Quote Frieda:
Vielleicht kann man mit viel Erziehung und Konsequenz sowas hinbekommen, aber die einzigen zwei intakten Rüden, die ich kenne und dann wirklich noch komplett hören sind zwei aufm Boden kriechende Hunde, weil sie sooo viel Angst vor ihrem Besitzer haben. Ne, danke, dass wär es mir dann auch nicht wert.
Na, so gedeckelt darf auch nicht sein, denn ein Deckrüde soll ja noch decken wollen! Und dass sie es versuchen, ist auch natürlich. Nur wenn man seinen Hund überhaupt nicht mehr bei sich halten und kontrollieren kann, dass man in so einer einfachen Prüfung wie dem Hundeführerschein durchfällt, ist die Ausbildung nicht fertig oder das Verhältnis im Team stimmt nicht.
Bezüglich Kastration stimme ich dir absolut zu, da finde ich Anleinen deutlich tiergerechter als die Amputation gesunder Organe, so lange keine vergrößerte Prostata oder Veränderungen an den Keimdrüsen im Spiel sind.
"Komplett hören", das wäre übertrieben, sicher orientieren sich seine Blicke zu dem Objekt der Begierde, die Konzentration auf mich ist gestört, aber ein Hund, der gelernt hat dass Gehorsam in hohen Trieblagen zum Triebziel führt, ist leichter zu händeln. Das geht über einen langen, konsequent eingehaltenen Weg viel besser als über Brutalität- wie alles in der Hundeausbildung.
Das Geheimnis dabei ist, dass der Hund Aggressionen leben darf, und zwar in einer für uns berechen- und kontrollierbaren Form. Testosteron ist nicht nur ein Sexual-, sondern auch ein Aggressionshormon wie Cortisol und Adrenalin. Den Familienhunden wird jedoch alles, was mit Aggression zu tun hat, genommen. Ich kenne Leute, die erlauben nicht einmal Zerrspiele weil sie meinen, das mache ihren Hund aggressiv. Dabi wäre es für alle Hunde besser, wenn wir für ihre Triebe ein alternatives Triebziel zur Kanalisierung und Kontrolle anböten.
LG, Liesel