Mein Welpe will nicht teilen
21. Januar 2003 09:48

Hallo Antje,

meine Antwort (z.T. Erziehung) galt speziell den Maltesern. Der Malteser ist eben kein agressiver Hund - aus einer guten Zucht stammend und liebevoll vom neuen Besitzer aufgezogen sind diese Hunde auch mit keinerlei "Hundeplatz und Co." folgsam und brav. Ein Sitz und Platz ist ja niedlich wie bereits gesagt, es ist auch bei den meisten Hunden sinnvoll und erforderlich; allerding bei einem 2,5 - 4kg Hund, der ohnehin nie etwas böses tun würde, den Du auch nie irgendwo "ablegen" kannst, ist es nicht so wichtig. Ausser Du möchtest später mit Deinem Hund z.B. Agility betreiben, der Malteser ist nämlich auch ein begeisterter Sportler.
Warum ich gelacht habe? Ich kenne eben meine Rasse und deren Agressionen!!! Ich lebe in einem großen, großen Rudel und weiß eben, wie ein normaler Malteser sich verhält. In meinem Hündinnen-Rudel (und jeder Züchter kann Dir bestätigen das Hündinnen untereinander oftmals wesentlich agressiver sind als Rüden) kannst Du eine Wursttüte auf den Boden leeren und Du wirst nicht einen Knurrer hören! Keiner dieser Hunde kennt ein Sitz oder Platz.
Es ist eben etwas anderes von einem Yorkie oder von einem Malteser zu sprechen! Und auch ein Dackel ist nicht vergleichbar, all diesen Hunden sollte man viel Zeit in der Erziehung widmen...
Der Malteser ist, wenn man das anstrebt sehr einfach zu erziehen und wiedersetzt sich nicht den Befehlen seines Menschen. Auch würde ein Malteser nie versuchen das sog. Alpha-Tier zu werden, sprich dem Menschen überlegen zu sein. Auch wenn er seinen Willen trotzdem gerne (jedoch charmant, manchmal nur mit Blicken) durchsetzt.
Ich denke meine Einstellung kann nur verstehen, wer auch einen Malteser hat. Und Du scheinst weder Erfahrungen mit einem noch mit mehreren Maltesern zu haben!
Mein "großer" Rüde den ich gerne auf Ausflüge mitnehme, macht Sitz, geht Bei Fuß, ein Auto kann vor ihm halten, an ihm vorbeifahren (er hat Werkstatterfahrung), er kommt sofort auf Zuruf, er lässt sogar (als Deckrüde) sofort von läufigen Hündinnen ab wenn man es ihm verbietet... Ich musste ihn dafür nur liebhaben, habe nie mit ihm trainiert! Es ist eben ein typischer Malteser!
Ich denke ich habe mehr Erfahrungen mit einem Rudel und dessen Sozialverhalten als die meisten hier! Meine 2 Rudel sind äußerst ausgeglichen und liebevoll zu allen Mitgliedern und auch fremden Menschen (Besuchern).

LG, Melanie

P.S.: In Johanna´s Fall ist es allerdings etwas anderes, wie gesagt ihr Großer verhält sich nciht normal und muss dringen sozialisiert werden!!!

21. Januar 2003 13:12

Hallo Melanie,

auch mit einem 2,5 bis 4 kg-Hund kannst Du heute zu einem Wesenstest verdonnert werden, und hört Dein Hund dann nicht, dann war's das u.U. für den betreffenden Hund. Bei Nachbarschaftsstreitigkeiten war es schon immer so, den Gegener in Bezug auf die Hundehaltung auf's Korn zu nehmen. Früher schickte man das Veterinäramt, weil angeblich der Zwinger zu klein war oder die Kette zu kurz, oder Ordnungsamt und Polizei, weil der Hund angeblich bellte, ob's nun stimmte oder nicht. Heute reicht zumindest gemäß unserer VO, daß ein Hund jemanden "in gefahrdrohender Weise anspringt". In manchen Gemeinden läuft es so, daß Du automatisch zum Test mußt, sowie nur einer behauptet, Dein Hund wäre "gefährlich". Da reicht es auch bei einem Kleinhund, daß ich lediglich behaupte, Dein Hund hätte mein zweijähriges Kind angesprungen und dabei gebellt oder geknurrt, und Du mußt zum Test! Und die Gefahr, die einem Kleinkind von einem Kleinhund drohen kann, sind nicht unähnlich denen, die einem Erwachsenen von einem größeren Hund drohen können. Die Mutter einer Arbeitskollegin hat im Gesicht schwerste Verletzungen von einem Dackel davongetragen; ein noch kleinerer Hund kann einem Kind ebenfalls schwere Verletzungen zufügen.

Ich halte es unter diesen Gesichtspunkten für leichtsinning, eine solide Grundausbildung eines Hundes, egal wie klein er auch sein mag und wie gutmütig die Rasse im Schnitt ist, öffentlich als "niedlich, aber nicht notwendig" abzutun, denn zum einen gibt es immer Hunde, die aus dem Rahmen ihrer Rasse fallen, zum anderen gibt es nun schon wirklich genügend Kleinhundbesitzer, die ebenso denken und handeln und deren unerzogene Kleinhunde vor allem den Besitzern größerer Hunde auf den Wecker fallen, weil die Kleinen die Größeren hemmungslos attackieren, diese sich aber auf Hundeart nicht wehren dürfen, weil sie so einem Zwerg alleine schon mit einem unbeabsichtigten Tritt den Hals brechen könnten. Und gemäß unserer VO wird mein Großer dann getötet, weil ich als Halter so etwas auf jeden Fall immer und überall unterbinden können muß...

