Hallo Mike,
per Ferndiagnose läßt sich natürlich nicht viel sagen. Es hört sich jedoch auch so an, als wäre sehr viel Unsicherheit in dem Hund.Ich würde schauen, ob es nicht bei Euch in der Nähe einen Verhaltenstherapeuten oder aber eine sehr gute Hundeschule gibt, die bei der Desensibilisierung helfen kann.
Was ich auf die Schnelle machen würde: Wenn Besuch kommt, soll der Besuch den Hund ignorieren. Der Besuch soll nicht wie ein Adler von oben sich auf den Hund stürzen und direkt die Hände ausstrecken. Wenn der Hund kommt (neugierig wird er ja hoffentlich sein) dann erst mal in Ruhe schnuppern lassen und immer noch nicht beachten. Danach kann man ja mal ganz ganz ruhig versuchen die Hand hinzuhalten und im nächsten Schritt zu streicheln oder noch besser: der Besuch darf dem Hund, wenn er ruhig schnuppert ein Leckerchen geben (aber erst mal schnuppern lassen, nicht daß er dann gleich wieder in Hektik verfällt, weil er sich bedroht fühlt). Nicht in die Augen gucken und ich würde mich (wenn ich nicht sitze) in die Hocke begeben. Vielleicht auch ein wenig seitlich weg vom Hund drehen, dann ist die Bedrohung für den Hund auch schon nicht mehr so stark.
Hat der Hund etwas was er ganz toll findet? Dann könntest Du ihn versuchen abzulenken, wenn Menschen kommen. Die Ablenkung funktioniert aber nur bei einem Abstand, den der Hund gut ertragen kann. Desensibilisierung funktioniert auch so, daß man anfangs einen Abstand wählt, den der Hund gut ertragen kann und sich dann langsam (nicht beim gleichen Spaziergang!!!) annährt.Du kannst Dich immer nur einen weiteren Schritt annähern, wenn der zurückliegende Schritt gut geklappt hat.
Zu dem Besuch noch mal: Es sollte aber auch nicht sein, daß der Besuch hereinkommt und direkt von Deinem Hund angebellt wird. Wenn das so aussehen sollte, dann gib Dein Hundi erst mal in einen anderen Raum. Wenn der Besuch sich gesetzt hat kann Hundi dann kommen. Toi, toi, toi.
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