Ist mein Hund ein Alphahund oder hab ich was falsch gemacht? :: Hundeerziehung + Soziales

Ist mein Hund ein Alphahund oder hab ich was falsch gemacht?

von tommy1234 am 17. Oktober 2009 09:41
Hallo, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ja, es ist täglich eine Herausforderung. Die einfachen Kommandos hat mein Hund drauf. Nur funktionieren die nicht wenn er draußen abgelenkt wird. Also die "alten Menschen" sind überwiegend Menschen, die langsam gehen oder aber einen Stock haben. Bei Kindern sind es überwiegend welche, die toben, mit dem FAhrrad fahren oder laut sind. Allerdings springt er auch Autos an, bzw. versucht dies. Hatte schon mal gedacht, dass es an den Geräuschen liegt. Also eine bestimmte Frequenz halt.

von Anila am 17. Oktober 2009 12:16
Hallo Tommy,

sowas hat dein Hund vermutlich vorher nicht kennen gelernt. Langsames gehen - womöglich noch etwas steifbeinig - das wirkt sicherlich bedrohlich auf ihn. Wahrscheinlich wäre es wirklich am effektivsten, wenn du mit einem Trainer und Figuranten üben kannst. Da kann man dann wirklich den Abstand langsam verkleinern und kann auch gezielt erstmal alte Leute mit Stock - aber ohne weitere Reize, wie Autos in der Nähe usw. abarbeiten. Ich denke, dass man so den Prozess - wird bestimmt in jedem Falle ein längerer Weg sein - doch etwas beschleunigen kann.

Wenn du Lust hast, berichte doch hier öfters mal, wie du voran kommst und was du gezielt machst.

Viele Grüße
Anila

von Sciuba am 17. Oktober 2009 19:51
Hallo Tommy,

da haben wir ja schon sehr gute Erklärungen, warum es dein Hund auf gewisse Menschen abgesehen hat. Es hat also nichts mit dem Alter zu tun, sondern etwas mit ihrer Erscheinung. Da ist zu sagen, dass Stöcke, komische Mützen/Hüte, wenn eine Schaufel auf der Schulter getragen wird beispielsweise.. das sind alles Gründe, die der Hund als gefährlich ansieht und zumindest anbellt. Hat Sciuba auch gemacht. Es geht aus der eigentlichen Form heraus, die der Mensch sonst hat. Können dann auch Menschen sein, die er kennt. Sogar mein Kater reagiert auf sowas.
Bei den Kindern ist es dann das rollende der Fahrräder und natürlich auch die Aufregung, die sie verbreiten. Das sieht der Hund nicht sofort als Spielen sondern als Kampf an und verteidigt/greift an. Also ganz normales Verhalten eigentlich. Du musst ihn aber von beiden auf gar keinen Fall abhalten, denn so lernt er nie, dass es nicht Gefahren sind, sondern ganz einfach ungefährliche Gegenstände oder auch Verhaltensweisen der Menschen. Gehe mit ihm an der Leine dorthin, wo Kinder sind, lass ihn bellen, versuche die Kinder mit ihm zu integrieren, ohne dass du ihn von der Leine lässt, immer gut mit ihm redend. Erst nur kurz, dann immer öfters.

Es kann natürlich sein, dass zum Beispiel bei älteren Menschen er auch eine schlechte Erfahrung gemacht hat, vielleicht mit einem Bauern, der eine Schaufel/Hacke auf der Schulter getragen hat, der ihn mit einem Stock geschlagen hat. Da muss dann ein Tierpsychologe her, denke ich, dass ist alleine schwer. Autos anbellen ist übrigens auch normal und meines Erachtens gar nicht aus Hunden rauszubekommen. Sie laufen denen ja auch hinterher und versuchen in die Reifen zu beißen. Hast du irgendwo gesagt, was du für einen Hund hast? Hunde aus südlichen Ländern machen sowas, besonders dann, wenn sie vom Lande sind!