Viele Grüße

Antje

21. Januar 2003 14:55

hallo melanie und antje
es ist mir schon peinlich,wenn ich lese wie ihr euch gegenseitig fertig macht. erstens: mein älterer hund ist ein malteser 4 monate alt, der kleinere ist auch ein malteser 3
monate alt. ich habe nicht den geringsten anschein bemerkt das einer der beiden das verhalten eines sogenannten bösartigen kampfhund hat. die betonung liegt auf bösartig. meine zweie sind sich sehr einig aber wenn es um mich oder das futter geht gibt es ärger. ich habe manchmal den eindruck mein erster ist eiversüchtig auf den kleinen.die züchter habe ich mir genau angesehen und war auch mehrmals dort und ich hatte nicht den eindruck das da was nicht stimmt.die hunde untereiander waren sehr liebevoll und auch die welpen machten einen sehr munteren und intressierten eindruck.also ich glaube, das mein jasper einfach eiversüchtig ist und deshalb manchmal so reagiert.ich werde beide behalten und anfangen mit ihnen zu arbeiten.malteser sind sehr liebe wesen und auch große hunderassen sind sehr lieb aber bin ich der meinung es müssen alle, ob groß ob klein ERZOGEN werden.ein kleiner hund kann wie ein großer zur plage werden wenn er nicht erzogen ist.diese zwei sind nicht meine ersten hunde ich bin als kind mit einem dackel aufgewachsen.ich bin ja auch der meinung das bei meinen zweien auch irgend wann mal geklärt werden muß wer der rangälteste ist. vieleicht ist das ja schon der anfang und der kleine unterwürft sich dem älteren.ich will nur damit sagen, es ist kein dauerzustand und die beiden haben nich ständig zoff. es kommt halt nur öffters mal vor.ich wusste nicht das hier so eine diskussion angeheitzt wird. es tut mir leid.vielen dank gruß johanna

21. Januar 2003 15:03

Hi Antje,

danke, deinem Posting ist nichts mehr hinzuzufügen.

Viele Grüsse,
Kerstin Hk

21. Januar 2003 16:11

Hallo Johanna,

es braucht Dir nicht leid zu tun... ;-)

Ich finde nur die Einstellung nicht O.K., daß eine solide Grundausbildung bei einem Kleinhund zwar "niedlich", aber "nicht notwendig" sei. Du hast da meiner Meinung nach die richtige Einstellung, jeder Hund, egal ob groß oder klein, sollte die elementaren Grundkommandos sicher beherrschen. Das verlangt heute der Gesetzgeber ausdrücklich von jedem Hundehalter.

Täusche Dich nicht im Hinblick auf die Klienten der sog. "Wesensgutachter", das kann heute wirklich jeden treffen. Hundehalter generell, unabhängig von der Rasse, sind Verleumdungen Dritter in dieser Hinsicht heutzutage gnadenlos ausgesetz. Ob die Anschuldigungen berechtigt sind oder nicht soll ja dann das Gutachten klären. Aber gefällt Deinem Nachbarn Deine Nase nicht und er will Dich ärgern, kann er auch bei einem Kleinhund einfach behaupten, dieser hätte z.B. sein kleines Kind gefährtet. Bei uns reicht anspringen bereits aus! Und dann stehst Du da mit Deinem Hund und es ist in dieser Situation gut, wenn dieser weiß, was "Sitz", "Platz" und "Fuß" bedeutet, damit er auch weiterhin unbeschwert ein normales Hundeleben genießen kann.

Viele Grüße

Antje

21. Januar 2003 18:55

Liebe Melanie!

Wie naiv muss man sein, um mit solchen Ansichten, wie Du sie hast, durch die Welt zu gehen?

Natürlich haben Malteser Aggressionspotential, jeder Hund hat das!
Es gibt keinen Hund ohne Aggressionen.

Und das Verhalten des älteren Hundes ist vollkommen normal, denn er festigt seine Position im Rudel. Und das wäre schon längst zu seiner Zufriedenheit erledigt, wenn sein Frauchen ihm nicht immer dazwischenpfuschen würde indem sie sich vollkommen falsch verhält.

Ein Hunderudel besteht aus Hunden verschiedener Ränge - man darf keineswegs die Hunde gleich behandeln. Als Mensch und Oberhund muss man die von den Hunden unter sich ausgemachte Rudelstruktur stützen, indem man den ranghöheren Hund erst füttert, erst streichelt etc.
Dann ist die Sache geklärt, und dann hören auch die Streitigkeiten auf.

Hunde leben nicht in einer Demokratie, Hunde leben in einem Rudelverband mit klar strukturierten Regeln und Rollen!

Liebe Kleinhundbesitzer (nein, es sind hier nicht alle angesprochen aber zumindest zwei), lernt endlich, dass Kleinhunde Hunde sind. Echte Hunde, keine Schoß- oder Stofftierchen.

Es wird wirklich Zeit, dass eine Sachkundeprüfung und eine Begleithundeprüfung flächendeckend für alle Hunde und deren Halter - Rasseunabhängig - vorgeschrieben wird, dann müsste man sich nicht über so eine geballte Unkenntnis ärgern.

Gruß
tessa