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Welpen - Junghunde

Einen Welpen oder Yorkshire Welpen aufzuziehen ist gar nicht so einfach. Stubenreinheit, alleine bleiben, all das will gelernt sein und eine gute Sozialisierung und Gewöhnung an die verschiedenen Umweltreize helfen Deinem Welpen, sich später im Leben gut zurecht zu finden. Auch der Besuch einer Welpengruppe ist wichtig für die Entwicklung der Kleinen.  
Bewusstmachen der Hinterhand
03. Juni 2003 12:33

Hallo Wiebke,

: Hab ich das besser erklärt jetzt?

Echt super erklärt, danke. Ich muss immer alles genau wissen. Doch wie setze ich nun mein Wissen beim Sprung/Hürde ein, da muss sie sich doch auch ihrer Hinterhand bewusst sein, denn sonst tut es ja weh?

Tschüssi
Gundi





03. Juni 2003 12:47

Hallo Heike & Terrier,

mit deiner und Wiebkes Antwort ist meine Neugier befriedigt und ich habe wieder etwas dazu gelernt.
Schade, das wir hier bei uns im weiten Umfeld weder Obedience noch dogdancing im Angebot haben.

Danke
Gundi


03. Juni 2003 16:29

Hi Gundi,

Bewusstsein in Bezug auf Stangen: man merkt oft erst, dass es bei einem bestimmten Hund eher etwas fehlen könnte, wenn sich später, bei höheren Anforderungen, beim kleinsten Führerfehler ganz speziell seine Hinterhandfehler z.B. im Agility oder beim Sprung/Klettern mit Gewicht im Maul zu häufen beginnen.

In USA wurde dafür z.T. sehr intensiv über Cavalettis geübt (wie bei Pferden), mit Junghunden zuerst nur im Schritt und ruhigen Trab und - mit dem ausgewachsenen Hund - dann späer auch dazwischen mal im Galopp/ Sprung.
Durch diverse 'Tricks' wurde die Flugbahn im Sprung dann noch individuell optimiert. Hunde, die als Jungtiere viel Stangenarbeit (wie auch bei TTEAM gelehrt wird) gemacht hatten, brauchten m.M. nach durch diesen Aufbau(?) deutlich weniger nachträgliche Verbesserungen, machten sich die Sprünge in verschiedensten Situationen sehr schön selber 'passend'.
Tellington Arbeit könnte da übrigens bezüglich 'Bewusstsein' in allen Körperteilen sicher auch noch viel zusätzlich bewirken.

Ist Heikes Tanzpfoten-Seite nicht toll?

Tschüss für heute

Wiebke

www.hunde-erziehung.at

04. Juni 2003 08:13

Hallo Wiebke,

Fazit, einfach ausgedrückt: Wenn ich meine Kleine über Stangen springen lasse, wird sie diese am Anfang runterschmeissen, da sie sich ihrer Hinterhand nicht bewusst ist. Mit viel Training wird sie selber eine Sprungtechnik entwickeln, damit die Stangen nicht herunter fallen. Mit der Zeit werden dann auch höher gesetzte Stangen und Hürden kein Problem sein, da sie sich dann ihrer Hinterhand bewusst ist, richtig?

Die Tanzpfoten-Seite von Heike hat mich begeistert, finde ich sehr informativ, besser kann man Obedience nicht erklären.

Tschüssele
Gundi


04. Juni 2003 19:32

Hi Gundi,

gut, dass Du dir die Mühe machst, nochmal zusammenzufassen: nööö, ganz so ist das nicht.
Man führt drüber im Schritt und Trab über z.B. auch mehrere hintereinanderliegende Stangen. Man legt diese in verschiedenem Abstand, auch mal in unregelmässigem Abstand oder einseitig höher oder tiefer. (Siehe Tellingtonbuch, T.-Training für Hunde)

Man lobt (evt. auch mit C&T) gelungene Passagen ohne Anstossen sofort.
Man macht dafür die Abstände zwischen den Stangen zuerst genau passend zur Schrittlänge des Hundes.
Man ändert diese in späteren Übungseinheiten sukzessive ein bißchen, bis der Hund auch problemlos und wach hinschauend sogar über wild Mikadostäbchenartig aufgelegte Stangengewirre schreitet, nicht mal mit einem Hinterbein mehr fester anstößt. Lob nur, wenn er keine Stange verschiebt.
Wenn der Hund etwas derber anstößt: Abstände bzw. Tempo korrigeren, bis er es Fehlerlos schafft, dann sofort: Jackpot.

