Dominanz :: Welpen - Junghunde

Dominanz

von eve(YCH) am 15. Januar 2003 11:52

Hallo Verena !

das hört sich nicht gut an!
Suche Dir schnellstens eine neue Hundeschule
schau mal unter: www.ig-hundeschulen.de
vielleicht ist eine in Deiner Nähe.
Viele Grüße
Eve

von Cindy(YCH) am 15. Januar 2003 12:52

Hallo Verena,

: Dort gab es einen 4 Monate jungen Husky, der die Befehle nicht befolgte, die sein Herrchen ihm gab.

Das hat mit Dominanz nichts zu tun, sondern schlicht und ergreifend damit, dass Hund noch nicht gelernt hat, was die Signalwörter denn bedeuten sollen. Wir reden hier schliesslich von einem "kleinen Kind". 4 Monate, der Hund ist ja noch nicht mal im Zahnwechsel. Grosser Gott, was erwarten denn die Leute?
Hund muss erst mal lernen, was ein Signal bedeutet. Dazu braucht es Ruhe, wenig Ablenkung und etwas Geduld. Wenn Hund dann ohne Ablenkung gelernt hat, was ein Signal bedeutet, dann steigert man LANGSAM die Ablenkung. Von einem 4 Monate alten Hund zu erwarten, dass er Signale in einer Umgebung befolgt, wie sie ein Hundeplatz mit anderen, gleichaltrigen Spielkameraden darstellt, ist etwa so utopisch, wie von einem normalen 6jährigen zu erwarten, dass er problemlos Integralrechnungen löst. Und das natürlich in Anwesenheit seiner Spielkameraden, die womöglich gerade dabei sind, sein Lieblingsspiel zu spielen.

grinning smileyaraufhin wurde er auf den Rücken gedreht, die Schnauze zugehalten worauf er ziemlich gequieckt hat.

Das hat mit "Unterwerfung" schon gleich gar nichts mehr zu tun. Auf den Rücken dreht sich der sich unterwerfende Hund. Er wird NICHT vom dominateren Tier (in diesem Fall Mensch) umgedreht. Entweder Hund legt sich von allein auf den Rücken, dann unterwirft er sich aktiv, weil er gelernt hat, dass dieses "auf den Rücken drehen" bedeutet, dass der Erwachsene dann von einem ablässt, und zwar sofort!! Und nicht mit Schnauze zuquetschen.
Schnauzengriff ist wieder etwas anderes. Dabei umfasst das adulte Tier die Schnauze des kleinen Frechlings schnell und KURZ. Nicht ewig mit zudrücken etc. Und auch erst nach Vorwarnung. Wobei die Vorwarnung auch verständlich für den Hund sein muss.
Allerdings geht es beim "Über die Schnauze fassen" um situationsbedingte "Störungen" von Seiten des rangniedrigeren Tieren. Z.B. Streitigkeiten um Nahrungsressourcen, Platzressourcen etc.
Und garantiert nicht darum, ob Hund sich jetzt hinsetzt oder nicht.
Ob ein Hund solche Signale wie "Sitz" oder "Platz" befolgt oder nicht, hat mit Dominanz nicht das geringste zu tun. Kein Alphawolf/-hund in einem natürlichen Rudel würde so eine Verhaltensweise verlangen. Das ist unnatürlich für den Hund. Sondern, die Ausführung dieser Signale sind erlernte Verhaltensweisen. Hund führt diese Verhaltensweisen auf ein Signal hin nur aus, weil es sich in irgendeiner Form für ihn lohnt. Entweder um Schadensbegrenzung zu betreiben ("Vermeidung von Strafe"winking smiley, oder weil es sich für ihn lohnt in Form von Leckerlies, Spiel etc.

: Die Begründung war, dass er ziemlich dominant ist. Das konnte man im Spiel auch gut erkennen, er war sehr wild.

"wild sein" hat mit Dominanz nichts zu tun. Sicher, ein frecher vorlauter Welpen wird vermutlich später auch selbstbewusster sein, als ein ängstlicher, schüchterner Welpe/Junghund. Aber in dem Alter schon von "Dominanz" zu sprechen halte ich für etwas arg übertrieben.

:Ist das denn richtig weiter zu unterdrücken, wenn er schon quieckt?
Da es überhaupt nicht richtig ist, den Hund so zu unterdrücken, also durch den sog. "Alphawurf", ist es logischerweise auch nicht richtig, ihn runterzudrücken, wenn er schon quieckt.

: Mein 10 Wochen alter Welpe ist auch sehr wild, wird er dann denn auch so dominant? Was kann ich dagegen tun?
:

Warum sollte er dominant werden? Er ist jung, verspielt, will die Welt entdecken, und es fehlen ihm idR geeignete "Sparringspartner" für seine Spiele. Denn wir Menschen sind da doch etwas empfindlicher als gleichaltrige Hundekollegen.

Was Du tun kannst, um deinen Hund zu erziehen?
Lernen! Zuerst mal, wie sich ein Hund eigentlich richtig verhält, dann wie ein Hund lernt, und last but not least, wie man einen Hund erzieht.

Ich würde Dir jetzt der Reihe nach folgende Bücher empfehlen.

