Hallo Leute,
Ihr erinnert Euch, daß ich schlimmste Befürchtungen hatte, einen "Lahmarsch" am Hals zu haben, als mein Welpe vier, fünf Monate alt war. Jetzt ist er acht Monate alt, sieht aus wie der Hund auf dem DDR-Buch "Diensthunde", hat ein sehr schönes quadratisches Gebäude (auf seinem Rücken kann man eine Wasserwaage in Position bringen – das gibt es also noch!), und Temperament und Arbeitsbereitschaft haben sich prächtig entwickelt – wieder einmal ein Beweis, wie man sich täuschen kann, wenn man vor der Zeit ein Urteil abgibt.
Wohlgemerkt, der Kleine ist im täglichen Umgang, auf Spaziergängen und bei Hundebegegnungen ruhig und ausgeglichen: er wuselt nicht ständig im Haus herum, entfernt sich kaum mehr als ein paar Meter von mir und verträgt sich bisher mit jedem Hund, groß oder klein. Er sucht mit Begeisterung kurze Fährten ab und ist sehr gut über Spielzeug zu motivieren (wobei er aber nicht völlig ausflippt wie meine Hündin, sondern aufmerksam und führig bleibt). Im Schutzdienst endlich (etwa alle zwei bis drei Wochen eine Einheit) war er von Anfang an hochgespannt, hellwach, mußte überhaupt nicht gereizt werden, sondern er verbellte bei Annäherung des Helfers ohne Umschweife und packte die Beute mit vollem Griff. Den Junghundearm beißt er fast schon durch, nach drei oder vier Übungseinheiten mußte er bereits mit dem großen Beißarm gearbeitet werden. Dabei entwickelt er solche Vorwärtsenergie, daß ich ihn überhaupt nur noch mit tiefem, festem Stand halten kann. Kurzum, ich bin mehr als zufrieden mit dem Hündchen! Richtig anfangen werde ich überhaupt erst, wenn er ein Jahr alt ist, aber was er jetzt schon zeigt, ist vielversprechend. Abgesehen davon ist er ein sehr lieber, anhänglicher Hund, den ich nicht mehr hergeben möchte. Mit der Hündin, der alten Unterdrückerin, harmoniert er jetzt prächtig.
Man muß den Hunden einfach Zeit lassen, sie gezielt fördern, und dann entwickeln sie sich schon. Bin ich froh, daß ich dem Hund diese Zeit gegeben habe!
Gruß, Attila