Hi,
dieser Schrei zerreisst einem wirklich das Herz.
Dazu ist er auch gemacht!
Er heist nichts weiter als: ich bin ein Kind, lass mich in Ruh!
Welpen setzen ihn instinktiv ein, um sich aus jeder für sie auch nur unbequemen Situationen zu befreien - das hat mit Schmerz oder Panik gar nicht unbedingt was zu tun! Sie perfektionieren den Umgang mit dem 'Stopp-Schrei' dann immer weiter, schreien frühzeitiger, bevor sie überhaupt berührt worden sind, versuchen, andere lästige Hunde mit dem Schrei 'wegzuschieben', indem sie ihnen schreiend nachhüpfen usw.
Wie man mit Hunde jeder Art richtig umgeht und dass man auch als Welpe und Hundemädchen nicht unbegrenzte Narrenfreiheit haben wird, das lernen Welpen früh - oder gar nicht! d.h. in den folgenden Wochen und Monaten. Einen anderen Hund auf dessen 'nicht spielen wollen' einschätzen zu lernen, und das er das ernst meint, was seine Körpersprache sagt, das ist nicht die schlechteste Erfahrung für einen kleinen Frechdachs, und kann ihr in Zukunft noch viel Ärger ersparen.
Was bei Euch abläuft, kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen, rechne allerdings bitte damit, dass Dir mehr oder weniger freundlich, mehr oder weniger geduldig erklärt wird, dass man einen diesen Welpenschrei ausstossenden Welpen nicht auf menschliche Art und Weise trösten kann und soll, wenn man sich nicht einen wenig sozialen, vom Arm heruntertobenden 'Angsthasen' erziehen will.
Gratuliere, dass Du es da schon schaffst, Dich zurückzuhalten - der Schrei ist ja wirklich 'auf Wirkung' ausgelegt, wirkt deshalb sogar bei Menschen! Da zu widerstehen braucht schon gute Nerven und viel Wissen, es ist allerdings wichtig!
Ein 'guter Erziehungspartner (= der erwachsene Hund)' wird zwar daraufhin instinktiv stocken, u.U. allerdings das Würmchen erst dann in Ruhe lassen, wenn sie ohne zu strampeln, ohne zu protestieren, ruhig unter seinem Maul liegt: so hat sie aus der Not dann etwas gelernt: wie man aus eienr kritischen Situation alleine rauskommt, wenn man sich richtig (passiv) verhält.
Du wirst sehen, wenn alle Zwei- und Vierbeiner alles richtig machen, geht das alles ganz gut aus: Welpen fürchten solche vierbeinigen 'Erzieher' nicht, gehen ihnen sogar weiter zu, mehr als sie es bei sich gleichgültig gebärdenden Erwachsenen täten, als ob sie merkten: hier kann ich was lernen!
Wie man sich dann bei einer solchen Autoritätsperson anbiedern kann - da probiert man eben so manches aus, bis es einem irgendwann gelingt...
Hunde beruhigen sich gegenseitig anders (Calming Signals), als wir Menschen das versuchen würden. Trösten und hochnehmen belohnt den Hund für das Getane... so das der ursprüngliche Lerneffekt dadurch nur allzu leicht ins Gegenteil verkehrt werden könnte. Soziales Lernen beinhaltet auch, mal ausweichen oder nachgeben zu müssen. Wenn man beim ersten Quitscher aus der Gruppe entfernt wird, oder jedesmal dann, wenn man mal für eine Zeit etwas gedrückt aussieht, hat man eine wertvolle Lern-Erfahrung nur gekürzt wahrnehmen dürfen. Ob das immer der richtige Weg ist?
Vielleicht unterdrückt man damit gerade Gesten, die der eigene Hund später dringend brauchen würde, vielleicht fördert man dadurch gerade Verhalten, was ihr später schaden würde...
Kurz gesagt: man wird sich bei der Einschätzung von Situationen zimlich auf die Trainer verlassen müssen... die sicher an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn sie einem genau erklären können, was jeweils in welcher Situation abläuft an 'Hunde-Pädagogik' - das Problem dabei: wenn man die Hunde ständig gut im Auge behhalten will, hat man dafür oft etwas zu wenig Zeit während der Stunde - mit Glück gibt es nachher Gelegenheit dazu..
In keiner Weise soll das heissen, dass man nun alle 'Kloppereien' am Platz unkorrigiert ablaufen lässt, weil sich die Hunde eh alles allein ausmachen - das tun nicht mal wir Menschen - wer hat schon einen Kindergarten ohne Kindergarten-Tanten erlebt!.... -
aber darauf gibt es ja keinen Hinweis, vielleicht sorgt sogar 'der Grosse' dafür, dass das wilde Spiel der kleinen untereinander nicht ausartet...
Viel Freude noch bei den Spiel-Treffen mit Deiner Kleinen
- und hör ruhig auf Dein auf 'Sopherl', das vermutlich nach dem ersten Schreck schon wissen wird, wo es sich gefahrlos aufhalten kann!
Wiebke
www.hunde-erziehung.at