- "Hundeverhalten" von Barbara Schöning Kosmos-Verlag
- "So lernt mein Hund" von Sabine Winkler, Kosmos-Verlag

Erziehungsbücher, z.B. von Sabine Winkler "Hundeerziehung" oder ein neues Buch, das ich selbst noch nicht gelesen habe "Hundeschule" von Viviane Theby (habe das Buch über DogDancing von ihr gelesen, deshalb denke ich mal, dass ihre Einstellung zur grundlegenden Hundeerziehung nicht allzusehr davon abweichen dürfte).

Und natürlich das wichtigste in Bezug auf das Lernen:
Beobachten, beobachten, beobachten.
Mit dem theoretischen Wissen aus den Büchern mal hergehen, und versuchen, Bezug zur Praxis herzustellen.
Dich und deinen eigenen Hund beobachten, andere Leute mit ihren Hunden beobachten. Daraus lernen. Erfahrungen sammeln, eigene und die von anderen. Und sehen, was Du daraus für Dich verwerten kannst.

Noch was zum Schluss. Nur weil jemand "seit xx Jahren" Hunde hat, heisst das noch lange nicht, dass er "Experte" ist. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, habe meinen ersten eigenen Hund mit 11 Jahren bekommen, und merke mit jedem neuen Hund, den ich ausbilde, wie wenig ich eigentlich weiss. Immer wieder mal komme ich mit einem Hund in eine Situation, wo ich selbst nicht weiter weiss, und jemanden brauche, den ich mal um Rat oder zumindest seine Meinung dazu fragen kann.
Und nur, weil jemand eine Hundeschule leitet, o.ä. heisst das noch lange nicht, dass er auch das nötige Wissen dazu hat. Eine private Hundeschule kann jeder eröffnen, der einen Gewerbeschein beantragen kann. Dazu muss er nur wissen, wie man das Wort "Hundeschule" auf dem Antrag schreibt.
Gute Hundeschulen findest Du normalerweise in der Interessengemeinschaft unabhängiger Hundeschulen.

www.ig-hundeschulen.de

Gruss Cindy

von JanaLPN(YCH) am 15. Januar 2003 13:30

Hallo Cindy,

danke für deinen rundum gelungenen Beitrag. Dem ist nichts hinzuzufügen!

Grüße - JanaLPN

von Conny(YCH) am 15. Januar 2003 16:17

Hallo Verena
hört sich ganz danach an, als solltest Du als erstes sofort mal die "Hundeschule" wechseln. Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter und solche selbsternannten "Experten" welche einen 4,5 Monate (!) alten Welpen so brutal behandeln sollten nicht unterstützt werden. Ich ziehe hin und wieder (alle zwei Jahre ) einen eigenen Wurf auf. Habe aber noch nie bemerkt, dass eine meiner beiden Hündinnen einen Welpen auf den Rücken drehen würden um ihn zu bestrafen. Im Gegenteil, es funktioniert so: Welpi schlägt ziemlich über die Stränge und ärgert die Grossen Hunde. Mutterhündin guckt zuerst lange zu und tut so als ob es sie nichts angehe. Die anderen grossen Hunde in meinem Rudel (insgesamt 2 Hündinnen und 2 Rüden) verhalten sich passiv und überlassen das Handeln der Mutterhündin. Diese steht dann plötzlich auf und steht breitbrüstig (als ob sie volle Pulle Luft in die Lungen gefüllt hätte) und mit starrem Blick vor den Welpen, rempelt ihn kurz an und macht meistens noch kurz Knurr-Wuff. Welpe wirft sich sofort auf den Rücken und sendet eine Menge Calmings (Züngeln, beschwichtigender Blick, Grinsen, Wedeln mit Pfoten). Hündin wendet sich sofort ab und ignoriert den Welpen. Sie würde als nicht noch auf ihn "draufsitzen" und ihm noch lange die Schnauze zuhalten. Und so reagieren die meine Grossen erst ab ca der 8. Woche Welpenalter. Vorher haben die kleinen totale Narrenfreiheit.
Ich finde Cindy hat in ihrem Posting eine Menge guter Ratschläge gegeben. Aber als erstes wirklich dieser "Hundeerziehungs-Anstalt" den Rücken kehren und eine bessere suchen.
Viele Grüsse und alles Gute mit Deinem Junior.
Conny mit Rudel

von Simone(YCH) am 15. Januar 2003 16:30

: Hallo Verena!
Wir benutzen auch gar keine Leckerchen, ist das o.k.?

Ich denke auch, daß das überhaupt nicht ok ist. Du solltest da am Besten überhaupt nicht mehr hingehen. Laß Dir Deinen Hund bloß nicht verderben, durch diese Einschüchterungen. Höre lieber auf den Tip meiner Namensvetterin und wechsele die Hundeschule.

Liebe Grüße
Simone u. Laika

von Maya(YCH) am 16. Januar 2003 14:36

Wie sollte denn eine gute Hundeschule aussehen? Wir benutzen auch gar keine Leckerchen, ist das o.k.?

NEIN!!!!!
Bei uns sollen wir sogar Leckerlie dabei haben, wenn einer nicht mehr genug hat, hilft die Trainerin aus. In dem Alter lernen sie wirklich am besten mit Lecker. Leider kann ich mir schon vorstellen, wie es bei euchgemacht wird (berichtige mich, wenn ich falsch liege): "Sitz"! Hundehintern wird auf den boden gedrückt, kurzes "brav" etc. pp

schau mal unter:
www.hundeschulen.de
www.hundeschulen.biz
www.ig-hundeschulen.de
:
LG, Maya

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