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Hilfe - kalt,naß und zum Heulen!

geschrieben von Suse(YCH) 
Hilfe - kalt,naß und zum Heulen!
02. Januar 2003 20:44

Hallo an alle,

ich bin neu hier, lese aber schon eine Weile mit. Und nun gleich ein Problem: Endlich ist Fini (Zwergpinscher, 9 Wochen alt) bei uns. Seit einer Woche. Sie hat sich vor allem mir in Windeseile angeschlossen, ist kerngesund und sehr pfiffig (macht nach den paar Tagen schon recht zuverlässig Sitz), tobt und freut sich und schläft. Bereits ab dem zweiten Tag erledigte sie (mit sehr wenigen Malheurs am Rande...) ihre großen und kleinen Geschäfte auf Kommando am Baum draußen, wir passten oben auch immer gut auf. Ansonsten schläft sie mindestens sechs Stunden durch, und wenn ich beim Aufwachen mit ihr auf dem Sofa kuschele, hält sie sogar ein, bis ich mit ihr runtergehe. Ein Traumhund. Bis es richtig kalt wurde und regnete...

Seit gesternmorgen hat sie es plötzlich unglaublich eilig, unverrichteter Dinge wieder ins Haus zu kommen. Genau genommen weigert sie sich sogar, wenn sie es aushalten kann, zu pinkeln, solange dieses widerliche, nasse Zeug von oben kommt. Muß man wohl auch nicht noch als kleiner Hund den Boden gießen. Schwanz eingekniffen, durch die Tür in den Flur, bloß rein. Und oben dann: Kreisen, Schnuppern, pinkeln oder noch Großartigeres. Ich fange sie also ab, trage sie angeleint wieder runter, jämmerliches Geheule. Ich warte und warte. Sie schluchzt und schreit und zieht zur Tür. Ich spiele unbeeindruckten Alphahund. Sie schreit noch lauter. Oh-oh-oh...wie kann man nur einem Baby diese Tortur antun. Regen und kalt. Ehrlich gesagt, sie tut mir furchtbar leid. Aber ich tu so, als wär nix und warte. Bis gesternnacht das Gezeter vorm Baum so laut wurde, daß ich die Leine losgelassen hab, weil ich nicht zerren wollte und dachte, na, der Folgetrieb, den hatte sie ja bisher, ich geh einfach mal ein paar Schritte, dann kommt sie schon. Nix da. Fini zittert, rennt in ihren Flur und ohne einen Blick zu mir zwei Treppen hoch in die Wohnung. Da stand ich also, ohne Hund auf der Straße. Während sie oben bereits sehr bemüht war, mich bloß nicht sehen zu lassen, daß sie einen stillen Ort suchte. Und da ich ihr auf keinen Fall angewöhnen wollte, heimlich Pipi zu machen, hab ich mich für die Nacht entschieden, eine Zeitung auf dem überdachten Balkon auszubreiten. Was ich nie wollte. Damit ging es aber. Aber das kann doch nicht die Lösung sein?

Hilfe! Bitte sagt mir, was tu ich mit der Fini? So wie ich das im Moment sehe, habe ich ein Problem. Daß sie so schnell begriff, von Anfang an, zeigt mir, daß sie alles andere als doof ist. Wenn ich sie also immer zum Pipimachen in die Kälte schaffe, was für sie eine echte Strafe ist, lernt sie es zu verhalten, oder? Und wenn ich notgedrungen, weil sie gerade immer erfinderischer wird, um den Gefrier- und Regenschock zu vermeiden, auf frischer Tat ertappe und Nein sage, bringe ich doch nur bei, wenn ich Pipi mache, ist das doof, denn muß ich mal, dann werde ich so oder so in eine fiese Situation gebracht. So würde ich jedenfalls als schlauer Welpe denken.

Aber ich will keinen Balkon als Hundeklo. Das mach ich ein paar Nächte, dann hat sie es auf immer drin. Überlege nun schon, ihr Mützen und Mäntel zu stricken, leider kann man ihr ja keinen kleinen Regenschirm in die Hand drücken. Was meint Ihr zu folgender Idee: Wenn ich die Abendmahlzeit in kleinen Häppchen auf dem vorletzten Gassigang serviere? Also, damit sie beginnt, das Rausgehen auch in die Kälte mit etwas Angenehmem zu verbinden? Aber wenn sie dann wieder heult und ich ihr Fressen gebe, lernt sie wohl nur, daß man fressen kriegt, wenn man ordentlich heult? Ich denke, sie ist bei der Züchterin nur in der Meute auf dem Feld gewesen und auch das nicht sehr oft, außerdem war es dort unten sehr warm für Dezember! Andererseits hat sie sich so schnell an Stadt und Autos gewöhnt (wir wohnen in einer sehr ruhigen Straße), daß ich, bis das schlechte Wetter kam, schon dachte, wie unheimlich!