Irgendwann kann man herrufen über Stangenraster bzw. voranschicken über dieses, der Hund wählt selbst das Tempo, was für den jeweiligen Abstand passt: jetzt hat er taxieren gelernt, weiss die gesehenen Hindernisteile in richtige Beziehung zu seinem vier Beinen, seiner Größe und seinem Tempo zu setzen: nun ist er inzwischen vermutlich auch ausgewachsen und damit alt genug, dass man hier und da Stangen statt 0-5cm hoch auch höher (10-20cm) legen kann, vereinzelt springen lässt. Durch vorlegen von Trabstangen oder mit einer andren geeigneten 'Absprunghilfe erzielt man (Passend kann man beurteilen natürlich erst nach Analyse der Sprungkurve und der daraus folgenden Analyse, wodurch bei nicht optimalem Verlauf Fehler entstehen) einen mit der Zeit zur Gewohnheit werdenden anderen (besseren) Absprungpunkt, eine veränderte Sprungparabel. Wenn man es richtig gemacht hat, sind damit die Fehler praktisch weg.
Dann arbeitet man parallel dazu an geringfügig verkleinerten oder vergrößertem Abstand zwischen den niedrigen 2-3 aufeinanderfolgenden Sprüngen, die unmittelbar hintereinander aufgebaut sind (in - out oder mit einem Galoppsprung dazwischen sagt man bei Pferden), so dass der Hund auch Techniken erwirbt, wie er abspringen kann, wenn es mal mit dem idealen Absprungpunkt nicht paßt, z.B. weil er gerade aus einer engen Wendung heraus vor dem Sprung ankommt o.ä.

Gute Bücher dazu: Rainer Klimke: Cavaletti (ist für Pferde, nur die Abstände und die Stangedicke unterscheiden sich!) bzw. die Bücher von Christine Zink (TA aus USA, glaube ich dzt. nur in Englisch, die hier erwähnten Tricks kommen großteils aus amerikanischen Kursen bei ihr und sind wirklich nützlich. Viele Hunde bringen es sich selbst bei, wenn wir Glück haben und mit solcher Trainingstechnik wird auch aus vielen ursprünglich nicht so 'talentierten' dann noch der große Star, es spart einem vermehrtes Verletzungsrisiko beim Hund und erleichtert das Training zum Fehlerlos(er)en Springen doch sehr).

Die Tanzpfoten bezogen sich m.M. nach auf heelwork to music bzw. das ähnliche dog dancing, oder?

Im übrigen: weiter so

Wiebke

04. Juni 2003 20:39

Hallo Wiebke,

eine super Erklärung von Dir, danke!! Das ist ein interessantes, neues Thema für mich.
Die Sprungparabel analysiere ich durch Versuche mit der Absprungshilfe.
Ist die Hilfe zu weit von der Hürde entfernt, ist die Parabel zu flach, demzufolge muss ich die Absprungshilfe solange Richtung Hürde legen, bis der Hund den optimalen Absprungspunkt gefunden hat.
Wenn ich meine Mathekenntnisse noch richtig in Erinnerung habe, liegt der höchste Punkt der Parabel über der Hürde.

Doch erst mal kleine Brötchen backen und mit Schritt über mehrere Stangen
üben.

Das kommt davon, wenn man sich mit mehreren interessanten Themen beschäftigt, sorry, das ich die Tanzpfoten mit Obedience verwechselt habe. Aber die Übungen "Sitz,Platz und Steh im Wechsel aus der Distanz würden sicher auch gut mit Musik aussehen.

Nochmals Danke für die geistigen Anregungen
Gundi