Liebe Grüße

Heidi

von Frieda am 17. Oktober 2009 20:51
Huhu,

also dazu kann ich nur sagen: Mein Hund wurde von einem Mann, der eine Mütze auf hatte und einen Stock in der Hand, mit einem kleinen weißen Hund verprügelt. Danach hasste er einige Zeit Männer mit Hut und Stock und kleine weiße Hunde. Hat lange gedauert bis er eingesehen hat, dass die nicht böse sind und das man nicht alle kleinen weißen Hunde zwangsläufig umbringen muss. Heute geht er an beidem ruhig vorbei hat keine Probleme mehr damit. Trotzdem muss ich bei Männern mit Stock darauf achten, dass sie nicht auf ihn zugehen, denn dann fängt er an zu bellen, knurren und wer weiß...

LG Frieda

von Anila am 17. Oktober 2009 20:58
Hallo Frieda,

erzähl doch mal, wie du in Eurem Fall vorgegangen bist.

Viele Grüße
Anila

von Frieda am 18. Oktober 2009 22:36
Huhu,

ganz einfach: Konfrontation und Ablenkung bzw. das Erlernen eines Ersatzverhaltens. Bei mir hat es einfach geholfen häufig solche Situationen zu suchen (wobei dafür auch wichtig war, dass mein Hund mich wirklich akzeptiert und einsieht, dass ich ihm Schutz biete, ohne das geht es einfach nicht). Kam ein alter Mann mit Stock und Hut (Hund muss bei sowas an die Leine und zwar am Anfang an die KURZE) bin ich einfach ganz normal, als wäre nichts, weiter gegangen. Habe aber immer einen leichten (beschwichtigenden) Bogen um den "Feind" gemacht. Am Anfang gab es auch mal einen Knurrer, aber bei vielen alten Menschen wurde es schnell besser. Ein Hund, der Sicherheit durch seinen Besitzer bekommt, wird auch akzeptieren, dass er sich nicht Sorgen um sowas machen muss. (Das muss ein Hund natürlich nach einer solchen Sache erstmal wieder lernen.)
Bei den Hunden war das ganze viel schwieriger. Mein Hund tobte... Wurde zusätzlich noch einige male gebissen und generalisierte auf alle Rüden! Es war ein hartes Stück Arbeit, aber Grundlage war an MIR zu arbeiten. Ihm Sicherheit zu geben, ihm zu zeigen, dass ich alles regel. Bei den Hunden habe ich dann auch über positive Bestärkung mit Clicker gearbeitet. Kam ein anderer Hund schon von weitem, habe ich meinem Hund beigebracht mich anzuschauen. (Das Anschauen habe ich vorher zuhause und ohne Ablenkung langsam aufgebaut mit dem Clickersmiling smiley Für jedes mich anschauen, den Hund nicht anschauen, nicht knurren, nicht Nackenhaare aufstellen... Gab es C&B. Es hat zwar auch ein gutes Jahr gedauert und vorallem eben mein Umdenken war wichtig, aber dann wurde es besser und mein Hund hat nun GAR kein Problem mehr mit anderen Hunden. Nicht mal mehr mit seinen ehemaligen Feinden. Er geht Streit nun einfach aus dem Weg. (Und kleine weiße Hunde naja die werden komplett ignoriert.)

Es ist einfach ein hartes Stück Arbeit, aber es lohnt sich. Wichtig ist Konsequenz, Geduld und eine Strategie, die man für sich als logisch anerkennen kann. Da es häufig schwer ist im richtigen Moment zu reagieren und Fehlverhalten zu erkennen ist es da eben leichter, wenn man einen Trainer dabei hat (hatte ich nicht, gab keinen in der Umgebung und Geld hatte ich auch nicht, ging trotzdem).

LG Frieda

P.S.: Auch das Lesen einschlägiger Bücher bringt einen weiter.

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