Wie komme ich da bloß raus? Im wahrsten Sinne des Wortes. Für jede Antwort bin ich sehr sehr dankbar!
Herzliche Grüße, Suse



02. Januar 2003 21:05

Hallo Suse!
Freu Dich, dass Du so einen cleveren Pinscher hast.
Das wird nicht die erste Probe sein, auf die er Dich stellt.
Meine erste Pinscherhündin wollte auch ums Verrecken draußen nichts machen, da war sie auch 9 Wochen alt und es war Wonnemonat Mai.
Du hast nur die Möglichkeit, die Balkonmethode noch zu akzeptieren oder Du stehst nachts eventuell 2 oder mehr Stunden im Regen, ohne dass Dein Zwerg was gemacht hat.
Zuverlässig sauber wurde diese Hündin erst mit 5 Monaten, sie hatte eine Kiste mit Einstreu zum Geschäftemachen, welche sie dankbar angenommen hatte und welche uns das Leben arg erleichtert hat.
Inzwischen habe ich 4 Hunde und züchte Pinscher.
Aus Erfahrung kann ich Dir deshalb sagen, dass alle Pinscher allergisch sind auf Wasser, wenn es von oben kommt.
Auch eine taunasse Wiese ist einfach ekelig und der Pinscherwelpe geht darauf, als hätte er starke Schmerzen in den Füßen.
Was hab ich mich schon bekringelt vor Freude!
Es ist nun an Dir, zu zeigen, wer den längeren Atem hat.
Lobe sie, wenn sie "fein" gemacht hat aber richte Dich auch darauf ein, dass sie auf dieses Lob pfeift!
Meine Pinscherwelpen wachsen auch mit Regen auf, manchmal ist auch Schnee dabei, aber tolerieren tun sie es trotzdem nicht.
Mit der Zeit wird es aber besser.
Mache Deine Pipirunden mit ihr, manchmal hast Du Glück und manchmal Pech.
Es wird noch manches in die Hose gehen oder auf den Perser.
Besagte Hündin ist heute übrigens 6 Jahre alt, stubenrein und fast nicht mehr regenscheu.
Manchmal badet sie sogar.
Solltest Du Deine Hündin im Ansatz beim Geschäft in der Wohnung erwischen, dann schnell unter den Arm klemmen und raus ins Freie, das musst Du noch ein paar Wöchelchen durchhalten.
Und nicht aufregen und immer schön freundlich bleiben.
Nicht verrückt machen lassen und ansonsten den Hund genießen!
Alles Gute für Euch!
Gruß
Antje


02. Januar 2003 21:57

HI

Antje hat den Nagel schon auf den Kopf getroffen. Da musst Du durch.
Wenn Du runter gehst, vergiß nie Dein Survival Kit einzustecken.
Also was du halt so brauchst um bei Sauwetter auszuhalten bis der Hund gepinkelt hat - Zigaretten, Flachmann, HalloWach, Wurstsemmel, ....
Viel Spaß und viel Geduld wünsch ich. Wir sind da alle bei - immer wieder - bei jedem neuen Welpen und ganz besonders bei Hündinnen.

Grüße

Robert

05. Januar 2003 14:21

liebe antje, lieber robert,

danke für den guten zuspruch!!! leide an chronischem schlafmangel :-))) und konnte deshalb bisher nicht antworten. ich hab jetzt für schlechtestes wetter und nächtliche weigerungen tatsächlich eine zeitung auf den balkon gelegt, und seitdem pieselt finchen tagsüber und auch nachts, wenns nicht regnet, wieder unten am baum, relativ verläßlich sogar. war wohl eine art gordischer knoten, der nun durch ist. ich hoffe, sie kommt nicht doch noch auf blöde ideen und gewöhnt sich zu sehr an die zeitung. für den moment bin ich froh mit der lösung, weil regen wohl wirklich irgendwie bedrohlich für sie war. jedenfall schien das keine marotte oder ein machtkampf. ansonsten bin ich überglücklich, daß sie das mach-was-kommando tatsächlich zu begreifen scheint und sofort lospinkelt. und antje, ist das nicht seltsam, schnee macht ihr offenbar NIX aus!? die kälte ja, aber nicht auf schnee laufen. schlimm ist naß...ich hoffe, sie wird auch so ein feiner hund wie deine! alles liebe,
suse