hilfe von Medis gut in den Griff bekommen, bzw. finde ich es persönlich nicht soooo schlimm. Wer Hunde liebt, der putzt ;-)

Was mir am meisten zu schaffen gemacht hat, war, dass eine Hundehalterin, die ihre Hündin aus Prinzip nicht kastrieren lässt, mir sagte, ich sei nur bequem und wolle die Unannehmlichkeiten der Läufigkeit umgehen.
Ich habe wirklich lange nachgedacht und bin mir sicher, dass es wirklich nicht daran liegt!! Lass dich also nicht zu sehr von anderen beeinflussen und bilde dir deine eigene Meinung (im Internet gibt's sehr gute medizinische Artikel darüber, die wirklich objektiv sind)

LG
Roxi


27. September 2002 15:32

Hi Andrea,

sicher könnte Deine Hündin eine Gebärmutterentzündung bekommen, ihr könnten auch noch ganz andere Sachen zustoßen, Krankheiten sich entwickeln etc. pp. .... das Meiste kann man nicht prophylaktisch wegschneiden ... ich hab täglich sehr engen Kontakt zu meinen Hunden, ich merke, wenn es ihnen irgendwie schlecht geht. Das ein Hund 1 1/2l Eiter in der Gebärmutter hat und sich nicht im geringsten verändert zumindest für den Besitzer ersichtlich, mag ich kaum glauben...

ich würde nicht kastrieren lassen, wenn keine akuten gesundheitlichen Gründe vorliegen

salü
Anke

27. September 2002 15:55

Hallo Andrea,

wir hatten bisher bei allen Hündinnen in der Verwandtschaft, und das waren einige, sage und schreibe 1x Gebärmuttervereiterung.
Mammatumore im Kleinformat etwas öfter, aber noch nie bösartig.
Diese Gebärmuttervereiterung hatte meine älteste Hündin. Im Alter von 9 Jahren. Wäre der TA etwas "mehr auf Zack" gewesen, und hätte ausser an Magenverstimmung auch gleich in die Richtung gedacht, wäre das ganze problemlos abgelaufen. So wurde es dann nach mehreren Tagen unnützen Behandelns Richtung Magen-Darm-Infektion etc. zu einer Not-OP.
Gestorben (bzw. eingeschläfert worden) ist diese Hündin im Alter von 13,5 Jahren wegen eines inoperablen Hirntumors.
Wie Anke schon sagte, man kann nicht alles wegschnippeln, was Probleme verursachen könnte.
Bei meinen älteren Hündinnen hatte ich bisher nie Probleme während der Läufigkeit bemerkt. Mir sind auch keine nennenswerten Probleme mit Scheinträchtigkeit etc. aufgefallen.
Bei meiner jüngsten Hündin kam es jetzt zu Problemen nach der Läufigkeit mit einer leichten Scheidenentzündung. Sollte sich das öfter wiederholen, werde ich evtl. über eine Kastration nachdenken. Ansonsten nicht.

Es ist verständlich, dass Du das Beste für deine Hündin möchtest. Aber sieh auch mal die andere Seite. Eine Kastration greift ganz gewaltig in den Hormonhaushalt der Hündin ein. Wie sehr dieser Eingriff eine gesunde Hündin "belastet" wurde bis heute mW noch nicht vollständig geklärt.

Es gibt immer Vor- und Nachteile. Und es gibt immer Leute, die die eine Meinung vertreten, und Leute, die die andere Meinung vertreten. Entscheiden musst Du selbst. Dass eine Kastration nicht nur Vorteile hat, weisst Du ja bereits. Dass sie nicht nur Nachteile hat, auch. Die Frage ist, welche Nachteile für dich überwiegen.
Zum einen besteht die Gefahr, dass sie inkontinent werden würde. Dagegen kann man in gut 90% der Fälle medikamentell vorgehen. ABER, damit würde man einen Hund dazu "verdonnern", evtl. lebenslang Medikamente zu nehmen, die Hündin ohne OP vielleicht nie gebraucht hätte.
Ausserdem können bei Kastration Veränderungen im Fell auftreten. Evtl. Wesensveränderungen, wobei ich noch nie gehört habe, dass sich das Wesen dabei negativ verändert hat. ABER, Erziehungsfehler, etc. kann man nicht wegkastrieren.

Zum anderen besteht die Gefahr, dass die Hündin eines Tages eine Gebärmuttervereiterung bekommen könnte. Oder Mammatumore. Wobei eine Kastration im Hinblick auf Verhinderung von Mammatumoren nur wirklich Sinn macht, wenn bis vor der 3. Läufigkeit kastriert wurde. Danach wurde mW bisher noch nicht signifikant nachgewiesen, dass spätkastrierte Hündinnen weniger anfällig für Mammatumore sind, als unkastrierte.

Ich könnte hier noch ewig so weiterschreiben. smiling smiley Na ja vielleicht nicht ewig.
Aber nützen würde es Dir nichts. Entscheiden kannst nur Du. Ich habe hier nur mal ein paar meiner Gedankengänge zum Thema aufgeschrieben.

Gruss Cindy

27. September 2002 17:07

Hallo Lore,

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: Ich würde dieses Risiko niemals eingehen wollen, nur weil vielleicht sich das Tier etwas im Wesen verändert (ist glaube ich sehr selten) oder die eventuelle Möglichkeit einer Inkontinenz besteht. Diese Möglichkeiten sind sicher nicht gut, aber sie bedeuten keine lebensgefahr für den Hund, eine Gebärmuttereiterung aber schon.
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Hast Du Dich vorbeugend einer OP unterziehen lassen, wohlgemerkt ohne medizinische Notwendigkeit? Hast Du Dir die Gebärmutter oder auch die Brüste entfernen lassen, um keinen Krebs, keine Entzündungen zu bekommen?
Die Kastration = Verstümmelung einer gesunden Hündin ist zum einem nach dem Tierschutzgesetz verboten. Hinzu kommt: Eine OP unter Vollnarkose ist ein großer Eingriff mit nicht abzuschätzendem Risiko.
Eine Gebärmuttervereiterung tritt oft auf, wenn die Hündin Spritzen zur Unterdrückung der Hitze bekommen hat, also auch wieder menschliches Eingreifen. Ansonsten ist es die Ausnahme, bei weitem nicht die Regel.
:
Gruß

Anne